Die Störche Oberschwabens



Wald



2024: Die Horstinhaber sind wieder der Affenberger, mittlerweile dreizehn Jahre alt und die nochmal zwei Jahre ältere Storchendame aus Ersingen. Und fast könnte man den Kalender danach ausrichten, denn, dem Verhalten des Paares nach zu urteilen, wurde genau wie im letzten Jahr in Wald um den 20. März das erste Ei gelegt.

2023: Keine "personelle" Veränderung in Wald, es brütet wieder das altbekannte Paar. Um den 20. März lag das erste Ei im Nest, in zehn Tagen werden schon die ersten kleinen Störchlein schlüpfen.
05. Juli: Dieses Jahr wurde es nichts mit Nachwuchs, aus dem Gelege schlüpfte nichts. Was nicht gestimmt hat, wissen wir nicht. Hoffen wir, dass nicht Gifte die Ursache sind, warten wir ab, was nächstes Jahr passiert.

2022: In Wald ist alles wie gehabt. Es brüten wieder der Affenberger und die Ersingerin . Auf den Eiern sitzt man seit ungefähr 25. März, die ersten Küken dürften also schon geschlüpft sein.
Ende April schlüpften in Wald nach und nach vier kleine Storchenküken. Für die beiden kleinsten waren aber die immer wieder auftretenden Unwetter mit Starkregen und Stürmen dann doch etwas zuviel. Der kleinste wurde schon Ende Mai nicht mehr im Nest gesehen, Mitte Juni fehlte dann noch ein weiterer. Die beiden ältesten haben  jedoch ihre kritische Nestlingszeit überstanden und werden auch bald das Nest verlassen. Jetzt heißt es erstmal, die Flugkünste zu vervollständigen, sich ein paar Reserven anfuttern und los geht es zusammen mit anderen Jungstörchen der Gegend in den sonnigen Süden.

2021: Die Horstinhaber In Wald sind wieder dieselben wie in den Vorjahren. Brutbeginn war wieder um den 20. März, mit dem Schlupf der ersten Küken ist in den nächsten Tagen zu rechnen.
Juni: Die Walder Störche ließen es dieses Jahr etwas gemächlich angehen, denn sie hatten nur einen enizigen Jungvogel zu versorgen. Man macht immer wieder die Beobachtung, dass Storcheneltern mit nur einem Jungen in der Futterbeschaffung etwas nachlässig sind, der Jungstorch also oft weniger Nahrung bekommt als wenn er noch drei Geschwister hätte. So war es auch hier der Fall, denn bei der Beringung am 31. Mai, als der Jungstorch sechs Wochen alt war, erwies er sich als deutlich untergewichtig, er brachte nur 2,3 Kilogramm auf die Waage.

2020: In Wald ist alles wie gehabt. Es brütet wieder unser Storch vom Affenberg zusammen mit der Ersinger Storchendame, auf den Eiern saßen sie seit der letzten Märzdekade. Bei der letzten Nestbeobachtung am 20. April tat sich offensichtlich noch nichts im Walder Nest, inzwischen dürften die Jungvögel aber geschlüpft sein.

2019: In Wald nistet wieder unser altbekanntes Paar: er vom Affenberg, mittlerweile knapp acht Jahre alt, sie aus Ersingen im Alb-Donau-Kreis und mit ihren zehn Jahren ebenfalls noch im allerbesten Storchen-Brutalter. Man kennt sich ja gut, und so wurde auch nicht lange gefackelt, sondern sich fleißig gepaart. Nach und nach wurden in der zweiten Märzhälfte Eier ins Nest gelegt, die jetzt von den Beiden abwechselnd sorgfältig bebrütet werden.

23.06.2019: Wie in vielen Nestern Oberschwabens, so schlüpften auch im Walder Nest vier Junge. Nach Ende der Schlechtwetterperiode war das Quartett jedoch nicht mehr vollständig, übrig geblieben waren zwei. Bei der Beringung im Alter von ca. fünfeinhalb Wochen erwiesen sie sich mit jeweils zweieinviertel Kilogramm noch als etwas schmächtig, mittlerweile stehen aber schon zwei stattliche Jungvögel im Nest. Von den Kindern im benachbarten Kindergarten, die auch die Aktion  mit der Feuerwehr wieder recht spannend fanden, werden sie genau beobachet. Die baldigen ersten Flugversuche der jungen Störche werden ihren aufmerksamen Augen nicht entgehen.

