2024: Die
letztjährigen Horste sind wieder besetzt mit Ausnahme der Plattform
Mühle, für die sich offensichtlich keiner der Adebare interessiert (man
muss hier wohl auch mal einen "Hausputz" vornehmen); und
erfreulicherweise meinen auch dieses Jahr keine Störche, unbedingt auf
dem First am Hauskamin im Gässle sich ein Nest bauen zu müssen. Zwei
andere Horste wurden dafür neu gebaut: Besiedelt wurde ein Strommast am
Ortsausgang Richtung Menningen und ein Dachgiebel in der Walder Straße,
sodass die Anzahl der belegten Horste in Göggingen im Vergleich zum
Vorjahr gleich blieb.
Der Reihe nach: Auf dem Adler wohnen die Störche vom Vorjahr, der siebenjährige Wahlwieser und seine sechs Jahre ältere Gattin aus Beuren an der Aach. Auch auf der Scheune
gab es diesmal keine "personelle" Veränderung. Alle drei Nester sind
wieder von den letztjährigen Horstinhabern belegt. Ebenso horst- und
partnertreu sind die Vögel der Tankstelle und des Masts beim Gasthof Linde, der Nester Linzgau Straße 5 (Süd- und Nordkamin), der Spanhalde, des Pfarrhauses (zwei Unberingte), des Birnbaums Talstraße (zwei Unberingte) und des Birkenstumpfs. Wobei das Männchen des Birkenstumpfs, ein Storch aus Frickingen,
Ende Februar erstmal Besuch vom Ablacher Brutweibchen, einer
Schweizerin aus Murimoos, bekam. Die letztjährige Birkenstumpf-Störchin
vom Affenberg
beanspruchte dann aber wohl wieder ihren Platz, denn im März war im
Birkenstumpf-Nest wieder alles beim Alten und die Schweizerin wieder in
Ablach auf ihrem Horst. Ihr Gatte allerdings, der im Februar wahrscheinlich mit ihr nach Göggingen reiste, sich dort aber auf einem anderen Nest niederließ (tz, tz. tz), blieb in Göggingen. Der Ostrach-Wangener
tat sich mit der unberingten Dame des Horstes in der unteren Walder
Straße zusammen und blieb. Die Schweizerin hat dagegen in Ablach jetzt
einen unberingten Partner. Einen Wechsel gab es also in der unteren Walder Straße (Mast hinter Walder Straße 14), wo sich der letztjährige Ablacher Brutstorch niederließ, während der letztjährige Brutstorch der unteren Walder Straße, ein Adebar aus Igelswies, in die obere Walder Straße
(Mast bei Walder Straße 20) umzog und hier den gebürtigen
Gögginger ersetzte. Ein neues Männchen gibt es auch auf dem Nest
des Kirchenschiffs. Die letztjährige Brustörchin, eine Affenbergerin,
vergnügt sich heuer nicht mit einem Oberschwaben (2023 Horstinhaber aus
dem benachbarten Menningen), sondern mit einem Franzosen, der außer
einem schmalen, schwer lesbaren Aluring am linken Bein am rechten Bein
einen sehr auffälligen grünen Ring mit vier großen Buchstaben trägt.
Umgezogen sind die Störche der Plattform im Gässle,
deren Junge letztes Jahr im Mai dort umgekommen waren. Anscheinend
misstrauten sie deshalb ihrem Nest und versuchten es mit einem Neubau,
und zwar zunächst auf einem Mittelspannungsmast auf einer Wiese am
Ortsausgang von Göggingen. Der Mast ist zwar mit Hauben recht gut
isoliert, doch bleibt an den 20KV-Masten immer ein Restrisiko eines
Stromschlags, weshalb man mit Erleichterung feststellte, dass die
Störche – aus welchem Grund auch immer (wollten sie doch näher zu ihren
brütenden Artgenossen oder wurde das Nisten im Nahrungsgebiet von ihren
Kollegen nicht toleriert) – den Neubau dort abbrachen und sich mit
ihrem Neubau auf einen Niederspannungsmast schräg gegenüber der Tankstelle
verlegten. Ihr Platz auf der Plattform im Gässle wurde dagegen vom
letztjährigen Storchenmännchen der nun verwaisten Plattform Mühle
eingenommen, ein Storch aus Beuren, der nun mit einer unberingten Dame
verbandelt ist. Bleibt nun noch der Neubau auf dem Giebel der Walder Straße 7.
Bisher wurde hier nur ein unberingter Storch gesehen. Wer sein Partner
ist, und ob er überhaupt schon einen hat, wissen wir noch nicht.
Mit
Ausnahme des noch im Bau befindlichen letztgenannten Giebelnestes wird
mittlerweile in allen besetzten Horsten Göggingens gebrütet. Die
meisten Störche saßen schon vor April auf ihrem Gelege; besonders früh
war das unberingte Paar auf dem Birnbaum der Talstraße dran, schon
Mitte März lagen hier die ersten Eier im Nest. Juli:
Zur Schlupfzeit der Jungstörche war in Göggingen richtig was los, denn
in zahlreichen Nestern gab es reichlichen Kindersegen. In insgesamt
neun Horsten tummelten sich jeweils vier Junge, andere Paare hatten
zwei oder drei Schnäbel zu versorgen. In zwei Horsten wurde anfangs
sogar ein kleines Quintett beobachtet. Ja, und dann ganz plötzlich waren ein paar Nester leer: Es fing an in der Linzgaustraße 5,
am 6. Mai gab es hier keinerlei Bewegung in beiden Kaminnestern, obwohl
hier seit mindestens einer Woche Jungvögel geschlüpft hätten sein
müssen. Es folgte das Nest auf dem Westgiebel der Scheune, vier Jungvögel wurden hier Anfang Mai gezählt, am 17. Mai waren alle frisch tot. Genauso die Jungstörche in der Spanhalde,
die am 20. Mai alle vier plötzlich fehlten. Zwar hatte es in der Woche
vor Pfingsten den ersten etwas stärkeren Regen gegeben, doch war er
nicht so heftig gewesen, dass er gleich für Totalverluste
verantwortlich gemacht werden könnte, auch war der Nachwuchs in den
meisten anderen Nestern Göggingens immer noch vollzählig. Ob Angriffe
durch Störstörche und Nestkämpfe an den Totalausfällen beteiligt waren?
Es betraf immerhin ausschließlich Horste des Ortszentrums, wo sich sehr
oft Fremdstörche auf den Dächern aufhielten und für ständige Unruhe
sorgten.
Ende Mai sah es aber bei vielen Gögginger
Storchenfamilien noch recht vielversprechend aus. Und dann kam das
Wochenende, an dem der Himmel sämtliche Schleusen öffnete und der Regen
tagelang nimmer aufhören wollte. Das katastrophale Wetter richtete in
der gesamten Vogelwelt Oberschwabens große Schäden an. Besonders
schlimm war es im Allgäu, auch am Bodensee und in den östlichen
Landesteilen; im Raum um Meßkirch, also auch in Göggingen, ging es bei
den Adebaren noch vergleichsweise glimpflich ab. Anfang Juni gab es aufgrund dieses Wetters in vier weiteren Nestern Totalverluste: auf der Plattform im Gässle, auf dem Pfarrhaus, in den neuen Nestern auf dem Mast gegenüber der Tankstelle und in der Walder Straße 7 waren sämtliche Jungvögel tot. Jeweils ein Jungstorch hatte überlebt in der Walder Straße 20 und auf dem unmittelbar benachbarten Birkenstumpf, zwei Junge gab es noch auf dem Adler, dem Mast Linde und auf dem Mast in der unteren Walder Straße. Immerhin tatsächlich noch drei lebten auf dem Ostgiebel der Scheune und auf dem jährlich neu aufgebauten dritten Nest der Scheune direkt östlich neben dem Westgiebelnest, außerdem auf dem Mast der Tankstelle und auf dem Kirchenschiff.
Die Störche der Scheune und der Tankstelle hatten schon ein gut
entwickeltes Gefieder, besonders erstaunlich war allerdings das
Durchhalten des Trios auf dem Kirchenschiff, denn diese waren zur Zeit
des Dauerregens in einem sehr kritischen Nestlingsalter; hier haben
wohl die Storcheneltern – das deutsch-französische Paar – gut auf ihren
Nachwuchs aufgepasst und vielleicht hatten die Kleinen auch einen
Schutzengel? Ganz erstaunlich ist auch die Storchenfamilie auf dem Obstbaum in der Talstraße.
Hier war man so früh dran gewesen mit Brut und Schlupf, dass es, allen
Widrigkeiten zum Trotz, tatsächlich vier Jungvögel bis zum Ausflug
schaffen werden.
Aber es ist noch von zwei neuen Nestern in
Göggingen zu berichten, beides Baumhorste: Dieses Frühjahr frisch
gebaut wurde ein Nest in einer Robinie nahe des Ortszentrums, sowie ein
weiteres Nest auf einem kleinen Apfelbaum oberhalb des Gasthofs Linde.
Auf der Robinie residiert ein gebürtiger Gögginger, aufgewachsen 2021 auf der Plattform Mühle und im letzten Jahr bereits im Meßkircher Schlosspark brütend, zusammen mit einer unberingten Storchendame; auf dem Apfelbaum ist einer der Horstinhaber ebenfalls ein Gögginger (geboren 2019 auf der Scheune), die Dame des Hauses stammt aus Frickingen,
das Paar hatte bereits vor zwei Jahren in der Walder Straße 20 drei
Junge aufgezogen. Beide Paare ziehen derzeit jeweils einen Jungstorch
groß.
Insgesamt gibt es also in Göggingen derzeit 20
Storchennester, in denen 26 Jungvögel bisher erfolgreich aufgezogen
wurden. Zwölf dieser Jungvögel wurden am Abend des 6. Juni mit Hilfe
der Zimmerei Gmeiner im Beisein interessierter Gögginger Bürger
beringt. Dabei brachten die Jungvögel ein zufriedenstellendes Gewicht
von drei bis dreieinhalb Kilogramm auf die Waage, einer der Jungstörche
der Walder Straße wog zu diesem Zeitpunkt sogar 4 Kilogramm und wird
von seinen Eltern vor dem Ausflug sicherlich noch etwas "auf Diät"
gesetzt.
