Die Störche Oberschwabens |
Bichtlingen |
Foto: Ingrid Hensler 2016. 2024: Irritationen in Bichtlingen. Laut Anwohnern gab es anfangs wieder mal Besuch von einer offensichtlich nicht hierher gehörenden Störchin, denn der Horstinhaber "fremdelte". Jetzt ist aber wieder alles in bester Ordnung, das altbekannte vertraute Paar residiert wieder auf dem Mast, und man hatte es auch ganz schön eilig, denn schon Mitte März lag das erste Ei im Nest. Es war ihr Glück, dass sie so früh schon aus ihren Eiern schlüpften, denn die vier Jungstörche des Bichtlinger Nests waren zur Zeit des tagelangen Dauerregens Ende Mai/Anfang Juni bereits sechs Wochen alt. Auch waren die Niederschläge im Raum Meßkirch nicht ganz so schlimm wie im östlichen Oberschwaben und im Allgäu, es gab immerhin die eine oder andere, wenn auch jeweils nur sehr kurze Regenpause. Und so konnten im Bichtlinger Nest am 4. Juni tatsächlich vier Jungstörche beringt werden, von denen der größte immerhin dreieinhalb Kilogramm auf die Waage brachte. Das Bichtlinger Nest gehört mit seinen vier demnächst erfolgreich ausfliegenden Jungvögeln zu den seltenen Ausnahmen dieses Jahr in Süddeutschland. 2023:
Alles wie gehabt in Bichtlingen. Die Horstinhaber sind wieder
der Tüfinger
und seine oberschwäbische Storchendame aus Herbertingen,
beide mittlerweile auch schon 15 Lenze zählend. Ihrem Verhalten nach
lag das erste Ei um den 20. März im Nest, weitere wurden sicherlich
noch gelegt. Beim Bebrüten wechseln sie sich ab wie immer. 2022:
In Bichtlingen gibt es wie in den Jahren zuvor keine
"personelle"
Veränderung. Unser altbekanntes Paar setzte sich Ende März - ein paar
Tage später als im Vorjahr - auf die ersten Eier. Dieser Tage pellen
sich die kleinen Küken nach und nach aus den Eierschalen. Hoffen wir,
dass es bald ein bißchen freundlicher und wärmer wird. 2021:
Alles beim Alten in Bichtlingen. Der Tüfinger
und die
Storchendame aus Herbertingen,
beide zählen heuer auch schon 13 Lenze,
sind wie in den Jahren zuvor die Horstinhaber. Mit der Eiablage waren
sie wieder recht früh dran. Das erste Ei lag sicherlich schon vor dem
20. März im Nest. 2020:
Schon am 4. Februar
erschien der erste Storch in Bichtlingen,
vermutlich der Horstinhaber. Aber auch seine Gattin kam dieses Jahr um
einiges früher, fand sie doch im Jahr zuvor bei ihrer Ankunft ihren
Platz bereits besetzt vor, das wollte sie wohl nicht nochmals
riskieren. In den ersten beiden Märzwochen flog immer wieder ein
dritter Storch über Bichtlingen. Wer weiß, vielleicht war es wieder die
letztjährige Brutstörchin von Rohrdorf,
eine Schweizerin Störchin, deren Platz in Rohrdorf dieses Jahr eine
andere Schweizerin eingenommen hatte (oh, immer wieder diese Untreue,
tz tz...). 2019: Dieses Jahr war das Nest in Bichtlingen wieder bereits im Februar von zwei Störchen besetzt. Es war der angestammte Nestinhaber, seine Gefährtin war jedoch – potzblitz – eine andere. Es war eine Schweizer Störchin, welche im Vorjahr in Rohrdorf Junge aufgezogen hatte. Am 10. März war es jedoch mit dem Geturtel vorbei, die Gattin erschien, und die Schweizerin räumte ziemlich schnell das Feld bzw. den Bichtlinger Horst. Der Haussegen hängt bei Adebars wegen einer solchen Eskapade ja nie sehr lange schief, und so lagen zwei Wochen später die ersten Eier im Nest. Mai: In Bichtlingen pellten sich Ende April insgesamt vier Jungvögel aus den Eiern. Wie viele andere Storchenküken im Ablachtal überstanden sie die Schlechtwetterperiode ziemlich gut. Das Nesthäkchen überlebte allerdings nicht. Die Beringung des Trios wird demnächst stattfinden: am Dienstag, den 28. Mai, wird die Meßkircher Feuerwehr anrücken, dann erhalten die kleinen Störche ihren Personalausweis, werden gewogen und bekommen die übliche "Schnabliküre", die Reinigung verklebter Schnäbel, bei nassem Wetter manchmal dringend erforderlich. 2018: Die
beiden Bichtlinger Störche erschienen dieses Frühjahr erst Anfang März.