2018: Am 5. März wurde der erste Storch in Wald gesichtet. Er war wahrscheinlich etwas erstaunt über die Renovierungsarbeiten, die zwischenzeitlich an seiner Wohnstatt vorgenommen worden waren. Es war von der EnBW eine komfortable und stabile Nistplattform angebracht worden, Kabel wurden erneuert und gesichert. Im grobmaschigen Metallgitter der Plattform waren Äste verankert worden, sodass der erste Anfang des Nestbaus bereits gemacht war. Wenn von den Störchen dieses Frühjahr nun nicht allzuviel pampiges Grassoden-Material eingetragen wird, dürfte das Nest um Einiges luftiger und wasserdurchlässiger sein als in den letzten Jahren.
Bald nach Anfkunft des ersten Storchs erschien auch sein Partner, und zwei Tage später, am 7. März, wurde durch Ringablesung bestätigt, dass es sich um das Brutpaar der Vorjahre handelt. Mit dem Herrichten des renovierten Nests waren sie auch bald fertig, und einige Tage vor Ostern begannen sie mit der Brut.

Wie in vielen Horsten Oberschwabens dieses Jahr, so wurden auch in Wald drei Jungvögel groß. Die drei erwiesen sich bei der Beringung als gut im Futter und annähernd gleich schwer. Die Kinder des benachbarten Kindergartens waren mit dabei, konnten eines der Störchlein, welches man kurz aus dem Nest holte, ganz aus der Nähe bestaunen und viele Fragen stellen, die ihnen auf dem Herzen lagen. In den darauffolgenden Wochen konnten sie vom Kindergarten aus beobachten wie die Störche zusehends heranwuchsen, das Fliegen lernten und schließlich vom Nest abhoben und sich den Lüften anvertrauten.

Die Jungvögel haben inzwischen Wald verlassen. Jetzt sind nur noch die Altstörche da, aber auch sie werden sich in den nächsten Wochen auf die Reise begeben.

2017: In Wald verläuft alles in gewohnten Bahnen. Der Affenberger und die Ersingerin sind wie in den letzten Jahren die Horstinhaber. Einer der beiden erschien bereits Mitte Februar, am 1. März war das Paar dann komplett.
Nach 20 Tagen Nestputz, Nestrenovierung und Paarungsvergnügen wurde schließlich das erste Ei ins Nest gelegt. Um den 23. April pellten sich dann die ersten kleinen Störche aus den Schalen. Die treusorgenden Eltern wärmten sie gut und fanden trotz der Schneedecke in Gräben, Bächen und Ackerfurchen der Umgebung etwas Futter für die Jungen, so dass diese die winterlichen Tage einigermaßen gut überstanden. Am 2. Mai wurden mindestens drei Jungstörche im Nest gezählt. Wahrscheinlich waren es sogar vier. Hoffen wir, dass sie es in den künftige Tagen etwas leichter haben.

Juli: Die Walder Störche sind ja immer recht fruchtbar – es waren anfangs tatsächlich wieder vier Junge im Nest (wie auch schon in den Jahren zuvor) –, doch dann hatten die Storcheneltern es wieder schwer, die Jungschar durchzubringen. So kamen 2015 von vier Jungstörchen zwei durch, 2016 war es nur einer des anfänglichen Quartetts, und dieses Jahr überlebten wieder zwei der vier ihre kritischen ersten Wochen. Es ist eine Tatsache, dass die Nahrungsgebiete um Wald sehr zu Wünschen übrig lassen und die Storcheneltern zu weit fliegen müssen, um genügend Futter für ihren Nachwuchs ranzuschaffen. So waren selbst die beiden verbliebenen Jungstörche dieses Jahr bei ihrer Beringung am letzten Maitag in einem Alter von fünfeinhalb Wochen deutlich untergewichtig, denn sie wogen nur wenig über zwei Kilogramm. Will man den Walder Störchen helfen, sind Maßnahmen zur Verbesserung der Nahrungsgebiete in Ortsnähe dringend anzuraten.

2016: Auf dem Nest in Wald haben sich wieder der Affenberger und seine aus Ersingen stammende Gattin eingefunden. Aus den Eiern, die sie im Abstand von voraussichtlich jeweils zwei Tagen nacheinander in Nest legten und sorgsam abwechselnd bebrüteten, schlüpften Ende April insgesamt vier kleine Storchenküken.