2023: Die
Gögginger werden etwas erleichtert sein. Denn was letztes Jahr in
Göggingen abging – eine nahezu Verdoppelung der lokalen
Storchenpopulation, findet dieses Frühjahr in anderen Orten statt,
während in Göggingen Ruhe eingekehrt ist. Gegenüber dem Vorjahr gibt es
hier diesmal keinerlei Zuwachs. Alle letztjährigen Horste sind
wieder besetzt mit Ausnahme der beiden Nester auf den
Stromdachständern, die hier im Hinblick auf das Gewicht solcher Nester
keine Zukunft hatten und des Nests auf dem Kamin von Blums Haus; ein
Ersatz ist im Gespräch. Allerdings hat es einige Partnertauschs
gegeben. Tja, von wegen Treue und so...
Aber der Reihe nach: Auf dem Adler
hat sich das Storchenmännchen der Walder Straße niedergelassen und hat
auf dem Adler also den jahrelang hier brütenden Unberingten ersetzt. Auf der Scheune hat sich das Männchen des Westgiebel-Nestes (der Blochinger) mit dem Weibchen des Ostgiebel-Nestes (die Ummendorferin) zusammengetan, beide residieren nun auf dem Ostgiebel. Auf dem Westgiebel-Nest der Scheune hat sich die Mimmenhausenerin dagegen mit einem Storchenmann aus Ebenweiler
verbandelt, der letztes Jahr schon einmal gegenüber in der Meßkircher
Straße 2 ein Nest bauen wollte. Das einzige Scheunen-Nest, in dem es
keine "personelle" Veränderung gegeben hat, ist das dritte Nest der Scheune,
dasjenige, welches unmittelbar an das Westgiebelnest angrenzt und jedes
Jahr von den Störchen neu aufgebaut wird. Die unermüdlichen Baumeister
stammen wieder aus Göggingen (Mast Linde) und aus Rast. Alles wie gehabt im Tankstellen-Nest. Hier brütet wieder der Altheimer zusammen mit der Markdorferin. Ebenso alles wie letztes Jahr im Nest auf dem Mast Linde. Die Horstinhaber sind wieder der Altshausener
und die rätselhafte Storchendame mit dem schmalen Aluminiumring, über
den auch über die Beringungszentrale Radolfzell nichts herauszubekommen
ist. Einer der Störche von Blums Haus, und zwar das Brutmännchen aus Beuren im Landkreis Konstanz, ist auf die Plattform Mühle umgezogen; der Levertsweiler,
der während der letztjährigen Brutzeit fast stets allein auf dieser
Plattform angetroffen wurde, hat sich auf die Ersatzplattform im Gässle Nord
verzogen und sich dort mit einer unberingten Partnerin vermählt,
möglicherweise die ehemalige Gattin des Beureners. Der mittlerweile
knapp sechsjährige Beurener hat sich auf der Plattform Mühle dagegen
mit einer recht jungen Störchin verbandelt, die neue Angetraute stammt
aus Ebenweiler und ist drei Jahre jünger als er. Besiedelt sind auch wieder die beiden Kamine in der Linzgau Straße 5. Auf dem Nordkamin residieren wieder der Tüfinger und seine unberingte Gattin, auf dem Südkamin
ist jedoch ein komplett anderes Paar als 2022. Der Österreicher
versucht nach dem letztjährigen Misserfolg in Göggingen dieses Jahr
sein Glück in Ostrach auf
dem dortigen alten Rathaus, die letztjährige Brutstörchin, die
Storchendame aus Steinen, ist bisher noch nirgends aufgetaucht.
Stattdessen brütet auf dem Südkamin heuer ein Unberingter zusammen mit
einer Störchin aus Alberweiler,
vermutlich (bei dem Unberingten weiß man das ja nicht so genau) das
Paar, welches letztes Jahr den Spanhalden-Horst innehatte. Man ist also
sozusagen ein Stockwerk höher gezogen. Auf dem Mast in der Spanhalde
hat sich dafür der letztjährige Bittelschießer Brutstorch
niedergelassen; man weiß nicht so recht warum, hatte er doch letztes
Jahr in Bittelschieß gleich bei seiner ersten Brut drei Jungvögel
großgezogen. Sein unberingtes Weibchen steht in Bittelschieß schon das
ganze Frühjahr allein auf dem Horst. Man hat wenige Meter neben dem
dortigen Brutmast einen weiteren Mast mit Nistunterlage aufgestellt,
und das könnte der Grund sein, warum das Männchen abgezogen ist und
kein neues Männchen der Störchin Gesellschaft leistet. Ein Zweithorst
wird in einem Brutort zunächst stets vehement verteidigt. Konkurrenz
wird nicht geduldet. Die ansässigen Störche sorgen dafür, dass der
zweite Horst frei bleibt, verkämpfen sich und vernachlässigen dabei oft
ihre eigene Brut. Manchmal wird das erste Nest bei Aufstellung eines
Zweitnestes verlassen – möglicherweise aus diesem Grund. Hat sich
allerdings endlich ein zweites Paar durchgesetzt, hat es das nächste
Paar gewöhnlich einfacher, und das Verhalten in einer Kolonie
schließlich ist ein gänzlich anderes. Hier werden Brutpaare sogar in
allernächster Nähe geduldet. Jedenfalls stammt der neue
Spanhaldenstorch also aus Denkingen
und hat sich mit der Störchin zusammengetan, welche im Vorjahr auf dem
nun geräumten Stromdachständer in der Linzgau Straße gegenüber gebrütet
hatte, eine Storchendame aus Wilhelmsdorf. Das Männchen des ehemaligen Nests auf dem Stromdachständer der Linzgauer Straße, ein Storch aus Igelswies, ist dagegen auf den zurückgesetzten Mast in der Walder Straße
(hinter Walder Straße 14) umgezogen und gründet momentan offensichtlich
eine Familie mit der unberingten Storchendame, die möglicherweise hier
schon letztes Jahr Horstinhaberin war, aufgrund der massiven Störungen
allerdings nicht zur Eiablage kam. Auf dem vergleichsweise neuen Mast mit Plattform in der oberen Walder Straße
(neben dem Gebäude in der Walder Straße 20) siedelt wieder der
Gögginger (geboren 2019 auf der Scheune), seine Gattin ist dieses
Frühjahr allerdings eine andere, nämlich eine Störchin ohne Ring. Die beiden unberingten, die letztes Jahr auf dem Birkenstumpf-Nest
brüteten, welches sich gleich oberhalb des Masts in der oberen Walder
Straße befindet, sind nicht mehr auf diesem Nest; die neuen
Horstinhaber sind stattdessen ein Storch vom Affenberg sowie ein Adebar aus Frickingen,
wobei letzterer im Vorjahr bereits eine erste Brut auf der
Ersatzplattform im Gässle Nord hatte und dort einen Jungvogel zum
Ausflug brachte. Keinen Wechsel (vermutlich) gab es dagegen auf dem
benachbarten Birnbaumstumpf der Talstraße. Hier wohnen wieder die beiden ringlosen . Obwohl
sich sehr schlechte Erfahrungen mit ihrem Brutnest verbinden, die
allerdings weniger Göggingen und seinen Nahrungsgebieten, sondern einem
unfähigen bzw. gewissenlosen Partner geschuldet waren, ist die 2020
geborene Störchin vom Affenberg wieder auf das Gögginger Kirchenschiff
zurückgekehrt. Ihr letztjähriger Partner, Senderstorch "Nikodemus" ist
allerdings nicht erschienen, wohl zum Glück, denn seine letztjährige
Rolle war wirklich keine rühmliche: Er hatte in größter Hitze seine
Gattin samt Jungen einfach im Stich gelassen. Der diesjährige Gatte der
Störchin stammt aus dem Nachbarort Menningen, hoffen wir, dass er es besser macht. Mit
Ausnahme des Paars auf dem Masthorst der oberen Walder Straße, wo man
sich etwas mehr Zeit lässt, wird mittlerweile in allen diesen genannten
Nestern gebrütet, und auf dem Mast Linde werden vermutlich demnächst
als erstes die Jungvögel schlüpfen. Keine Brut findet bisher auf dem Kamin des Pfarrhauses
statt. Hier leben wieder in wilder Ehe zwei Störche ohne Ring, oft wird
das Nest bei der regelmäßigen Beobachtungstour leer angetroffen. Na ja,
wilde Ehe auf dem Pfarrhaus... also Kindersegen blieb ja schon letztes
Jahr aus. Sehr schwer haben es die Störche, welche trotz Abweisern wieder am Hauskamin im Gässle
bauen. Irgendetwas muss an diesem Platz ganz toll sein, denn es sind
definitiv wieder nicht die Störche vom letzten Jahr, die hier
hartnäckig ihr Nest errichten wollen, sondern erneut andere. Mitte März
bauten hier die Störchin des Drittnests der Scheune und ein unberingter
(ihr Partner vom Drittnest war noch nicht da und der Drittnestbau noch
nicht begonnen), das Nest rutschte jedoch Ende März bei Sturm und Hagel
ab. Dann versuchten es eine Unberingte und ein Storch, welcher zuvor
auf dem Schlossnest in Meßkirch
gesichtet wurde. Es handelt sich wieder mal um einen echten
Einheimischen aus Göggigen, blutjung, vor knapp zwei Jahren auf der
Plattform Mühle geboren. Mal sehen, ob der Bau diesmal hält. Es wird
schon mal probegesessen. Juli: Im
vorigen Jahr kamen von insgesamt 18 Bruten in Göggingen 28 Jungstörche
durch (Bruterfolg also ca. 1,5 Jungvögel pro Brutpaar). Dieses Jahr gab
es eine Brut weniger, und es wurden insgesamt 31 Junge flügge (ohne den
handaufgezogenen Abwurfstorch aus dem Gässle), der durchschnittliche
Bruterfolg war demnach etwas besser als im Vorjahr.
Auch dieses
Jahr führten Unruhen und Kämpfe in der Kolonie zu Brutausfällen.
