Die Störche Oberschwabens



Krauchenwies


2023: Der Storchenmann aus Pfohren und seine Angetraute aus Tiefenbach sind wieder die Horstinhaber in Krauchenwies. Ähnlich wie im Vorjahr wurde mit dem Brutgeschäft Ende März begonnen.

Ende April pellten sich nach und nach vier kleine Jungvögel aus den Eierschalen. Die beiden kleinsten überlebten allerdings die lang anhaltende Kälte in der ersten Maihälfte nicht. Den beiden anderen aber geht es gut. Am 10. Juni wurden sie mit Hilfe der Zimmerei Gmeiner beringt und brachten zu diesem Zeitpunkt jeder mehr als drei Kilogramm auf die Waage. Den Sprung vom Nest haben sie längst geschafft. Wünschen wir ihnen viel Glück auf ihrer ersten Reise, denn bald geht es los.

2022: Alles beim Alten in Krauchenwies, die Störche sind ihrem Nest treu geblieben. Mit der Brut begannen sie Ende März; am 3. Mai wurden die ersten geschlüpften Störchlein gesehen. Es waren zu diesem Zeitpunkt bereits mindestens drei.

Juni: Insgesamt schlüpften in Krauchenwies vier Jungvögel. Ende Mai waren es aber nur noch zwei. Die Starkregen hatten ihren Tribut gefordert. Diese Beiden konnten jedoch am 12. Juni beringt werden und haben ihre kritsiche Nestlingszeit längst hinter sich. Noch stehen sie auf dem Nest, den ersten Flug müssen sie aber demnächst wagen, denn die ersten Jungstorch-Trupps sammeln sich schon. Bald geht's los.

2021: Wie in vielen Horsten Oberschwabens, so wurde auch in Krauchenwies in den letzten Märztagen mit der Brut begonnen. Die Horstinhaber kennen wir schon, es sind dieselben wie im letzten Jahr: der Storch von der Baar aus Pfohren und seine Gattin aus Tiefenbach.
Juni: Es war Ende April, und nach und nach pellten sich in Krauchenwies vier kleine Küken aus den Eierschalen. In der letzten Maidekade mit ihren nassen und vor allem sehr kalten Tagen und Nächten waren die Jungvögel schon relativ groß und konnten von den Eltern nicht mehr ausreichend geschützt werden. Es starben die beiden jüngsten. Den beiden älteren geht es jedoch gut, ihren Personalausweis erhielten sie am 6. Juni. Bald ist es soweit: Sie werden das elterliche Nest und Krauchenwies endgültig verlassen, sich mit anderen Jungstörchen treffen und mit diesen gegen Anfang August in den Süden ziehen.

2020: Der Horst in Krauchenwies ist wieder von dem Pfohrener und seiner Gattin aus Tiefenbach besetzt. Beide begannen in der letzten Märzdekade mit der Brut. Am 2. Mai wurden vier kleine Storchenküken im Nest gesehen, von denen das kleinste gerade mal einen oder zwei Tage alt war. Ob womöglich noch ein fünftes schlüpft?

2019: In Krauchenwies muss es wohl ordentlich Zoff gegeben haben, denn das Männchen vom letzten Jahr ist nicht mehr Horstinhaber, sondern wurde am 28. März heimatlos in Göggingen gesehen. Seinen Platz auf dem Krauchenwieser Nest nimmt stattdessen ein knapp dreijähriger Storch aus Pfohren auf der Baar ein, welcher den Krauchenwieser Horst bereits Mitte März besetzt hatte. Zusammen mit der Störchin aus Tiefenbach ist dieser nun dabei, eine neue Storchenfamilie zu gründen. Von "Fremdeln" keine Spur, denn schon an den letzten beiden Märztagen saß das frisch vermählte Paar auf einem Gelege.