Am 8. Mai bekam ich dann einen Anruf: Ein Storch habe sich am Bein verletzt, sei auch anscheinend nur noch bedingt flugfähig, möglicherweise handele es sich um einen der Walder Brutstörche. Ich fuhr hin und sah beide Altstörche auf dem Nest stehen. Sie fütterten ihre Jungen, verhielten und bewegten sich völlig normal, an den Beinen war keinerlei Verletzung zu erkennen. Ein verletzter Storch war nirgends zu finden, es war also vermutlich ein Fremdstorch, der das Weite gesucht hatte. Vier Tage später – es herrschten inzwischen die nasskalten Eisheiligen – erhielt ich gegen Abend wieder einen Anruf: Es sei offensichtlich nur noch ein Altstorch da, ein Wechsel sei nicht mehr zu beobachten, der gleiche Storch gehe Futter holen und schütze dann sofort seine Jungen vor Regen und Kälte. Während der Nahrungsflüge sei kein Altstorch auf dem Nest. Das kam mir nun doch merkwürdig vor bei diesem Wetter und ich fuhr umgehend ein zweites Mal hin. Ich blieb bis weit nach Einbruch der Dunkelheit, ein Altstorch lag auf dem Nest und schützte die Jungen, ein zweiter ließ sich tatsächlich nicht blicken. Gleich früh am nächsten Morgen war ich wieder zur Stelle, organisierte eine Kurzzeitpflege für die kleinen Störche, die ich aus dem Nest holen wollte und versuchte dann gerade, die Feuerwehr zu erreichen, als ich von einem anderen Blickwinkel aus plötzlich den zweiten Altstorch, das Weibchen, auf dem Nachbardach stehen sah. Vielleicht hatte er sich dort schon die ganze Nacht aufgehalten. Wieder erschien er völlig unverletzt, flog auch einwandfrei, allerdings nicht aufs Nest. Vielleicht war er wirklich mit einem Hindernis kollidiert und hatte einen kleinen Schock. Erfahrungsgemäß kehrt der Altstorch aber dann irgendwann wieder zum Nest zurück. Selbstverständlich war nicht daran zu denken, dem Paar seine Jungen wegzunehmen. Es dauerte auch nicht lange, und die Familie war wieder vereint. Von den Jungstörchen starben bei dem miserablen Wetter trotzdem drei, der zeitweise fehlende Schutz hatte ihnen selbstverständlich nicht gut getan. Allerdings sah es nach den Eisheiligen auch in einigen anderen der umliegenden Nester nicht mehr sehr gut aus, und die Jungen wären vielleicht auch dann gestorben, wenn es diesen Zwischenfall nicht gegeben hätte.

Juli: Die Walder Störche teilten das Schicksal vieler Storcheneltern dieser Saison, die von ihrem gesamten Nachwuchs nur einen Jungstorch durchbrachten. Aber immerhin einen! Denn vielen erging es noch schlechter.
Die Kinder des Kindergartens freuten sich jedenfalls sehr, dass ein kleiner Storch durchkam und mit Hilfe der Mengener Feuerwehr beringt werden konnte. Das Feuerwehrauto und die Drehleiter waren neben der Beringungsaktion natürlich die größte Attraktion. Außerdem konnten die kleinen Jungs und Mädels, die die Störche vom Kindergarten aus beobachten können, viele Fragen loswerden, die ihnen auf dem Herzen lagen.

Bei der letzten Nestbeobachtung am 5. Juli machte der Jungstorch bereits hohe Sprünge über dem Nest und dürfte schon seit mindestens einer Woche fliegen. Es wird ja auch langsam Zeit, denn bald steht die erste große Reise bevor.

Wald
Der Kindergarten zu Besuch bei der Beringung. Ute Reinhard 2016.

2015: Wo ist unser vorjähriger Walder Brutstorch abgeblieben? Ist ihm womöglich etwas zugestoßen? Bisher ist er weder in Wald noch sonst auf irgendeinem anderen Horst aufgetaucht.

Stattdessen leistet dieses Frühjahr ein vom Affenberg stammendes vierjähriges Storchenmännchen der Störchin Gesellschaft. Auch mit ihm scheint sie sich recht gut zu verstehen, und so lag schon Ende März das erste Ei im Nest.

Vier Junge tummelten sich Anfang Mai im Walder Nest, die ersten waren schon Ende April aus dem Ei geschlüpft. Eines schien von Anfang an deutlich kleiner als seine Geschwister zu sein. Es überlebten jedoch nur zwei der Jungstörche ihre Nestlingszeit. Bald werden sie ihrem elterlichen Nest endgültig den Rücken kehren, sich anderen Jungstörchen anschließen und los geht's auf die erste große Reise.

2014: Auch die Walder Störche kamen dieses Frühjahr schon im Februar aus ihrem Winterquartier zurück. Trotz des letztjährigen Misserfolgs sind sie ihrem Horst treu geblieben. Seit ungefähr 25. März wird gebrütet. Hoffen wir, dass das Wetter dieses Mal mitspielt und es auch genügend Nahrung für die schlüpfenden Küken gibt.