Besonders hart in dieser Hinsicht getroffen hat es das Brutpaar am Hauskamin im Gässle, deren Nachbarn auf der Plattform
schon Mitte Mai ihre beiden Jungen verloren hatten und daraufhin immer
wieder das Nest am Hauskamin attackierten, und zwar so lange, bis sich
auch dort nichts mehr regte. Am Hauskamin waren nämlich drei Jungvögel
geschlüpft. Einer lag schon bald tot unterhalb des Gebäudes, ein
zweiter, auch noch sehr klein, landete wenige Tage später im
Schneefanggitter, von wo er lebend geborgen werden konnte und zur
Aufzucht ins Vogelschutzzentrum nach Mössingen kam. Und schließlich
wurde Mitte Juni dann auch noch der dritte, zu diesem Zeitpunkt schon
deutlich größere Jungvogel leblos unterhalb des Nestes gefunden. Die
Stabilität des Nestes litt zudem unter den ständigen Kämpfen, sodass es
daraufhin auch noch zum zweitenmal in dieser Brutsaison zum Nestabsturz
kam. Vier weitere Paare hatten ebenfalls keinen Bruterfolg: Auf dem Kirchenschiff
tummelten sich Anfang Mai mindestens drei kleine Küken, Mitte Mai
zupfte der Altvogel jedoch reichlich frustriert im Nest herum, es
bewegte sich nichts mehr. Auf dem Pfarrhaus, der Plattform bei der Mühle und dem Mast Linde
schlüpfte entweder nichts aus dem Gelege oder die Jungvögel starben
sehr früh, jedenfalls wurden in keinem dieser Nester Jungvögel gesehen,
auf dem Mast Linde wurde die Brut vermutlich wegen eines Hagelsturms
abgebrochen. Ständig mit einem Paar besetzt, jedoch ohne dass eine Brut stattfand, war der Mast mit Plattform in der oberen Walder Straße (Walder Straße 20).
Ähnlich wie im letzten Jahr gab es den meisten Nachwuchs auf der Scheune (Ostgiebel: vier, Westgiebel: drei – von anfangs fünf, drittes Nest: vier) und auf dem Mast der Tankstelle
(vier). Zusammen mit den Jungvögeln der Tankstelle stellt die Jungschar
der Scheune wieder etwa die Hälfte aller in diesem Jahr in Göggingen
erfolgreich ausgeflogenen Jungstörche. Obwohl teilweise schon fleißig
mit dem Training der Flugmuskulatur beschäftigt, also im
fortgeschrittenen Alter, gelang bei allen Jungvögeln der Scheune und
Tankstelle am 10. Juni noch die Beringung. Ebenfalls sehr erfolgreich
war das Paar auf dem Mast der Walder Straße (hinter der Walder Straße 14), auch hier kamen vier Jungvögel zum Ausflug. Immerhin ein Trio zogen auch die Störche auf dem Birnbaum im Talweg groß.
Zwei Jungstörche wurden jeweils groß in den beiden Kaminnestern der Linzgauer Straße 5.
Im Südnest waren drei Jungvögel geschlüpft, das Nesthäkchen hat es aber
nicht geschafft. Alle vier Jungvögel erhielten am 10. Juni mit dem
ELSA-Ring ihren Personalausweis. Jeweils zwei Jungvögel wuchsen auch
auf dem Mast der Spanhalde und auf dem Birkenstumpf heran. Ein besonderes Ereignis war die Beringung des Einzelstorchs auf dem Adler.
Der Sprößling wurde kurzerhand vom Nest geholt und auf dem Dorfplatz
unter den Augen der anwesenden Kinder und ihrer Eltern beringt und
gewogen. Alle durften den kleinen Storch ganz aus der Nähe bestaunen
und auch mal kurz streicheln; außerdem konnte man den Kindern ein
Storchenei zeigen, welches unbefruchtet im Nest gelegen hatte.
Die
meisten der Gögginger Jungstörche dürften nun zusammen mit ihren Eltern
die Gögginger Wiesen unsicher machen. Na, eine Maus möchte ich da nicht
sein. Den Luftraum haben sie erfolgreich erobert, jetzt heißt es, die
Flugkünste noch zu verbessern, denn bald geht's los auf die große
Reise. Nur einer der Jungstörche muss noch etwas damit warten: am 11.
Juli wurde er von aufmerksamen Anwohnern unterhalb des Birnbaumnests im
Talweg mit gebrochenem Flügel aufgegriffen und in die
Vogelschutzstation Mössingen gebracht, wo er verarztet und gepflegt
wird. Hoffen wir, dass er in wenigen Wochen seinen Geschwistern in den
Süden folgen kann. Bisher sieht es so aus, als ob die liebevolle
Rettung sich gelohnt hat, denn die Chancen stehen gut, dass der Bruch
heilt.
2022:
Unglaublich, was sich in Göggingen tut. Gerade ist man dabei, die
Störche eines neu erbauten Nestes zu identifizieren, da klappert es
gleich aus mehreren anderen Richtungen, der charakteristische
"Begrüßungssound" erschallt eindeutig von Plätzen, an denen es im
Vorjahr keinen Horst gab. Noch ein neuer? Oder gar mehrere neue?
Auch gibt es mittlerweile einiges an Prominenz in Göggingen: einen
Senderstorch vom Affenberg,
einen Österreicher und eine Störchin mit
einem sehr merkwürdigen Ring, deren Herkunft wir noch zu ergründen
suchen.'
Was in diesem Frühjahr bisher geschah:
Die bereits etablierten Nester sind wieder besetzt. Auf dem Adler residiert
wieder unser altbekanntes Paar, der Unberingte und seine Gattin aus
Beuren. Um den ersten Mai begann es im Nest lebendig zu werden, es
schlüpften die ersten Jungvögel.
Auf der Scheune
(erstes Nest hier auf dem Ostgiebel) gibt es ebenfalls keine
"personelle" Veränderung, das Nest ist wieder vom Affenberger
und der
Ummendorferin
besetzt. Sie waren mit der Brut wieder etwas früher dran
als die Adler-Störche, bei der letzten Nestbeobachtung am 3. Mai wurden
mindestens drei kleine Schnäbelchen gesehen.
Auch auf dem Westgiebel
der Scheune war man ähnlich früh mit der Brut dran. Auch
hier gab es keinen Wechsel. Bewohnt wird das Nest wieder vom Blochinger
mit seiner Storchendame aus Mimmenhausen. Hier tummelten sich
am 3. Mai
vier kleine Störchlein im Nest, die vom Parkplatz oben an der Kirche
sehr gut zu sehen waren.
Das östlich direkt an dieses Nest von einem waschechten Gögginger
Storch und einer Störchin aus Rast wild angebaute dritte Nest auf der Scheune
(2021 ohne Brut) wurde von denselben Störchen dort wieder aufgebaut und
dieses Jahr wird hier auch gebrütet, Mitte April saßen die Beiden auf
einem Gelege. Heuer wird es also für den Westgiebel-Nachwuchs noch mehr
zu sehen geben als im Jahr zuvor, als sich die kleinen Störche des
Westgiebel-Nestes immer sehr interessiert zeigten, was denn so bei den
Nachbarn passierte (wenn sich die Nachbarn begrüßten, paarten...).
Die beiden im Bodenseekreis geborenen Störche, er aus Altheim im
Bodenseekreis,
sie vom
Markdorfer
Eisweiher, bebrüteten seit der Monatswende März/April wieder
ein Gelege auf dem Tankstellen-Nest.
Am 3. Mai wurde gefüttert, die kleinen Küken waren aber noch nicht zu
sehen.
Auch auf dem Kamin von Blums
Haus ist alles beim Alten. Die Horstinhaber sind wieder
der Unberingte und seine Gattin aus Beuren. Offensichtlich hatte sich
am 3. Mai noch kein Störchlein aus den Eierschalen gepellt, der Schlupf
stand jedoch unmittelbar bevor.
Etwas merkwürdig gestaltet sich dagegen das Geschehen auf der Plattform Mühle. die
Pfälzer Störchin hat dieses Frühjahr ihren Horst nämlich nicht bezogen,
offensichtlich ist sie verschollen. Bei fast allen Horstbeobachtungen
stand der Levertsweilerer
allein auf dem Nest, nur Mitte April wurde er
einmal in Gesellschaft einer unberingten Störchin gesehen, und die
beiden taten auch sehr verschmust. Ende April schien er aber wieder
allein, eine Brut wurde offensichtlich auch nicht begonnen. Wie das
hier weitergeht?
Der aus Altshausen
stammende Brutstorch auf dem Mast
Linde hat eine
neue Gattin, es dürfte sich sogar um eine recht prominente Dame
handeln, wir haben nur noch nicht herausbekommen, wes Landes sie ist.
Der Ring der Störchin ist ein schmaler Alu-Ring, wie er in Spanien
verwendet wird; die aus zwei Buchstaben und fünf Ziffern bestehende
Nummer konnte nun zwar abgelesen werden (letztes Jahr, als die Störchin
erstmals in Igelswies
brütete, gelang dies noch nicht), aber die
superwinzige Schrift über der Nummer ist beim besten Willen nicht
lesbar, es ist fraglich, ob es wirklich ein spanischer Ring ist. Sei´s
drum. Bisher war die Brut erfolgreich, und am 3. Mai wurden erste
Jungvögel gefüttert. Hoffen wir, dass die Storchendame diesmal zusammen
mit ihrem neuen Gatten ihren Nachwuchs großziehen kann, in Igelswies
war ihr das nicht gelungen.
Die Störche auf dem zurückgesetzten Mast
in der Walder Straße, der Wahlwieser und seine unberingte
Gattin, kommen irgendwie nicht mehr zur Ruhe. Letztes Jahr eine
Baustelle direkt neben dem Nest, dieses Jahr jede Menge neue Brutnester
und störende Fremdstörche in nächster Nähe. Die Aufregung ist groß,
eine eigene Familie zu gründen ist offensichtlich nicht angesagt, eine
Brut nicht zu erkennen.
Das im letzten Jahr wiederbesiedelte Nest auf dem Mast in der Spanhalde
ist auch dieses Jahr wieder besetzt. Die Störche sind dieselben wie im
Vorjahr (bei den Unberingten weiß man das natürlich nicht so genau):
ein Unberingter und eine Störchin aus Alberweiler (Lkrs. BC).
Gegen Ende der ersten Aprildekade begann man hier mit dem Brutgeschäft.