Es war auch nicht zu erwarten, dass ihnen der Horst in den eiskalten
Tagen davor von einem anderen Paar weggenommen werden würde, denn
angesichts der flächendeckenden Schneedecke hatten sich die Störche
samt und sonders aus dem unwirtlichen Oberschwaben zurückgezogen, also
weit und breit kein Adebar. Es hat etwas gedauert bis man sie alle gesehen hat, denn das Nest war – übrigens wie auch viele andere Nester in Oberschwaben – aufgrund der anfänglichen Kälte dieses Frühjahr von den Störchen randlich erhöht worden. Mitte Mai war es dann aber klar: vier Junge tummeln sich im Bichtlinger Nest. Sie entwickelten sich gut und zeigten sich bei der Beringung am 8. Juni putzmunter. Den ersten Flug haben alle gemeistert. Jetzt ist keine Maus und keine Heuschrecke auf den Wiesen mehr vor ihnen sicher, nach Auffüllen des Reiseproviants geht's auf zum Start in den sonnigen Süden. 2017:
Die Bichtlinger Störchin hat dazugelernt. Damit es ihr nicht nochmal
passiert, dass sie bei ihrer Ankunft eine andere Störchin auf ihrem
Horst vorfindet, kam sie dieses Frühjahr wesentlich früher aus dem
Winterquartier zurück, nämlich ähnlich wie ihr Gatte schon Ende Februar. Juli:
Sage und schreibe fünf Junge pellten sich nach und nach aus den Eiern
im Bichtlinger Nest. Und immerhin vier Wochen hielt auch der kleinste
durch. Dann jedoch, am 21. Mai, lag das Nesthäkchen tot unter dem
Horst, offensichtlich hatte es sich gegenüber seinen vier Geschwistern
bei der Fütterung auf Dauer doch nicht ausreichend behaupten können.
Die vier Übrigen überstanden aber alle ihre kritische Nestlingszeit und
erwiesen sich bei der Beringung am 31. Mai einigermaßen gut genährt. 2016:
In Bichtlingen musste die Störchin dieses Frühjahr um ihren Horst
kämpfen. Eine unberingte Störchin, welche sich schon im Februar zu
ihrem ebenfalls früh zurückgekehrten Gatten gesellt hatte, besetzte
ihren Platz. Die Horstinhaberin gewann das Gefecht, und so sind jetzt
wieder die beiden Störche, die wir schon kennen, einträchtig auf dem
Bichtlinger Horst beisammen. Anfang April wurde mit der Brut begonnen
und bei der letzten Horstbeobachtung am 2. Mai wurden bei einer
Fütterung mindestens zwei kleine Storchenjunge im Nest gesehen. Juli: Am 10. Mai, ein Altstorch brachte gerade wieder Futter, wurden deutlich drei Köpfchen gesehen. Zwei Tage später setzten die Eisheiligen ein, zunächst mit Dauerregen, dann wurde es auch kalt, aber die noch kleinen Storchenküken wurden gut unter dem Gefieder der Eltern geschützt, und so war die Familie am 20. Mai noch komplett. Wenige Tage später jedoch kam ein erneuter Kälteeinbruch mit Dauerregen. Die Jungstörche waren nun schon etwas älter und größer und passten nicht mehr unter den bewachenden Altvogel. Der Jüngste und Schwächste kühlte aus und starb. Die beiden Älteren überstanden aber das schlechte Wetter. In den nachfolgenden Wochen war es zwar wechselhaft mit teilweise starken Regengüssen, doch es war nicht mehr so kalt, und schließlich war ihr Gefieder so weit entwickelt, dass es sie selbst ausreichend schützte. Bei schönem Wetter üben sie schon fleißig, und wenn alles gut geht, wird man sie tagsüber schon bald nicht mehr auf dem Nest, sondern auf der Wiese sehen.