Juni: Im Walder Horst ist dieses Jahr so richtig was los. Anfangs tummelten sich vier, wahrscheinlich sogar fünf Junge im Nest, nach den Eisheiligen waren es allerdings nur noch drei. Dieses Trio hielt sich jedoch wacker, machte am 3. Juni Bekanntschaft mit der Meßkircher Feuerwehr und der Storchenbeauftragten, die jedes rechte Bein mit einem individuellen Ring versah, und wird nun wohl bald das Nest erstmals verlassen.

2013: Wald hat sich wohl endgültig als Brutort etabliert. Das uns schon gut bekannte Brutpaar - er aus Hilzingen-Riedheim, sie aus Ersingen - ist Anfang März zu einem dritten Saisonstart in Wald aus seinem Winterquartier zurückgekehrt. Um den 25. März begann es schon etwas routiniert mit dem Brutgeschaft. Wieviele Junge die Störche diesmal im Walder Horst durchbringen werden?

Juni: Ende April wurde es im Walder Horst langsam lebendig, und als die Familie schließlich komplett war, konnte man vier kleine Störchlein sich im Nest tummeln sehen. Einen Monat lang hielten alle vier tapfer durch, überstanden bis dahin alle Regengüsse und Kälteeinbrüche. Doch dann kam der nicht mehr enden wollende Regen bei bitterer Kälte Ende Mai und Anfang Juni, der fast allen Jungstörche Oberschwabens den Garaus machte. Auch die Walder Jungstörche gehörten dazu. Noch am 28. Mai war die Familie komplett, es lebten noch alle vier Junge; am 1. Juni lag ein unbewegliches trauriges Häuflein im Nest, das von den Altstörchen immer wieder berührt und gezupft wurde, alle Jungen waren tot. Sehr viele Paare in Oberschwaben hatten dieses Jahr vier Junge im Nest. Vier war sozusagen die magische Zahl der Saison 2013. Und in den meisten dieser Horste kamen die vier Junge auch bis Ende Mai trotz Wetterkapriolen einigermaßen gut über die Runden. Dann kam die lang andauernde Schlechtwetterperiode Ende Mai und Anfang Juni, und es war aus und vorbei.
Wünschen wir den Walder Störchen und überhaupt allen Störchen in Oberschwaben besseres Wetter, reichlich Futter und mehr Glück in der nächsten Saison, damit es in den Horsten wieder lustig klappert.

2012: Am letzten Februartag des Schaltjahres 2012 kamen unsere beiden letztjährigen Walder Brutstörche zu ihrem Horst auf dem Mast am Rande des Schulhofs zurück. Letztes Jahr waren sie ja erst im April hier angekommen und mussten sich erst noch ein Nest bauen, weshalb sie mit der Brut ziemlich spät dran waren. Sie bekamen dann auch nur noch ein Junges, das sich zudem nur sehr langsam entwickelte.
Frühere Bruten haben allgemein eine bessere Chance, aufzuwachsen und den Zug in den Süden gut genährt anzutreten. Diesmal haben die Walder Storcheneltern ihre Eier drei Wochen früher gelegt, es werden daher daraus sicherlich mehrere kleine Störche schlüpfen. Auch kennen sich die Altstörche jetzt schon etwas in der Gegend aus und wissen, wo es das beste Futter für ihre Jungen gibt. Allerdings ist das Wetter nicht jedes Jahr so gut wie im Jahr 2011. Mal sehen, was die Saison uns bringt.

Mitte Juni: Tatsächlich haben sich die Walder Störche dieses Jahr mächtig ins Zeug gelegt. Denn es schlüpften Ende April und Anfang Mai vier kleine Störche. Nach zwei Wochen forderten allerdings die Eisheiligen ihr Opfer, das Nesthäkchen starb. Zwei weitere Wochen später reduzierte sich die Jungenschar um einen weiteren Jungstorch. Ursache war vermutlich Unterernährung, denn es gab zu dieser Zeit keine Unwetter oder lang anhaltende nasskalte Wettereinbrüche. Am 4. Juni konnten also noch zwei Störche im Walder Nest beringt werden, von denen der Kleinere allerdings nur wenig mehr als zwei Kilogramm auf die Waage brachte. Hoffen wir, dass er die derzeit herrschenden nassen Tage gut übersteht.