Noch ist es also nicht soweit, aber bald werden sich auch in der
Spanhalde kleine Küken aus den Schalen pellen.
Ebenfalls besetzt ist das im Vorjahr neu erbaute Nest auf einem Stromdachständer in der Linzgau
Straße, und dieses Jahr findet auch hier eine Brut statt.
Die beiden Brutpartner sind die Störche des Vorjahres, der Storchenmann
aus Igelswies
und die Störchin aus Wilhelmsdorf, beide nun knapp drei
Jahre alt. Bei der letzten Nestbeobachtung am 3. Mai war noch kein
Küken im Nest, der Schlupf stand allerdings unmittelbar bevor.
Noch zwei weitere Nester wurden letztes Jahr neu erbaut. Ein Nest auf
dem Kamin des Pfarrhauses,
sowohl im Vorjahr als auch dieses Frühjahr zwar dauerhaft besetzt,
jedoch bisher ohne Brut; die Horstinhaber sind heuer zwei unberingte
Störche.
Das Nest an einem Hauskamin
im Gässle wurde eigentlich Ende des Winters entfernt, und
dafür eine Ersatzplattform auf der nördlichen Firstseite installiert.
Die Ersatzplattform im
Gässle Nord wurde auch angenommen, allerdings nicht von
den Störchen für die sie eigentlich gedacht war (wir erinnern uns: ein
Gögginger und ein Partner aus Frickingen), sondern von einem
Affenberger
und einem Partner aus Ölkofen,
die hier seit ungefähr Mitte
April abwechselnd auf Eiern sitzen. Die letztjährigen Erbauer beim
Hauskamin Gässle, die Störche aus Göggingen und Frickingen
sind dagegen
auf einen für die Störche neu installierten Mast mit Plattform in der oberen
Walder Straße umgezogen und brüten hier auch seit ungefähr
10. April. Soweit alles gut. Jetzt hatten sich aber auf einmal zwei
andere Störche, mal wieder ohne Kennzeichnungsring, in den Kopf
gesetzt, genau am selben Platz wie die Vorgänger am Hauskamin im Gässle
wieder ein Nest zu errichten (es sind also definitiv nicht etwa die
"hartnäckigen" Störche vom Vorjahr, die hier am selben Platz wieder ihr
Nest gebaut hätten). Auch sie brüten seit Mitte April.
Neu sind 2022 aber nicht nur die beiden Nester auf den angebotenen
Ersatzplattformen, sondern es gibt inzwischen noch sechs weitere selbst
gebaute Horste:
Zwei Horste auf dem Süd-
und Nordkamin des Hauses Linzgau Straße 5, besiedelt von
einem Österreicher und einer Störchin aus dem Vogelpark Steinen im
Markgräfler Land bzw. einem Tüfinger (letztes Jahr in Ostrach
auf der
Kirche) und einer unberingten Gattin. Beide Paare sitzen seit der
letzten Aprildekade auf einem Gelege.
Zwei Baumnester, eines oben in der Walder Straße auf einem Birkenstumpf, ein
weiteres auf einem Baumstumpf
mit kleiner Plattform im Talweg. Die Brutstörche tragen
hier sämtlich keinen Ring. Mit Nachwuchs ist in beiden Nestern zwischen
Mitte und Ende Mai zu rechnen.
Ein Nest entstand neu auf dem Kirchenschiff,
beide Störche stammen vom Affenberg, einer davon trägt einen
Sender,
seine Bewegungen können im Internet (Animal Tracker App) mitverfolgt
werden. Auch hier geht es ernsthaft zur Sache, begonnen wurde mit der
Brut jedoch erst zur Monatswende April/Mai.
Und last but not least wurde noch ein Nest auf einem Stromdachständer in der Walder
Straße gebaut, die Baumeister sind zwei junge Störche aus
Frickingen
und aus Levertsweiler,
des Öfteren gestört werden sie durch
den Horstinhaber des benachbarten Mastes, dem Wahlwieser. Zu einer Brut
kommt es hier wahrscheinlich nicht mehr.
Also fröhliches Geklapper überall. Man darf gespannt sein, wie das
weitergeht.
Juni:
Anfangs sah es ganz gut aus in Göggingen. In fast allen Nestern
tummelten sich Jungstörche, im Adlernest waren es sogar fünf. Dann aber
gab es Unruhen und Kämpfe, Stress machten vor allem zwei Störche (er
aus Ebenweiler, sie aus Talheim/TUT), welche sich auf dem Kamin des
Hauses Meßkircher Straße 2 ein Nest bauen wollten, daran aber gehindert
wurden.
Momentan sieht es so aus:
Die fünf Jungstörche des Adlernestes
kamen Anfang Juni – vermutlich durch Kämpfe – leider samt und sonders
um. Sehr gut sieht es dagegen auf der Scheune aus. Im Nest
des Ostgiebels
wurden vier Jungvögel groß, im Westgiebel-Nest
waren es ebenfalls vier, allerdings lag einer am 31. Mai im Garten
unterhalb des Nestes (abgeworfen oder rausgefallen?), wo er von den
Anwohnern geborgen wurde. Nachdem man beim Tierarzt keine Verletzungen
festgestellt hatte, wurde er zur Aufzucht in die
NABU-Vogelschutzstation nach Mössingen gebracht, wo er sich derzeit
noch putzmunter durchfüttern lässt. Schließlich gibt es im dritten Nest auf der Scheune
noch zwei weitere Junge, sodass allein auf der Scheune insgesamt zehn
Jungvögel großgeworden sind. Einen guten Bruterfolg mit vier
Jungstörchen hatte auch das Paar an der Tankstelle.
Zusammen mit der Jungschar der Scheune stellen sie demnach die Hälfte
aller in diesem Jahr in Göggingen erfolgreich ausgeflogenen Jungstörche
(insgesamt 28).
Jeweils ein Trio als Nachwuchs gab es auf dem Mast Linde und auf
dem neuen Mast mit
Plattform in der oberen Walder Straße.
Diese sechs Jungvögel konnten mit Hilfe der Krauchenwieser Zimmerei
Gmeiner am Abend des 19. Juni beringt werden. Zwei Jungvögel überlebten
jeweils im Nest des Stromdachständers
in der Linzgau Straße (geschlüpft ursprünglich drei) sowie
im Nest auf dem Birkenstumpf
(anfangs zu viert). Und dann gibt es noch vier Paare, die jeweils ein
Einzelkind durchbrachten: das Paar der Spanhalde, die beiden Paare im Gässle und
die Störche auf Blums
Haus (letzterer ebenfalls beringt).
In allen übrigen Nestern wurde es nichts mit Nachwuchs, wobei man in
den beiden Kaminnestern
der Linzgaustraße 5, auf dem Baumstumpf mit Plattform im Talweg
und auf dem Kirchenschiff
durchaus anfangs Küken entdecken konnte, diese aber ihre kritische
Nestlingszeit nicht überstanden. Ziemlich tragisch ging es auf der
Kirche zu. Senderstorch "Nikodemus" vom Affenberg, dessen Bewegungen
wir genau verfolgen können, flog am 18. Juni plötzlich bis ins Pfrunger
Burgweiler Ried um dann tagelang nicht mehr zu seinen damals noch sehr
schutzbedürftigen kleinen Jungen zurückzukommen. Die Störchin musste
die Küken allein versorgen, sie in der Hitze auch alleine lassen. Wohl
noch etwas unreif und anscheinend "keinen Bock auf Familie", der frisch
gebackene Vater!
2021:
Tja, wer hätte das vor zehn Jahren gedacht, dass sich Göggingen zu
einem Ort mit einer veritablen Storchenkolonie mausert. Wenn man dieses
Frühjahr im Zentrum von Göggingen steht, klappert es vor einem,
klappert es hinter einem, neben einem und vor allem über einem. Aber
der Reihe nach: Alle Nester der letzten Saison – mit Ausnahme des
Horstes auf dem Stromdachständer in der Meßkircher Straße 11, welcher
aus statischen Gründen entfernt werden musste – sind wiederbesetzt, und
es sind einige neu hinzugekommen.
Auf dem Adler
wohnen wieder der Unberingte und seine Storchendame aus Beuren. Hier
schlüpften dieses Frühjahr die ersten kleinen Störche um den 25. April.
Nach der stürmischen Kälteperiode Anfang Mai paarten sich die Eltern
aber wieder, ein Zeichen, dass man keine Jungen mehr zu versorgen
hatte. Für ein Nachgelege dürfte es jedoch nun zeitlich recht knapp
werden. denn wer nicht bis spätestens Mitte Mai auf den Eiern sitzt,
dessen Jungvögel verpassen im August den Anschluss an den Zug der
Jungstörche in den Süden, weshalb die Adebare gewöhnlich nach Mitte Mai
keine Brut mehr beginnen.
Auch das Paar auf der Scheune
(erstes Nest auf der Scheune am Ostgiebel) ist dasselbe wie letztes
Jahr und die Jahre zuvor. Wie die Adler-Störche verzichtet das Paar
freiwillig auf den Zug in den sonnigen Süden (ts, ts, versteht man
das?) und verbringt den Winter in Süddeutschland. Sie waren mit der
Brut wenige Tage früher dran als das "Adler"-Paar. Gesehen wurden Ende
April drei Jungvögel, welche auch nach der Schlechtwetterperiode anfang
Mai noch am Leben waren.
Ein zweites Nest auf der
Scheune auf dem gegenüberliegenden Westgiebel wurde den
Störchen der Meßkircher Straße 11 als Ersatz für ihr dort entferntes
Nest angeboten. Da die neue Nistunterlage sehr nah am Standort des
vorjährigen Nestes liegt, wurde sie ohne Probleme angenommen. Die
beiden nun knapp sechsjährigen Störche, er aus Blochingen,
sie aus
Mimmenhausen,
begannen auch noch Ende März mit der Brut. Am 8. Mai
wurden vier kleine Störche im Nest gezählt. Auch sie hatten
offensichtlich unter dem schützenden Gefieder ihrer Eltern die
Kälteperiode Anfang Mai schadlos überstanden.
Auch die Horstbesitzer der Tankstelle
sind Süddeutschland-Überwinterer
und residieren weiterhin auf diesem Nest. Die kleinen Storchenküken
schlüpften Ende April aus den Eiern, bei der letzten Beobachtung am 8.