2015: In Bichtlingen verläuft alles wie gewohnt. Schon Ende der ersten Februardekade kamen die Störche aus dem Winterquartier zurück, es waren die selben wie im letzten Jahr: das Männchen aus Tüfingen bei Salem, jetzt siebenjährig und die gleichaltrige Storchendame aus Herbertingen. Den neu zur Verfügung gestellten Horst auf einem neuen Mast mit komfortabler Nistunterlage nahmen sie sofort an und bauten eifrig an ihrer neuen Wohnstatt. Ende März lagen dann auch die ersten Eier im Nest, die nun gewissenhaft bebrütet werden. Die Beobachtung der letztjährig besenderten Bichtlinger Jungstörche gestaltet sich nach wie vor spannend: Ingo hält sich derzeit in Marokko auf (ob er den ganzen Sommer dort bleiben wird?), Erich genießt die Sonne in Südspanien. Isolde, der dritte besenderte Jungstorch – er stellte sich bei der DNA-Analyse des von ihm stammenden Federchens übrigens ebenfalls als ein Männchen heraus – kam leider Ende August durch einen Stromschlag in Ostspanien ums Leben. Hoffen wir, dass Ingo und Erich auch ihr nächstes Lebensjahr gut überstehen und vielleicht schon im nächsten Frühjahr gesund und munter zu uns nach Oberschwaben zurückzukehren, um selbst eine Familie zu gründen. Drei Junge schlüpften dieses Jahr in Unterbichtlingen. Zur Beringung am 3. Juni waren sie knappe sechs Wochen alt. Die beiden älteren wogen etwas mehr als 3 Kilogramm, das Nesthäkchen etwas weniger. Mittlerweile werden die Luftsprünge über dem Nest immer höher, bald ist es soweit und sie werden ihren Eltern auf die Bichtlinger Wiesen folgen. 2014: Sehr früh schon, nämlich am 18. Februar, kamen die Störche in Bichtlingen an. Gut, dass sie früher als letztes Jahr zur Stelle waren, denn Anfang März wurden sie durch einen Fremdstorch belästigt, der sich für ihren Horst interessierte und den sie erfolgreich abwehren konnten. Mit der Brut ließen sich die Bichtlinger Störche jedoch trotz ihrer frühen Ankunft Zeit. Am 1. April, es war kein Aprilscherz, lagen die ersten Eier im Nest, und seitdem werden sie sorgsam von Storch und Störchin abwechselnd bebrütet. Ende Juni: Pünktlich in den ersten Maitagen pellten sich drei kleine Störchlein aus den Eiern im Bichtlinger Nest. Während den Eisheiligen wurden sie gut von den Eltern gegen die Kälte geschützt und so gediehen sie prächtig. Als sie sechs Wochen alt waren, wunderten sich Bichtlinger Bürger, dass die Feuerwehr noch nicht am Bichtlinger Nest erschienen war und die Störche also anscheinend dieses Jahr nicht beringt wurden. Man hatte jedoch etwas ganz besonderes mit ihnen vor, und dafür mussten sie mindestens eine Woche älter sein. Am 17. Juni erhielten Ingrid, Isolde und Erich (oder Emma, falls der entsprechende Jungstorch sich nach der DNA-Analyse der Federprobe als ein Weibchen entpuppen sollte) außer dem Ring nämlich einen Sender huckepack. Und jetzt wird´s bald richtig spannend. Wohin werden sie ziehen? Ziehen die Geschwister gemeinsam oder getrennt? Welche Rastplätze fliegen sie an? Welche Gefahren lauern auf sie und werden sie alle drei wohlbehalten im Süden ankommen?
2013: Warum schon im Februar im eiskalten Bichtlingen frieren, wenn man in Südspanien bei noch einigermaßen erträglichen Temperaturen Paella, Pasta und Pizza auf der Müllkippe genießen kann? So dachte wahrscheinlich der Bichtlinger Brutstorch und blieb noch zwei Wochen länger im Winterurlaub. Er erschien dann auch gleich mit seiner Angetrauten vom letzten Jahr. Allerdings war es mit der Unwirtlichkeit deutschen Winterwetters noch lange nicht vorbei, und so verbrachte man noch einige Zeit mit Nestkuscheln und Dösen, bevor man trotz der Kälte dann recht früh mit der Brut begann. Die Bichtlinger saßen nämlich schon in den letzten Märztagen auf einem Gelege. Juni:
Sie haben sich offensichtlich sehr sorgfältig um ihr Gelege gekümmert,
die Bichtlinger Störche. Denn trotz der Kälte erlitten die Eier keinen
Schaden. Ende April erblickten vier kleine Störche das Licht der Welt.