August: Die Walder Jungstörche haben ihre Nestlingszeit erfolgreich hinter sich gebracht. Auch der Kleine wuchs heran. Sie brauchten allerdings insgesamt fast elf Wochen bis sie fliegen konnten. Trotzdem waren sie um Einiges früher dran als der letztjährige Einzel-Jungstorch von Wald und hatten zum Üben noch genügend Zeit. Jetzt ist es aber bald soweit. Ihr Klappern wird bald nicht mehr in Wald zu hören sein. Zuerst verschwinden die Jungen gen Süden, dann folgen auch die Alten. Bis es nächstes Frühjahr wieder heißt "Auf unserer Wiese gehet was......"

2011: Erstmals Weißstörche in Wald!
In letzter Zeit hatten Gemeindeverwaltung und Anwohner verstärkt darüber nachgedacht, wo man Störchen in der Gemeinde Wald ein Nest anbieten könnte. Letzte Planungen hatten einen Mast am Ortsausgang Richtung Sentenhart im Visier, wo sich auch die besten Nahrungsgebiete befinden.
Jetzt haben sich die Störche selbst einen Platz ausgesucht, und zwar ebenfalls einen Mast, jedoch direkt im Ortszentrum bei der Schule (ob da die Absicht dahintersteckt, den Kindern etwas über das Leben der Adebare beizubringen?). Inzwischen wurden die beiden Vögel auch schon anhand ihrer Ringe am Bein identifiziert: Die Storchendame stammt aus Ersingen und ist noch sehr jung, nämlich erst zwei Jahre alt. Ihr Gatte ist ebenso jung und stammt vom Bodensee, er wurde in Riedheim-Hilzingen geboren. Beide geben in Wald sozusagen ihr Debut. Derzeit wird noch eifrig am Nest gebaut und kopuliert, aber lange wird es nicht mehr dauern bis die ersten Eier im Nest liegen.
Recht spät begannen die jungen Walder Störche mit der Brut und waren am 22. April frischgebackene Eltern eines kleinen Jungstorchs. Da er ein Einzelkind ist, hat er trotz dieses späten Bruttermins gute Chancen, seine ersten kritischen Lebenswochen zu überstehen, denn er kann sämtliches Futter, das Vater oder Mutter bringen, für sich allein beanspruchen. Allerdings sollte es in den nächsten beiden Wochen möglichst keine länger anhaltende nasse Kälteperiode geben, denn von den Altstörchen wird der nun ca. vierwöchige Jungstorch nicht mehr geschützt, sein Gefieder hält Nässe und Kälte jedoch noch nicht vollständig ab.


Anfang August: Mit der Versorgung des kleinen Storchs in Wald scheint es, obwohl er ein Einzelkind ist, zu hapern, denn bei der Beringung am 27. Juni erwies er sich nicht nur als sehr leichtgewichtig (1,35 kg!), sondern auch in seiner gesamten Entwicklung als deutlich zurückgeblieben. Übrigens wurde bei diesem Nestbesuch ein zweites, vermutlich unbefruchtetes Ei gefunden, und Kinder der benachbarten Schule berichteten vom Fund der Bruchstücke eines weiteren  Eis mit Eigelbresten unterhalb des Nestes., was bedeutet, dass die Störchin mindestens drei Eier gelegt hatte. Die Schüler, die zusammen mit ihren Lehrern während der Beringung unterhalb des Horstes standen, beobachteten interessiert, was denn da oben mit dem kleinen Storch passierte, und bestürmten die Beringerin mit tausend Fragen. Man merkte den Kindern auch die Sorge um ihren kleinen Storch an, von dem sie erfuhren, dass er noch lange nicht außer Gefahr war.
Umso erfreulicher, dass der kleine Adebar von Wald nun doch tatsächlich trotz des teils ganz schön miesen Wetters im Juli seine kritische Nestlingszeit überstanden hat. Er ist allerdings noch immer recht klein für sein Alter, obwohl seine Beine schon langsam eine orangefarbene Tönung annehmen. Auch halten sich seine Flugübungen bisher sehr in Grenzen, so dass er wohl kaum vor Mitte August flügge werden wird. Seine Eltern sollten unbedingt verstärkte Anstrengungen unternehmen und ihn schleunigst gut füttern, damit er kräftiger wird; als sie allerdings neulich bei der Futtersuche im Andelsbachtal bei Zell beobachtet wurden, schienen sie dabei keinen großen Fangerfolg zu haben. Mit den Jungstorchtrupps wird der kleine Walder nicht mehr mitfliegen können, denn selbst wenn er es bis Mitte August vom Nest schafft, muss er ja erst noch besser das Fliegen lernen und auch in der Nahrungsbeschaffung selbständig werden. Seine Eltern werden warten, bis er bereit ist, und vermutlich wird er dann mit seinem Vater oder seiner Mutter (ein Stück weit vielleicht auch mit beiden) zusammen in den Süden ziehen. 





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