Mai tummelten sich drei im Nest.
Auf dem Kamin von Blums
Haus wartete man mit der Eiablage bis Ostern.
Anfang Mai wurde es dann im Nest lebendig, wieviele Jungvögel es
insgesamt sind, wissen wir noch nicht. Die Horstinhaber sind übrigens
ziemlich sicher wieder dieselben wie im Jahr zuvor, das Männchen trägt
allerdings keinen Kennzeichnungsring (von daher ist dieses Behauptung
mit einer gewissen Unsicherheit behaftet). Die Gattin stammt wie die
Störchin des Adler-Nestes aus Beuren an der Aach, allerdings ist sie um
einiges jünger als diese, nämlich vier Jahre alt.
Auch auf der Plattform
Mühle gab es keine "personellen" Veränderungen.
Der Storchenmann aus Levertsweiler, im letzten Jahr von
Mast Linde auf
die Plattform Mühle umgezogen, konnte sich behaupten, die Dame ist
wieder die Pfälzerin. Um die Monatswende März/April lag das erste Ei im
Nest, und Anfang Mai war es dann soweit, die ersten Küken pellten sich
aus den Schalen. Wieviele Jungvögel sich im Nest tatsächlich tummeln,
konnte bisher noch nicht ermittelt werden, es sind aber mindestens zwei.
(Vermutlich) selbe Störche, gleiches Spiel auf Mast Linde. Der
Altshausener
und seine unberingte Angetraute erhielten einen neuen Mast
mitsamt schicker neuer Plattform als Nestunterlage und mussten sich
deshalb erstmal wieder eine neue Wohnungseinrichtung zulegen. Mit dem
Brutbeginn dauerte es daher etwas länger, aber immerhin pünktlich zu
Ostern lagen Eier im Nest. Die ersten Jungvögel schlüpften um den 7./8.
Mai. Wieviele es wohl werden?
Und schließlich ist da noch der im letzten Frühjahr erstmals besiedelte
Horst in der Walder
Straße. Wie in allen letztjährig besiedelten
Nestern in Göggingen haben auch hier die Horstinhaber nicht gewechselt
(immer unter der Voraussetzung, dass die nicht identifizierbaren
unberingten Störche die gleichen wie im Vorjahr sind). Von den bisher
genannten etablierten Horstbesitzern haben die Störche der Walder
Straße als letztes mit der Brut begonnen. Bei der letzten Beobachtung
der Gögginger Störche am 8. Mai waren daher in der Walder Straße noch
keine Jungvögel geschlüpft.
Wie im letzten Jahr, so gibt es aber auch wieder einiges Neues aus
Göggingen zu berichten:
Störche bauten sich neue Nester auf zwei Kaminen, einer davon auf dem
Pfarrhaus,
der andere auf einem Hof
im Gässle. Besiedelt wurde nach
längerer Zeit nun auch wieder der Mast
in der Spanhalde, ferner bauten
sie auf einem Stromdachständer eines kleinen Hauses in der Linzgau
Straße und schließlich errichten Störche ein drittes Nest auf der
Scheune. Mit Ausnahme der Spanhalde stellen uns vermutlich
alle diese
Nester vor Probleme und es muss im Herbst nach passenden
Ersatzstandorten in nächster Nähe gesucht werden.
Nicht in allen dieser Nester wird allerdings bisher gebrütet (Stand 8.
Mai, d.h. was nicht ist, kann aber noch werden, einige Tage Zeit haben
sie noch). Die beiden zweijährigen Horstinhaber des Stromdachständers,
sie aus Wilhelmsdorf
und er aus Igelswies,
verhielten sich am 8. Mai
so, als ob sie doch schon etwas "probesitzen" würden, eine eigentliche
Brut schien es aber noch nicht zu sein. Ebenfalls noch kein Gelege
hatten am 8. Mai die Störche des Pfarrhauses (ein Unberingter und ein
dreijähriger Adebar aus Ebenweiler im Landkreis
Ravensburg) sowie das
Paar der Drittwohnung auf der Scheune. Auch letztere beiden sind noch
blutjung, erst zwei Jahre alt, der Storchenmann ist
bemerkenswerterweise ein Hiesiger, er wurde in Göggingen auf dem Nest
des Mastes Linde geboren, ist also in seinen Geburtsort zur
Familiengründung zurückgekehrt (ein Phänomen, was fast nur aus Kolonien
bekannt ist), auch seine Gattin stammt aus der Nähe, nämlich aus Rast.
Noch ein weiterer Gögginger Storch wählte sich seinen Geburtsort als
künftigen Wohnort aus: Auf dem Kamin eines Hofes im Gässle, wo letztes
Jahr bereits ein Nestbauversuch unternommen wurde, baute der auf der
benachbarten Scheune geborene Zweijährige zusammen mit einem aus
Frickingen stammenden Vogel und hier wird seit April gebrütet.
Ebenfalls eine Brut gibt es auf dem Spanhaldenmast. Hier sitzen ein
Storch aus Alberweiler
und ein Unberingter seit der zweiten Aprilhälfte
abwechselnd auf einem Gelege.
Na, schauen wir mal, was draus wird....
Juli:
Und es wurde was draus! Denn abgesehen von einigen wenigen
Totalverlusten (Nest Adler und Walder Straße) sieht es in den Gögginger
Horsten im Vergleich zum übrigen Oberschwaben ausnehmend gut aus. Fast
alle Störche, die hier gebrütet hatten, brachten mindestens drei Junge
durch. Ja es ist in den Nestern mit erfolgreicher Brut sogar kein
einziges Nesthäkchen umgekommen, und auch die Kleinsten erwiesen sich
bei der Beringung noch als einigermaßen gut genährt.
Göggingen Adler:
dieses Jahr leider kein Bruterfolg;
Göggingen Scheune:
3 Jungvögel am 6. Juni beringt;
Göggingen Scheune
Westgiebel: 4 Jungvögel am 6. Juni beringt;
Göggingen drittes
Nest neu: keine Brut;
Göggingen Tankstelle:
3 Jungvögel am 6. Juni beringt; beim größten Jungvogel fehlen einige
Achselfedern links, beim kleinsten stärkerer Schaden am linken
Achselgefieder (scheint demnach ein genetischer Defekt zu sein);
Göggingen Blums Haus:
3 Jungvögel am 13. Juni beringt;
Göggingen Plattform
Mühle: 3 Jungvögel am 13. Juni beringt;
Göggingen Mast Linde:
3 Jungvögel am 13. Juni beringt;
Göggingen Mast
Walder Straße: kein Bruterfolg, Baustelle direkt
benachbart (evtl. Maschinen dem Nest zu nahe gekommen?);
Göggingen Kamin
Pfarrhaus: keine Brut
Göggingen Kamin Hof
im Gässle: keine Jungvögel geschlüpft oder Jungvögel sehr
früh gestorben, am 6. Juni Nest leer;
Göggingen Mast
Spanhalde: 2 Jungvögel erfolgreich aufgewachsen, sie
werden unberingt ausfliegen;
Göggingen
Stromdachständer Linzgauer Straße: keine Brut.
2020:
Wie auch die anderen
oberschwäbischen Kleinkolonien, so
erfreut sich auch
die kleine Kolonie in Göggingen zunehmender Beliebtheit bei den
Adebaren. Und so sind nicht nur die vorjährigen Nester samt und sonders
besetzt, sondern es gibt auch noch ein paar neue.
Keine Änderungen der Besetzung gab es auf dem Adler,
der Scheune und
der Tankstelle. Auf dem Adler residiert
wieder die mittlerweile
10-jährige Beurenerin mit ihrem unberingten Gatten, auf der Scheune
wohnt der zwölfjährige Affenberger mit seiner ein Jahr
jüngeren
Ummendorferin
und auf dem Strommast bei der Tankstelle der Altheimer
mit der Störchin vom Markdorfer Eisweiher, beide nun
sechs Jahre alt.
Alle drei Paare haben den Winter in Süddeutschland verbracht. Und alle
drei Paare saßen bereits in der letzten Märzdekade auf einem Gelege.
Entsprechend pellten sich in diesen drei Nestern die ersten Störchlein
um den 24./25. April aus den Eierschalen: bei der Tankstelle waren es
insgesamt drei, auf dem Adler und der Scheune wurden es jeweils vier
Jungvögel.
Etwas später wurde mit der Brut auf dem Kamin von Blums
Haus begonnen.
Auch hier gab es keine "personellen" Veränderungen (wobei wir das bei
dem unberingten Männchen natürlich nicht mit letztendlicher Gewissheit
behaupten können; die Dame aus Beuren jedenfalls ist ganz sicher
dieselbe wie im vorigen Jahr). Am 2. Mai wurden drei kleine Jungvögel
im Nest entdeckt. Zwei oder drei kleine Jungvögel tummelten sich bei
der letzten Nestbeobachtung auch auf der Plattform Mühle,
sie
schlüpften zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie diejenigen auf Blums Haus.
Die Mama der Mühle-Störchlein ist wieder die Pfälzerin, der Papa ist
jedoch ein anderer: der vorjährige Horstinhaber vom Mast Linde wagte
den Umzug zur Mühle mitten ins Zentrum von Göggingen und damit ins
Zentrum des Geschehens und des Geklappers, hier ist nämlich so richtig
was los. Der letztjährige Mühle-Storch musste weichen und sich eine
andere Bleibe suchen. Er baut sich gerade ein neues Nest ganz in der
Nähe auf einem Stromdachständer in der Meßkircher Straße (s.u.). Und
was passiert auf dem Mast Linde? Ein noch
junger dreijähriger Storch -
vermutlich aus Altshausen (Ring derzeit schlecht lesbar) - hat sich mit
einer unberingten Storchenfrau zusammengetan, und auch hier tummeln
sich mittlerweile ein oder zwei Junge im Nest.
Aber, wie schon erwähnt, gibt es auch gänzlich Neues in der Gögginger
Storchenszene. Die im letzten Herbst installierte Plattform auf einem
neuen Strommast der EnBW in der Walder Straße
wurde dieses Frühjahr
sofort von einem neuen Pärchen in Besitz genommen. Sie erschienen am 6.