Um den ersten Mai ging's los, es knackte in den Eierschalen. Eins, zwei, drei kleine Küken pellten sich nach und nach aus den Eiern. Das grauslige Wetter um Mitte Mai überstanden die beiden Ältesten einigermaßen gut, nicht aber das Nesthäkchen. Immerhin zwei Jungstörche konnten aber am 13. Juni beringt werden, wobei einer der beiden stattliche dreieinhalb Kilogramm auf die Waage brachte.

2018: Obwohl die drei Jungen letztes Jahr in Krauchenwies nicht durchkamen, ist das letztjährige Brutpaar – er aus Hausen an der Aach (Lkrs. Konstanz), sie aus Tiefenbach am Federsee, beide jetzt drei Jahre alt – auf den Krauchenwieser Horst zurückgekehrt.  Kurz nach Ostern war es soweit, das erste Ei lag im Nest. Die beiden wollen es also nochmals versuchen und haben diesmal hoffentlich mehr Erfolg.

Na, dieses Jahr hat es tatsächlich geklappt. Wieder waren drei Junge geschlüpft, und es gab wirklich die allerbesten Voraussetzungen, dass sie diesmal durchkamen. Der Erfolg wurde dann auch anlässlich ihrer Beringung gebührend gefeiert. Kinder gaben ihnen Namen, die per Los gezogen wurden, bei bestem Wetter wurde unterhalb des Nestes fröhlich geschmaust und getrunken und den Ausführungen über das Storchenleben gelauscht. Die drei haben ihr Nest inzwischen längst verlassen, das Fliegen haben sie sehr gut gelernt. Zusammen mit anderen Jungstörchen Oberschwabens begeben sie sich demnächst auf große Reise. Wer weiß, vielleicht sind sie sogar schon unterwegs.

2017: Das Paar vom vorigen Jahr hat sich nach dem letztjährigen Misserfolg nicht mehr in Krauchenwies blicken lassen. Er ist nach Bad Saulgau, sie nach Göggingen abgedüst, um dort ihr neues Glück zu versuchen (sie gehört übrigens zu den neuen „Übeltätern“, die „Hinkebein“ in Göggingen wieder mal sein Nest weggenommen haben, was dieser dieses Mal besonders übelnahm: er verließ Göggingen endgültig).
Das neue Paar in Krauchenwies sind nun zwei blutjunge zweijährige Störche aus dem Hegau (Hausen an der Aach) und aus Oberschwaben (Tiefenbach am Federsee), wobei der Hegauer sich im Frühjahr allerdings zuerst in Ablach umsah und dort einen kleinen Flirt mit einer (vermutlichen) Hessin hatte (tz, tz).
Mit der Eiablage ließ man sich ziemlich Zeit. Erst nach Mitte April – man feierte zu diesem Zeitpunkt bereits einen ganzen Monat lang Hochzeit... – saß man endlich auf einem Gelege. Mit den ersten kleinen Jungstörchen ist nicht vor dem 20. Mai zu rechnen.

Juli: Am 20. Mai waren tatsächlich schon drei noch sehr kleine Storchenküken im Nest zu sehen. Nur wenige Tage zuvor mussten die ersten des Trios geschlüpft sein. Leider dauerte es aber nicht lange, und es wurde wieder ruhig im Krauchenwieser Horst. Wahrscheinlich war es der – allerdings nicht lang anhaltende und auch nicht von niedrigen Temperaturen begleitete – starke Regen am letzten Wochenende des Mai, der zum Tod der noch kleinen Jungen beitrug. Die Unerfahrenheit der Eltern und evtl. auch Mangel an kleinen Futtertieren (Regenwürmer gab es bei der Trockenheit kaum, Insekten sind in der intensiv genutzten Landschaft mittlerweile Mangelware) spielten möglicherweise auch eine Rolle. Die Misserfolge in Krauchenwies häufen sich. Maßnahmen zur Verbesserung der Nahrungsgebiete in Ortsnähe wären sicherlich keine schlechte Idee.