Allerdings kam von den vieren nur ein Jungstorch durch. Am 23. Mai
lebten noch drei Junge, zwei weitere fielen dem kalten Dauerregen Ende
Mai/Anfang Juni zum Opfer. Immerhin hat es der eine geschafft. Und das
war schon fast ein Wunder. Denn in vielen Nestern mit vier Jungstörchen
in ähnlichem Alter kamen alle Nestlinge um, so zum Beispiel im
benachbarten Meßkirch oder in Wald. Denn vier Junge in dieser Größe
können von den Altvögeln nicht mehr abgedeckt werden, und so sind sie
schutzlos der Witterung ausgeliefert. August: Ca. zehn Wochen war er alt, dann hielt es den Bichtlinger Jungstorch nicht mehr auf dem Nest. Sein Jungfernflug verlief ohne Probleme und man sieht ihn nun mit seinen Eltern auf den Wiesen. Mittlerweile dürfte er ein geübter Flieger sein, und so steht der baldigen Reise in den Süden nichts mehr im Wege. 2012:
Recht früh, schon um den 20. Februar, erschien das Bichtlinger
Storchenmännchen, das aufgrund des letztjährigen Bruterfolgs in diesem
Frühjahr keine Mühe hatte, sich wieder für Bichtlingen als Brutort zu
entscheiden. Eine Storchendame erschien aber erst am 9. März. Es war
nicht seine letztjährige Gattin, sondern eine vierjährige Störchin aus Herbertingen.
Die beiden hatten sich schnell angefreundet, und da die letztjährige
Angetraute bisher nicht aufgetaucht ist, blieb das neue Glück bisher
ungestört. Anfang Juni: Ca. am 10. Mai schlüpften die kleinen Störche auf dem Mast in Unterbichtlingen. Insgesamt wurden es drei. Sie waren also noch klein, als die kalten Nächte der Eisheiligen kamen, und passten gut unters wärmende Gefieder der Altstörche. Auch die teils heftigen Regenschauer um den 20. Mai konnten ihnen nichts anhaben. Gefährlich werden Schlechtwetter-Perioden für Jungstörche in einem Alter von dreieinhalb bis fünfeinhalb Wochen, da sie dann von den Eltern nicht mehr ausreichend geschützt werden können, das Gefieder aber noch nicht vollständig entwickelt ist. Vor zwei Jahren waren die Bichtlinger Jungstörche genau in diesem Alter bei der Schafskälte umgekommen. In den nächsten Tagen ist jedenfalls gutes Wetter angesagt, und so hoffen wir, dass die drei ohne Probleme aufwachsen können. August:
Alles lief gut dieses Jahr im Bichtlinger Horst. Die Jungstörche
wuchsen heran und konnten alle am 15. Juni beringt und als gut genährt
befunden werden. Der schwerste wog dreieinhalb Kilogramm. Genau einen
Monat später war es soweit, man startete zum Jungfernflug. Zwar kam
wieder einer der drei nicht gleich übers Nachbarhaus und rutschte das
Dach hinunter, verletzte sich aber nicht dabei. 2011: Das Ablachtal erfreut sich neuer Beliebtheit
bei den Weißstörchen Oberschwabens. Zuerst wurde im Jahr 2008 Meßkirch
besiedelt, es folgten 2010 die Neubesetzung von Krauchenwies
und Bichtlingen, dieses Jahr bauten sich nun Störche einen neuen Horst
in einem Ort zwischen Krauchenwies und Messkirch, in Göggingen. Juni: Etwa um den 7. Mai schlüpften die Storchenküken im Bichtlinger Horst. Wie im letzten Jahr wurden es drei. Dank der Fürsorge der Eltern und des guten Wetters kamen bis jetzt alle Jungstörche gut über die Runden. Ihre Beringung ist am Mittwoch, den 15. Juni, geplant. Das Anfahren des Horstes übernimmt die Messkircher Feuerwehr. Anfang August: Unsere drei Bichtlinger haben diesmal ihre Nestlingszeit einwandfrei überstanden. Ungefähr vier Wochen nach ihrer Beringung, im Alter von ca. 10 Wochen, wagten sie den Jungfernflug und sahen die Welt erstmals aus einer anderen Perspektive. Nicht mehr lange, dann kehren sie Bichtlingen den Rücken, denn man will schließlich vor dem Herbst noch mehr von Europa sehen und den Winter in Spanien oder in Westafrika verbringen. Nachtrag zu 2011: 2010: Neuer Horst in Bichtlingen. |