März, ein vierjähriger Storch aus Wahlwies im Landkreis Konstanz mit
einem unberingten Partner. Ziemlich genau einen Monat später wurde mit
der Brut begonnen, die ersten Kleinen müssten also um den 8. Mai aus
den Eiern schlüpfen. Und es entsteht gerade ein neues Nest auf einem
Stromdachständer in der Meßkircher Straße 11 (s.o.),
die Erbauer sind
der frühere Horstinhaber der Plattform Mühle (aus Blochingen)
und eine
Störchin, welche letztes Jahr vergeblich in Sigmaringendorf
gebrütet
hatte und sich nun anscheinend in Göggingen mehr Erfolg erhofft (wo so
viele Störche brüten, da muss es doch gut sein....). Na mal sehen, ob
ihre Hoffnungen erfüllt werden. Probeliegen im neuen Nest ist bereits
angesagt.
Bruterfolge in Göggingen 2020 (Nachtrag):
Göggingen Adler: 2 Jungvögel beringt ausgeflogen;
Göggingen Scheune: 4 Jungvögel beringt ausgeflogen;
Göggingen Tankstelle: 3 Jungvögel beringt ausgeflogen;
Göggingen Blums Haus: 2 Jungvögel beringt ausgeflogen;
Göggingen Plattform Mühle: 3 Jungvögel beringt ausgeflogen;
Göggingen Mast Linde: 1 Jungvogel unberingt ausgeflogen;
Göggingen Mast Walder Straße: 3 Jungvögel beringt ausgeflogen.
Göggingen Stromdachständer Meßkircher Straße 11: zwar dauerhaft
besetzt, aber keine Brut
2019: In Göggingen ist dieses Frühjahr mal wieder so
richtig was los. Erst kamen unsere altbekannten Paare, "personell" hat
sich nämlich auf dem Adler, der
Scheune, dem Horst an der Tankstelle und
auf der Plattform Mühle nichts geändert.
Und in allen diesen Nestern lagen Ende März die ersten Eier.
Dann aber kamen weitere Störche, junge Adebare, welche von den
Ansässigen magisch angezogen wurden. Denn wo so viele Störche nisten,
da muss es sich ja lohnen, also nix wie hin.
So wurden zwei weitere Nester von den Störchen gebaut: auf dem Kamin
von "Blums Haus", auf dem sich früher der Stromdachträger befand und
auf einem Niederspannungsmast schräg gegenüber der Tankstelle in Nähe
des Gasthofs "Linde". Die Störche auf Mast Linde sind
aus Levertsweiler
(geboren 2016) und vom Affenberg
(geboren 2017); auf Blums Haus sind die
Horstinhaber aus Beuren an der Aach (so wie das Weibchen auf dem
Adler), zweijährig sowie ein unberingter Storch, was bedeutet, dass wir
über ihn nichts wissen. Auch auf Mast Linde wird bereits gebrütet, auf
Blums Haus wird schon probegesessen, das heißt, auch hier ist es bald
soweit.
Noch scheint aber nicht aller Tage Abend zu sein in Göggingen, denn es
sind seit Mitte März noch zwei weitere Störche unterwegs und mischen
die Storchengemeinde etwas auf: ein gebürtiger aus Meßkirch
und ein weiterer Affenberger,
auch diese
beiden noch recht jung, nämlich zwei bzw. drei Jahre alt. Sie wissen
wohl noch nicht so richtig, was sie wollen und ärgern ein bißchen die
anderen. Zwar haben sie noch etwas Zeit, wenn sie allerdings dieses
Jahr noch eine Familie gründen wollen, sollten sie langsam mit dem
Nestbau beginnen.
2018: Zunächst sah es so aus, als ob sich die
Brutpaar-Anzahl in Göggingen in diesem Jahr wieder um ein Paar
reduzieren würde, denn der Stromdachträger,
welcher eigentlich schon im Winter zuvor hätte entfernt werden sollen,
wurde diesmal wirklich abgebaut, die Ersatz-Plattform auf dem Mast an
der Mühle interessierte die Störche jedoch nicht, aus welchem Grund
auch immer. Und so zogen die Störche des Stromdachträgers auf den Horst
an der Tankstelle um. Die Besitzer dieses
Nests waren anscheinend nicht zurückgekommen und wurden bisher auch an
keinem anderen Ort gesehen. Für den Tankstellen-Horst interessierte
sich allerdings Anfang März auch eine Schweizer Störchin, jedenfalls
wurde sie am 7. März nestbauend dort angetroffen, zog aber später nach
Rohrdorf und gesellte sich dort zu einem bis dahin unvermählten und
eifrig am Rohrdorfer
Nest bauenden Männchen (übrigens Hinkebeins Nest 2017!).
Auf dem Nest des Gasthofs Adler in
Göggingen sowie auf dem Horst gegenüber auf der Scheune
gab es dagegen keine "personelle" Veränderung. Allerdings musste es
sich das Paar auf der Scheune gefallen lassen, dass noch im
Februar und in den ersten Märztagen unter ihrem Nest das Dach erneuert
wurde – die sehr kurzfristig als notwendig erkannte Maßnahme ließ sich
beim besten Willen nicht hinausschieben (das in Göggingen fest
etablierte Paar trug es mit Fassung), dafür bekamen sie eine ganz neue
und komfortable Nistunterlage.
Dann aber Anfang April war auf
einmal was los in Göggingen: Fremde Störche kamen, ließen sich auf
Dächern und Kaminen nieder, flogen dieses und jenes Nest an und
brachten so richtig Unruhe in die bis dahin so friedliche Gögginger
Adebar-Gemeinschaft, auf dem Adler und auf der Scheune brütete man
bereits. Die letztjährigen Brutstörche der Tankstelle oder auch
Hinkebein (wo der Kerl wohl dieses Frühjahr abgeblieben ist?) waren
jedoch nicht unter den Neuankömmlingen. Jedoch war ein junger Storch
dabei, welcher vor zwei Jahren in Göggingen auf der Tankstelle geboren
wurde! Außerdem drei zweijährige Störche aus Frickingen,
aus Pfohren
(Schwarzwald-Baar-Kreis) und aus Rieschweiler-Mühlbach
(Rheinhessen-Pfalz) sowie ein dreijähriger Storch aus Blochingen
sowie mindestens
ein Unberingter. Der Zweijährige aus der Pfalz und der Dreijährige aus
Blochingen entschieden sich schließlich für die Plattform
bei der Mühle, zwei andere bauten auf einem
Niederspannungsmast im Enggässle. Der Nestbau auf dem Strommast hatte
jedoch leider keine Zukunft, denn im Zuge einer Baumaßnahme im Juni
muss dieser Mast definitiv entfernt werden, weshalb man die Störche am
Bau hindern musste. Noch ist in Göggingen nicht wieder Ruhe eingekehrt
und man darf gespannt sein, wie das hier weitergeht. –
Das Geschehen unter den Adebaren hat
sich in Göggingen glücklicherweise insoweit beruhigt, dass keine Gelege
oder Jungvögel zu Schaden gekommen sind. Als erstes schlüpften die
Storchenküken auf der Scheune und auf dem
Gasthof Adler Ende April/Anfang Mai. Auf
der Scheune waren es drei, auf dem Adler vier Junge. Ca. zehn Tage
später folgte der Schlupf auf der Tankstelle,
hier waren es anfangs drei Jungvögel, von denen der kleinste jedoch
nicht überlebte. Das Schlusslicht bildeten die Störche auf der Plattform
bei der Mühle, wo ebenfalls drei Junge das Licht der
Welt erblickten, von denen der jüngste sich bei der Beringung zwar als
ziemlich schmächtig erwies, aber dennoch durchkam. So wuchsen dieses
Jahr in Göggingen also insgesamt zwölf Jungstörche auf, die meisten bei
der Beringung von gutem Gewicht (einige davon wogen dreieinhalb
Kilogramm oder sogar etwas darüber, was für männliche Jungvögel in
diesem Alter dem Optimalgewicht entspricht). Wie in vielen Brutorten
Oberschwabens so machte sich auch in Göggingen bei der Jungenaufzucht
die wetterbedingte frühe Entwicklung der Insekten bemerkbar, die als
Nestlingsnahrung im Gegensatz zur sonst oft üblichen Regenwurmkost
hochwertiges Protein lieferten. Beim obligatorischen Fest mit Pizza,
Limonade und Bier anlässlich der Beringung freuten sich die Gögginger
Bürger über den Erfolg ihrer Störche und staunten über so manche
Begebenheit aus dem Leben der Adebare. Nachdem nun alle Jungvögel das
neue Element der Lüfte erobert haben und ohne Zwischenfälle ausgeflogen
sind, wird es bald wieder ruhiger in Göggingen. Auf den Nestern
klappern nur noch die Alten, die Jungschar verabschiedet sich und wird
sich demnächst auf den Weg machen. Wünschen wir den Zwölfen
viel Glück.
2017: In Göggingen brüten dieses Jahr nur vier
Weißstorch-Paare (das Nest bei der Mühle wurde nicht besiedelt). Und –
unglaublich, aber wahr – Hinkebein hat Göggingen den Rücken gekehrt und
ist – übrigens mit einer neuen Gattin – nach Rohrdorf umgezogen. Wie
kam´s?
Hinkebeins Nest auf dem Stromdachträger hätte eigentlich im Winter
entfernt werden sollen (als Ersatz war schon im Jahr zuvor die
Nistunterlage bei der Mühle errichtet worden), doch war die EnBW zu
spät dran. Das Nest wurde nämlich früh bezogen, und natürlich nicht von
Hinkebein und seiner Gattin, sondern von einem anderen Paar (na ja, man
muss zugeben, wäre dieses Paar nicht erschienen, hätte die EnBW das
Nest doch noch entfernt, Hinkebein hätte also so oder so umziehen
müssen). Diesmal hatte er allerdings wohl tatsächlich vom ständigen
Umzug in Göggingen die Nase voll und zog nach Rohrdorf, wo er erstmal
die Alleinherrschaft besitzt. Die Gögginger werden über den Umzug ihres
berühmten Storchs allerdings sicherlich etwas traurig sein.
Auf der Gaststätte Adler und auf der Scheune gegenüber siedeln wieder
dieselben Störche wie im letzten Jahr (auf dem Adler der Unberingte mit
seiner Gattin aus Beuren, auf der Scheune der Affenberger
mit der Ummendorferin).