2016: Anfangs sah es ja so aus, als ob der Horst in Krauchenwies wieder verwaist bleiben würde. Doch dann interessierte sich doch ein Storchenpaar für das frisch hergerichtete und geputzte Nest. Beide sind noch sehr jung, nämlich erst zwei Jahre alt und stammen aus dem Bodenseekreis. Sie aus Markdorf, und zwar aus dem Nest am Eisweiher, er aus Beuren an der Aach. Für ihn ist es allerdings heuer nicht die erste Liaison, schon Wochen zuvor hatte er sich mit einer unberingten Dame vermählt, welche Beziehung jedoch offensichtlich nicht von Dauer war– das Ganze fand im März auf dem Wilflinger Nest statt, wo jetzt ein anderes Weißstorch-Paar brütet.
In Krauchenwies jedenfalls wurde es ernst, denn der Beurener und die Markdorferin sitzen seit Ende April auf einem Gelege. Ob die Brut allerdings erfolgreich wird, steht in den Sternen, denn bei der letzten Beobachtung am 13. Mai saß die Markdorferin geschlagene drei Stunden im Dauerregen mehr oder weniger schlafend auf den Eiern ohne sie ein einziges Mal zu wenden. Na ja, sie ist eben noch jung und unerfahren.

Juli: Trotz des doch recht nachlässigen Umgangs mit dem Gelege ist aus den Eiern tatsächlich ein kleines Storchenküken geschlüpft. Für erfahrene Eltern wäre es sicher kein Problem gewesen, den kleinen Storch durch seine ersten Lebenswochen zu bringen, denn es regnete in den letzten Mai- und ersten Junitagen zwar häufig und vor allem am 4. und 5. Juni viel, doch es war nicht allzukalt und der kleine Vogelkörper hätte von den Altstörchen noch gut gegen die Nässe geschützt werden können. Die jungen Eltern kamen aber mit der Situation nicht zurecht, und so starb der kleine Storch. Am 6. Juni lag er tot im Nest und wurde noch am selben Tag von den Eltern aus dem Horst geworfen.

Hoffen wir, dass die Störche nächstes Jahr wiederkommen und ihnen dann eine erfolgreiche Aufzucht ihres Nachwuchses gelingt.

2015: Die letztjährigen Krauchenwieser Brutstörche verbrachten den Winter im benachbarten Göggingen und sind zur Brut auch nach Göggingen umgezogen, wo sie Hinkebein das Nest wegnahmen (siehe Göggingen). Bisher ließ sich mal der eine oder andere Storch in Krauchenwies blicken, auch das Krauchenwieser Männchen macht gelegentlich einen Ausflug auf sein altes Nest. Es blieb aber keiner, und so ist der Horst derzeit verwaist.

Unsere Krauchenwieser Senderstörchin Allesia lebt übrigens leider nicht mehr. Sie kam in Ostspanien zwischen Madrid und Zaragoza ziemlich genau am selben Ort um wie der Königseggwalder Senderstorch Luca und auch zum selben Zeitpunkt, nämlich am 4. September. Die Todesursache ist bisher nicht bekannt.

2014: Da es letztes Jahr erfreulicherweise mit dem Nachwuchs in Krauchenwies geklappt hat – immerhin kam eines der beiden Jungen durch –, verzichtete die Krauchenwieser Störchin dieses Frühjahr auf ihre sonstigen Eskapaden (siehe vorige Jahre) und fand sich mit ihrem Angetrauten Ende Februar / Anfang März auf dem Krauchenwieser Horst ein. Nach Wohnungsrenovierung und Turtelei war es um den 25. März schließlich soweit. Die Eier wurden gelegt und seitdem wird sorgsam gebrütet.

Juni: Ende April / Anfang Mai war richtig was los im Krauchenwieser Nest, denn es schlüpften vier kleine Storchenküken. Es währte aber nicht lange, da dezimierte ein heftiger Sturm die Jungenschar, und übrig blieb ein einziger kleiner Storch. Dieser erhielt nun die ganze Fürsorge seiner Eltern und so wurde aus ihm bald ein großer stattlicher Jungstorch, dessen Lebensweg wir bald ganz genau verfolgen können. Am 17. Juni bekam er nämlich wie auch einige andere Störche Oberschwabens (Königseggwald, Bichtlingen, Ablach) einen kleinen Sender auf den Rücken. Wir sind schon sehr gespannt.

2013: Da ihr Nachwuchs auch in Krauchenwies letztes Jahr bei einem Unwetter umgekommen war, war auch dieser Brutort nach dem vorigen Desaster in Ostrach-Wangen nicht die erste Wahl für die Störchin. Sie versuchte es mal wieder in Rulfingen, dessen Brutstorch sie ja schon letztes Jahr kennengelernt hatte.
Zwar wurde in Rulfingen kein Kampf beobachtet, doch waren eine Woche später die Karten (bzw. Storchenpaare) wieder neu gemischt. In Rulfingen war die unberingte Störchin wiedergekommen, die Krauchenwieserin zog wieder ab nach Krauchenwies. Hoffen wir, dass sie dieses Jahr hier bessere Erfahrungen macht und zusammen mit dem Affenberger eine Jungschar großziehen kann. Das Gelege ist jedenfalls seit Mitte April komplett, und es wird gewissenhaft von beiden bebrütet.

Juni: Um den 10. Mai war es in Krauchenwies soweit. Zwei kleine Knäuel erschienen im Nest und streckten die Köpfchen dem fütternden Altstorch entgegen. Bald schon wurden die kleinen Hälse nach hinten geneigt und das erste Klappern versucht. Als Ende Mai die Schlechtwetterperiode begann, die bis in den Juni hinein andauern sollte, waren die kleinen Störche zwischen zwei und drei Wochen alt. Einer der Beiden musste bei den kalten Regengüssen sein Leben lassen, der Andere hat das Wetter, bei dem viele Störche in Oberschwaben umkamen, aber erfreulicherweise überstanden. Hoffen wir, dass Petrus die nächsten Tage ein Einsehen hat, damit  der kleine Storch noch gut über die kritische Zeit kommt. Bald ist sein Gefieder so gut entwickelt, dass ihm Nässe und Kälte nichts mehr anhaben können, aber noch ist es nicht soweit. Wenn das Wetter schön ist, wird er am 14. Juni Besuch am Nest bekommen, dann bekommt er nämlich seinen Kennzeichnungsring, damit wir ihn wiedererkennen können, falls er in einigen Jahren einmal selbst in Oberschwaben eine Familie gründet. Sicherlich werden sich viele Krauchenwieser Bürger das Ereignis nicht entgehen lassen und bei Würstchen und Bier ihren kleinen Adebar feiern.

August: Zwei Namen wurden beim Fest von einer kleinen Glücksfee aus dem Zettelkorb gezogen: Gerda und ....., denn ob es sich beim Krauchenwieser Nachwuchs um ein Storchenmädchen oder -burschen handelt, wird sich frühestens in zwei oder drei Jahren herausstellen, wenn er selbst eine Familie gründet.  Den ersten Sprung vom Nest hat er schließlich Ende Juli erfolgreich gemeistert. Bis seine Flügkünste so perfekt wie die seiner Eltern sind, benötigt er allerdings noch etwas Übung. Nicht mehr lange, und er wird seine Eltern verlassen und mit anderen jungen Störchen ins große Abenteuer   ziehen.