Auf der Tankstelle gab es allerdings einen Wechsel. Zwar ist die
Storchendame noch dieselbe, sie hat aber einen anderen Partner
(Herkunft wird noch erfragt).
Auch Hinkebeins Nest wurde, wie schon erwähnt, von einem anderen
Storchenpaar okkupiert (mal ehrlich, hatten wir etwas anderes
erwartet...?). Die neuen Besitzer stammen aus Altheim im Bodenseekreis
(das Männchen) und aus Markdorf vom Nest im Naturschutzgebiet Eisweiher
(das Weibchen),
beide wurden im Jahr 2014 geboren.
In allen Nestern tummeln sich mittlerweile kleine Störche und das
Familienglück ist komplett. Bei der letzten Nestbeobachtung am 9. Mai
wurden auf dem Adler fünf Junge gezählt, vier oder fünf waren es auf
der Scheune, und an der Tankstelle und dem Stromdachträger waren es
jeweils drei. Wünschen wir den Kleinen eine glückliche Kinderstube,
viel Futter und erträgliches Wetter in den nächsten Wochen.
Juli: Immer wieder, wenn ich in den
letzten Wochen nach dem diesjährigen Bruterfolg gefragt wurde, erzählte
ich als eindrückliches Beispiel von der Beringung am Pfingst-Sonntag in
Göggingen: „Am Pfingst-Sonntag beringten wir die Jungstörche von drei
der vier Brutnester in Göggingen: vier Junge auf dem Tankstellen-Mast,
vier Junge auf der Scheune, fünf Junge auf dem Adler!“ Tja, da bleibt
einem doch tatsächlich fast die Spucke weg! Aber so war das! Und so ist
es immer noch! Allerdings hat noch keiner dieser dreizehn Youngsters
den entscheidenden Sprung gewagt. Auf dem First spazierengehen, das
schon, aber fliegen, muss das denn wirklich sein?
Ja, und dann gibt es ja noch das Nest auf dem Stromdachträger. Auch
hier wurden erfolgreich Junge aufgezogen. Allerdings starb von den drei
Jungstörchen noch einer im Alter von vier bis fünf Wochen vermutlich
bei einem Starkregen. Die anderen beiden erhielten ihren
Personalausweis zehn Tage nach dem Pfingst-Sonntag und stehen auch noch
unschlüssig auf ihrem Nest.
Sicherlich wird aber demnächst Bewegung in die Gögginger Jungschar
kommen, und dann wird man einen ganzen Trupp auf den Wiesen um
Göggingen bestaunen können: acht Altstörche (mit den Menningern: zehn)
und fünfzehn Jungstörche (mit den Menningern neunzehn), welche sich von
den Alten kaum noch unterscheiden, insgesamt also maximal
neunundzwanzig Störche (!) werden gemeinsam auf den Wiesen Futter
sammeln. Mal ehrlich, wer möchte da noch Maus sein?
2016: Keiner der Gögginger Störche hielt sich diesen
Winter in Göggingen auf, wo ihn die Überwinterer des Vorjahres wohl
verbracht haben? Jedenfalls sind sie alle wieder da: die Adler-
(ehemals Spanhalden-)Störche (das unberingte Männchen und die
Storchendame aus Beuren), die Störche der Scheune (ehemals in Krauchenwies
brütend, er
vom Affenberg,
sie
aus Ummendorf),
die
Tankstellen-Störche (der Unlinger
und die Frickingerin,
offensichtlich noch echte Zugstörche) und Hinkebein mit seiner
unberingten Angetrauten (ebenfalls Zugstörche).
Hinkebein kam natürlich wie immer ziemlich spät aus seinem
Winterquartier zurück und kümmerte sich recht wenig darum, dass man
sein Nest auf dem Stromdachständer entfernt und den Dachständer mit
einem Abweiser versehen hatte. Die extra für ihn bereitsgestellte
Ersatzplattform auf einem Mast bei der Mühle war ihm völlig schnuppe.
Er will mitten im Geschehen an der Gögginger Kreuzung sein und brachte
– wie gewöhnlich – in solch einem Affenzahn Äste auf den Dachständer
auf, dass man nicht mehr reagieren konnte und ihm den Nestbau dort für
diese Saison wieder gestatten musste.
Aber – wie zu erwarten war – die Gögginger Storchengeschichte geht noch
weiter:
Zwei zweijährige Störche – er aus dem Saarland, sie aus Vorarlberg –
versuchen im April auf dem dem bisherigen Nest gegenüberliegenden
Giebel der Scheune eine Nest zu bauen. Die Äste halten jedoch mangels
Verankerungsmöglichkeit nicht und werden beim nächsten stärkeren Wind
weggeblasen. Die Vorarlbergerin baut daraufhin mit einem zweijährigen
Storch aus Geisingen auf der eigentlich für Hinkebein bereitgestellten
Plattform bei der Mühle ein Nest, welches selbstverständlich besser
hält und wo auch dann tatsächlich um den 26. April mit einer Brut
begonnen werden kann.
Mittlerweile sind in vier der fünf Nester die Jungen geschlüpft. Auf
dem Adler und auf dem Mast an der Tankstelle schlüpften jeweils vier
Junge aus den Gelegen, auf der Scheune waren es drei. Im Nest
Hinkebeins schlüpften die ersten Jungstörche an Pfingsten, auch hier
wurden es insgesamt drei. Einige der Gögginger Storchen-Jungschar
fielen allerdings leider den Eisheiligen zum Opfer. Und so wurden nach
Pfingsten in den Nestern des Adlers, auf der Scheune und auf dem
Tankstellen-Mast noch insgesamt zehn Junge gezählt (Tankstelle: 1,
Scheune: 3, Adler: 3; Stromdachträger (Hinkebein): 3).
Maßgeblich an der obigen Datenerhebung mitgewirkt hat Herr Kurt Fischer
aus Göggingen. Er kümmert sich akribisch um die Störche Göggingens und
der Umgebung und stellte auch zusammen mit der EnBW den Ersatzhorst für
Hinkebein auf.
Die Adlerstörche während der
Beringung ihrer Jungen. Ute Reinhard 2016.
Juli: Der Kälteeinbruch am 23./24.
Mai ging leider auch an den Jungstörchen in Göggingen nicht spurlos
vorüber. Am 5. Juni, dem Beringungstermin für die Gögginger Horste mit
den schon älteren Jungstörchen – Tankstelle, Adler und Scheune -
konnten deshalb auf dem Adler und auf der Scheune nur noch jeweils zwei
Junge mit dem schwarzen ELSA-Ring gekennzeichnet werden. Auch in
Hinkebeins Nest auf dem Stromdachständer kam eines der noch kleinen
Jungen um.
Bei der Beringung des Nachwuchses von Hinkebein am 27. Juni gab es dann
leider noch eine böse Überraschung: Einer der beiden sechswöchigen
Jungstörche zeigte gravierende Gefiederschäden, die Federn waren
verkrümmt, die Kiele verwachsen und teils abgebrochen. Das gesamte
Gefieder war betroffen, die Entwicklung eines funktionsfähigen
Fluggefieders ganz ausgeschlossen. Es war klar, dass man ihn vom Horst
nehmen musste, er hätte keinerlei Chance gehabt. Man brachte ihn
umgehend in die Vogelschutzstation in Mössingen, wo er tierärztlich
untersucht wurde und vorläufig unter Beobachtung bleibt. Die Ursache
könnte ein angeborener Defekt sein oder auch ein starker Befall durch
Parasiten. Es besteht zwar die Hoffnung, dass das Gefieder nach der
Mauser normal auswächst - die Reise in den Süden wird er diesen Herbst
jedenfalls nicht antreten können –, doch ist es auch durchaus möglich,
dass der Schaden irreparabel ist und der Vogel nie wird fliegen können.
In diesem Fall werden wir ein Pflegequartier für ihn finden.
Auch im Nest auf der Plattform
bei der Mühle schlüpfte Nachwuchs. Ende Mai pellten sich hier zwei
Junge aus den Eierschalen, die jedoch nur etwa 10 Tage lang lebten. Die
Eltern waren wohl doch noch zu jung und unerfahren, um ihren Nachwuchs
ausreichend mit Futter zu versorgen und vor Auskühlung zu schützen.
2015: Es wurde ja schon vermutet, dass die
Spanhaldenstörche (seit letztem Jahr auf dem Adlernest wohnend und
brütend) nicht sehr weit weg ziehen, und siehe da, diesen Winter
blieben sie gleich ganz da und hielten sich auf den Wiesen bei
Göggingen auf. Ein weiteres Storchenpaar leistete ihnen Gesellschaft,
es waren jedoch keine Brutstörche aus Göggingen, sondern das Paar aus Krauchenwies,
denen
plötzlich die Umgebung von Göggingen besser als ihr bisheriger Brutort
gefiel. Und wo ließen sich die Beiden zur Nacht nieder? Natürlich! Auf
dem Nest der Scheune, Hinkebeins Nest! Und das okkupierten sie
selbstverständlich auch im Frühjahr. Man kann´s wirklich kaum noch
glauben, jetzt baut Hinkebein, mit seiner Holden wieder mal ziemlich
spät, nämlich erst Ende März nach Göggingen zurückgekehrt, tatsächlich
sein viertes (!) Nest in Göggingen. Allerdings wusste er diesmal nicht
so recht, für welchen Platz er sich entscheiden sollte und
fing gleich an mehrere Orten zu bauen an bis schließlich die Wahl auf
einen Mast fiel, der als Aufenthaltsort für ein Storchenpaar und eine
Brut gänzlich ungeeignet ist: ein bis dato gefährlicher
Mittelspannungs-Endmast in der Nähe der Fischer-Grillstelle. Die Gefahr
wurde von den Anwohnern nicht sogleich erkannt, und so kam mir der
gefährliche Nestbau erst am Karfreitag zur Kenntnis. Dann ging aber
alles sehr rasch. Die EnBW reagierte trotz Osterwochenendes
erfreulicherweise unglaublich schnell, ein Mitarbeiter begutachtete den
Mast noch am Karfreitag und besorgte noch am Abend das notwendige
Material. Anwohner halfen bei der Ankündigung der notwendige
Stromabschaltung tatkräftig mit, und schon am Morgen des Karsamstag
wurde der Mast nachgerüstet und das Nest entfernt. Jetzt bauen
Hinkebein und seine unberingte Angetraute auf einem
Stromversorgungs-Dachständer (für Störche in der Regel ungefährliche
Niederspannung) auf einem großen Gebäude wiederum in Nähe der Gögginger
Kreuzung ein Nest. Dort kann es für diese Saison bleiben, einen
mehrjähriger Horst kann dieser Dachständer jedoch nicht tragen, weshalb
das Nest dort im Herbst entfernt und Ersatz geschaffen werden muss.