2012: Am 1. März erschienen zwei Störche am Krauchenwieser Horst, es schienen die Störche vom letzten Jahr zu sein. Bald wurde jedoch klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Bei verschiedenen Kontrollen bekam ich immer nur das Männchen zu Gesicht, es war dasselbe wie im letzten Jahr. Am 17. März traf ich den Krauchenwieser Storch auf einmal ganz woanders, nämlich in Ostrach-Wangen an. Er war nach Aussagen von Anwohnern zwei Tage zuvor zusammen mit einer Störchin dort angekommen, dann aber am 18. März zusammen mit dem Weibchen wieder abgezogen!
Am 31. März schließlich sah ich ihn zusammen mit einem Weibchen auf dem Horst in Krauchenwies, die beiden paarten sich. Das Weibchen war aber nicht die letztjährige in Riedhausen geborene Störchin, sondern ein Storchenweibchen, gebürtig 2009 in Ummendorf. Und auf einmal wurde mir Einiges klar: Diese Störchin hatte im letzten Jahr in Ostrach-Wangen gebrütet (ihre Jungen waren allerdings damals umgekommen) und hatte ihrem neuen Gatten ihr früheres Brutnest gezeigt.
Allerdings schien sie von Krauchenwies (oder ihrem neuen Gatten) auch nicht zweifelsfrei überzeugt zu sein, denn am 27. März paarte sie sich mehrmals mit dem Rulfinger Storchenmännchen auf dem Rulfinger Kirchturm, derweil ein dritter Storch (dessen beide letzten Ringziffern mit den beiden letzten Ringziffern des Krauchenwieser Männchens übereinstimmten!) immer wieder hartnäckig das Nest angriff. Eine Eifersuchtsszene?
Also: die Ummendorferin Mitte März mit dem Krauchenwieser in Ostrach-Wangen, am 27. März zusammen mit dem Rulfinger in Rulfingen, am 31. März mit dem Krauchenwieser in Krauchenwies.
Am 2. April war der Krauchenwieser wieder allein, die Ummendorfer Störchin stand zur selben Zeit nämlich wieder in Rulfingen mit dem dortigen Männchen auf dem Kirchturm-Nest. Drei Tage später: Man war wieder zu zweit in Krauchenwies. Wie lange würde die Dame das noch so weitertreiben?
Wenige Tage darauf war die Entscheidung allerdings gefallen: Denn in Krauchenwies lagen die ersten Eier im Nest. Wer ist der Papa der ersten schlüpfenden Störchlein?

Anfang Juni: Leider müssen wir uns über die Abstammung der Krauchenwieser Störchlein nicht mehr den Kopf zerbrechen. Denn es sind alle tot. Etwa am 8. Mai schlüpften die ersten aus ihren Eiern, und wenige Tage später waren vier Junge, drei größere und ein kleines, im Nest. Am Abend des 21. Mai, die vier Jungstörche waren zwei Wochen alt, gab es Unwetter in Oberschwaben, die im Großen und Ganzen wenig Schaden anrichteten, in Krauchenwies aber besonders heftig wüteten. Die kleinen Störche überstanden den sturzflutartigen Regen nicht, alle vier starben.

2011: Nach den Schwierigkeiten bei der letztjährigen Jungenaufzucht war nicht zu erwarten, dass die Krauchenwieser Störche vom letzten Jahr, die beiden Unberingten, dieses Jahr wieder den Horst von Krauchenwies besetzen würden. Stattdessen kam zur Freude der Krauchenwieser Bürgerschaft am 27. März aber ein anderes Paar. Das Männchen wurde vor drei Jahren in der Storchenkolonie am Affenberg in Salem geboren, das Weibchen stammt aus Riedhausen und ist fünf Jahre alt. Die beiden richteten sich das Nest her und begannen ca. um den 10. April mit der Brut.
Eine Verbesserung der Nahrungsgebiete um Krauchenwies ist dringend erforderlich. Es ist jedoch aufgrund der verstärkten Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Biogasproduktion derzeit sehr schwierig, entsprechende Maßnahmen durchzusetzen.

Juni: Die Krauchenwieser Jungstörche schlüpften gegen Mitte Mai aus ihren Eiern. Insgesamt wurden es diesmal vier an der Zahl. Die Eltern fanden jedoch nicht genug Futter, und so starben die beiden kleinsten schon nach wenigen Tagen. Die beiden Ältesten immerhin halten jedoch gut durch, und so wird es am Abend des 15. Juni anlässlich der ersten Storchenberingung in Krauchenwies ein kleines Fest geben.

Anfang August: Candy und Sansibar, so heißen sie jetzt, die beiden Krauchenwieser Jungstörche. Krauchenwieser Kinder hatten sich eine ganze Schachtel voll Namen für ihre kleinen Störche ausgedacht, die Beringerin spielte die Glücksfee.
Aus den kleinen Störchen sind mittlerweile stattliche Adebare geworden, kaum noch von den Eltern zu unterscheiden. Im Alter von 10 Wochen verließen sie erstmals ihr Nest. Noch sind sie auf den Wiesen und auf den Krauchenwieser Dächern zu sehen, doch der Spätsommer ist gekommen, der Herbst naht, und schon bei der nächsten stabilen Hochdruck-Wetterlage könnten sie sich zusammen mit den anderen Jungstörchen auf den Weg in den Süden machen.
Die Krauchenwieser Bürger, die sich jetzt schon auf die Rückkehr ihrer Störche freuen und auch eine erfolgreiche Jungenaufzucht im nächsten Jahr gesichert haben möchten, werden in der Zwischenzeit nicht untätig sein. Beim Fest gesammelte Gelder sollen dazu verwendet werden, die Nahrungsgrundlage für die Störche um Krauchenwies zu verbessern. Erste Ideen gibt es bereits, mit der Umsetzung soll demnächst begonnen werden.

Krauchenwies

Foto: Jochen Spiess 2010

2010: Der von der Gemeindeverwaltung Krauchenwies neu installierte Horst auf einer Scheune im Ortskern wurde sofort von Störchen angenommen. Über die Herkunft der beiden kann nicht viel berichtet werden, da es sich um zwei unberingte Störche handelt. Sehr wahrscheinlich ist er der letztjährige Messkircher Brutstorch, dessen Horst schon vor seiner Ankunft kurzerhand von anderen Störchen besetzt wurde und dessen Rückeroberung ihm nicht gelang. Denn am selben Tag, am 26. März, als die Störche in Krauchenwies ankamen, fand ein Kampf in Messkirch statt, bei dem sich der neue dortige Horstbesetzer behauptete.
Seit Anfang April wird in Krauchenwies gebrütet. Auf die kleinen Störche sind schon alle gespannt.
Übrigens gab es Anfang des 20. Jahrhunderts wohl Störche in Krauchenwies, und auch 1947 war einmal ein Horst auf dem Dach des Gasthauses "Goldener Adler" von einem Storchenpaar besetzt. Ob sich noch jemand in Krauchenwies daran erinnert? Seitdem ließen sich in Krauchenwies jedoch keine Adebare mehr blicken. Das Klappern der Störche ist also ein ganz ungewohntes neues Geräusch für die Krauchenwieser, und wenn es stimmt, was man vom Klapperstorch behauptet...

Juni: Erstmal langsam, dachten sich vielleicht die Krauchenwieser Störche, man weiß noch nicht genau, ob sich genügend Nahrung hier finden lässt. Und brachten ein einziges Küken zur Welt. Es wächst nur sehr langsam heran, schlägt sich aber bisher wacker durch. Mit horstnahen Nahrungsgebieten scheint es nicht zum Besten zu stehen. Hoffentlich kann der kleine Storch in der kommenden wärmeren Zeit, wenn die Eltern mit Aufwinden auch weiter entfernte Nahrungsgebiete nutzen können, etwas in der Entwicklung aufholen.

Juli: Eigentlich war die Beringung für den 24. Juni geplant, und es sollte anlässlich der Aufzucht des ersten kleinen Storchs in Krauchenwies ein kleines Fest geben. Doch dann kam kurz zuvor die Schafskälte und machte sämtliche Hoffnungen zunichte. Sie erwischte den Nestling in seiner kritischsten Zeit, denn im Alter von fünf Wochen bietet das Gefieder noch keinen ausreichenden Schutz, die Eltern aber setzen sich nicht mehr auf den Nachwuchs, weil er schon zu groß ist. Wenn in diesem Entwicklungsstadium lang anhaltender Regen fällt, und die Temperatur gleichzeitig bis 5°C oder darunter absinkt, wird es für die Jungstörche gefährlich. Ob die beiden Unberingten im nächsten Jahr wiederkommen und es nochmal in Krauchenwies versuchen werden?


Startseite   Datenschutz   Impressum