Ja und dann hat Göggingen ja noch
ein weiteres Weißstorch-Paar: das Paar von der Tankstelle. Der Mast
wurde im Februar dauerhaft gesichert und eine komfortable Nistunterlage
installiert. Anfang März erschienen die beiden letztjährigen
Horstbesitzer und bauten eifrig an ihrer Wohnstatt. Die Storchendame
überließ den Nestbau jedoch bald ihrem Gatten und vergnügte sich
anderweitig: Sie zog nach Ablach, leistete dem dortigen Männchen
Gesellschaft und ließ ihr Männchen von der Tankstelle allein. Und das
ging so bis Ende März, als sie es sich auf einmal wieder anders
überlegte, den Ablacher
sitzen ließ und zu ihrem letztjährigen Angetrauten zurückkehrte. Es
dauerte nur wenige Tage, dann saßen die beiden auf den ersten Eiern.
Wer wohl der Papa der ersten in ca. einem Monat schlüpfenden
Störchlein ist?
In allen Horsten Göggingens
schlüpften Junge: im Nest auf dem Adler war es nur ein Einziges
(Schlupf Ende April); auf der Scheune - vom ehemaligen Krauchenwieser
Paar
besetzt - waren seit den ersten Maitagen zwei Schnäbel zu versorgen; im
Nest auf der Tankstelle tummelten sich anfangs vier kleine Störche
(geschlüpft ca. vom 6. bis zum 10. Mai) und Hinkebein brachte mit
seiner Angetrauten zwei Junge zur Welt.
Übrig blieben von der insgesamt neunköpfigen Jungenschar allerdings nur
vier. Die überwinternden Eltern auf dem Adler haben anscheinend die
Futtersuche verlernt, denn sie brachten nicht mal ihr Einzelkind durch.
Auf der Tankstelle überlebte nur einer der vier, und auch Hinkebein
verlor ein Junges, welches möglicherweise aus dem Nest gefallen war.
Die Gögginger Jungstörche auf der Scheune und bei der Tankstelle haben
ihre kritische Nestlingszeit (die ersten sechs Lebenswochen)
überstanden und wurden am 12. Juni beringt. Hinkebein war allerdings
spät dran mit der Brut, und so gehört sein Nachwuchs zu den
Nachzüglern, er erhält seinen Personalausweis erst am 2. Juli. Sein
Deckgefieder ist allerdings auch schon so gut ausgebildet, dass ihm
Regen und Kälte nichts mehr anhaben können.
Hoffen wir, dass alle ihren
Jungfernflug erfolgreich hinter sich bringen und sie ihre ersten Wochen
als flugfähige Störche ohne Zwischenfall überstehen.
2014:
Dieses Jahr ist mal
wieder so richtig was los in Göggingen!
Die ersten Ankömmlinge waren am 24. Februar wieder unsere beiden vom
Spanhalden-Nest: die Störchin aus Beuren an der Aach und ihr
unberingter Gatte. Das Nest, das "Hinkebein" (er wird noch immer von
der örtlichen Bevölkerung so genannt, obwohl er sich von der damaligen
Kampfverletzung schon längst vollständig erholt hat) zusammen mit
seiner Gattin auf dem Gasthof Adler im vorletzten Jahr gebaut hatte,
weil ihnen der Unberingte und die Beurenerin das Spanhaldennest
abspenstig gemacht hatten, gefiel ihnen jedoch wesentlich besser.
"Hinkebein" war ja wie immer ziemlich spät dran, konnte also nicht auf
sein Nest aufpassen. Uns so verlor er in Göggingen sein zweites Nest,
und wieder an dieselben. Na ja, sagt man sich, da kann er mit seiner
Gattin ja wieder auf das Spanhaldennest zurück. Wollte er auch, als er
exakt einen Monat später ankam. Dieses, sein ebenfalls von ihm selbst
gebautes Nest gönnten sie ihm jedoch auch nicht. Sie wollten wohl
Alleinherrscher der Gögginger Ortsmitte sein. Seit seiner Verletzung
war "Hinkebein" wohl das Kämpfen ziemlich vergangen, und so überließ er
den Konkurrenten beide Nester und ... baute sich ein neues,
ebenfalls im Zentrum, schräg gegenüber dem Gasthaus auf einer Scheune.
Mit schwierigem Bauuntergrund hatte er ja bereits Erfahrungen gesammelt
(der Nestbau auf dem Giebel des Adlers war ein wahres Meisterstück),
und so hat er zusammen mit seiner Angetrauten auf dem Giebel der
Scheune wieder ohne jegliche Nistunterlage hopplahopp eine Wohnstatt
errichtet. Also, irgendwie sind die beiden bewundernswert: sie lassen
es sich einfach nicht verdrießen und reagieren sozusagen völlig
unkompliziert.
Inzwischen war aber noch ein drittes Paar in Göggingen angekommen und
interessierte sich ebenfalls für das Spanhaldennest, vergeblich. Auch
diese Störche ließen sich jedoch nicht aus Göggingen vertreiben und
bauten etwas weiter entfernt ebenfalls an der Hauptstraße auf einem
Mast bei einer Tankstelle einen Horst. Es sind noch junge Störche: Das
Männchen ist zwei Jahre alt und stammt aus Unlingen
an der Donau, sie ist ein Storchenmaderl vom Bodensee, gebürtig in Frickingen
und ein Jahr
älter als er.
Alle drei Paare brüten mittlerweile. Auf dem Adler saß man schon Ende
März auf den Eiern, in den beiden anderen Horsten begann man mit dem
Brutgeschäft etwa zwei Wochen später.
Es wurde Anfang April übrigens kurzzeitig ein viertes Paar in Göggingen
gesehen, einer der Störche war ein Elsässer, der andere trug einen
Ring, der ihn als aus dem benachbarten Wald
gebürtig auswies. Zuerst machten sie Anstalten, ebenfalls auf
einem Mast zu bauen. Dann verzogen sie sich jedoch wieder, vielleicht
ging es ihnen fürs erste doch etwas zu turbulent zu?
Ende Juni: Der Walder
Storch (bzw. inzwischen
hat sie sich als Störchin herausgestellt) kam wieder, dieses Mal nicht
mit dem Elsässer, sondern zusammen mit einem zweijährigen Männchen, das
in Wilhelmsdorf
geboren ist. Dieses Mal besetzten sie das Spanhaldennest, hatten jedoch
angesichts der Konkurrenz auf dem Adler, die das Spanhaldennest
unbedingt freihalten wollte, schlechte Karten. Ein weiteres Paar, beide
unberingt, erschien außerdem in Göggingen und versuchte es auf dem
Kirchenschiff mit einem Nestbau. Beide Paare waren jedoch die ständigen
Angriffe durch das "Adler"-Paar leid, mit der Brut würde es in dieser
fortgeschrittenen Jahreszeit sowieso nichts mehr werden, und so
verließen sie Göggingen gegen Mitte Mai.
Horst auf der Scheune 04.04.2014. Foto: Ute Reinhard
Wie geht es aber nun unseren drei
Gögginger Brutpaaren? Auf dem Adler und auf der Scheune (das Nest mit
"Hinkebein") schlüpften Anfang bzw. Mitte Mai jeweils vier Junge. In
beiden Horsten überlebte das Nesthäkchen jedoch nicht, sodass in diesen
Nestern je drei Junge groß wurden und auch beringt werden konnten.
Im Nest bei der Tankstelle, von
einem noch unerfahrenen Paar besetzt, schlüpften zwei Junge, von denen
eines im Alter von einer Woche von einer Krähe geholt wurde. Dem
anderen geht es aber gut, und er brachte bei der Beringung auch ein
zufriedenstellendes Gewicht auf die Waage. Aus diesem Nest wurden bei
der Beringung auch einige Schnüre entfernt, bevor sie dem Jungstorch
gefährlich werden konnten. Es ergeht nochmals der Appell an alle Leser,
Schnüre und Plastikfetzen in der Landschaft unbedingt aufzusammeln und
im Müll zu entsorgen, damit Störche diese Utensilien nicht als
Nistmaterial in ihr Nest eintragen und ihre Jungen nicht einen
grausamen Tod sterben müssen.
2013: Die beiden Gögginger Störche vom Mastnest der
Spanhalde sind in diesem Jahr allen winterlichen Temperaturen zum Trotz
schon Ende Februar nach Göggingen zurückgekommen. Zunächst
Alleinherrscher in ihrem Brutort verlegten sie sich im März mit Ankunft
weiterer Störche in der Umgebung darauf, auch das Nest auf
dem Gasthof Adler von Konkurrenten freizuhalten. So wurde am 12. März
ein Kampf am Adlernest beobachtet, in den auch der letztjährige Ablacher
Storch verwickelt war,
was dieses Männchen übrigens doch als Westzieher entlarvte. Ostzieher
sind so früh nämlich noch nicht vom Winterquartier zurück.
Immer wieder wechselten die Spanhalden-Störche zum Nest auf dem Adler,
Fremdstörche hatten keine Chance. Vielleicht war das ein Glück für den
angestammten Adler-Storch aus Waldbeuren,
denn sonst hätte der Waldbaurener, der wie immer recht spät vom Zug
zurückkam (dieses Jahr am 24. März), wieder mal um seinen Horst kämpfen
müssen. Am 26. März war mit Ankunft des unberingten Weibchens das Paar
auf dem Adler dann schließlich komplett. Das heißt, es brüten in
Göggingen jetzt wieder die selben zwei Paare wie im letzten Jahr.
Juni: Um den 9. Mai schlüpften die
ersten Küken an der Spanhalde, die "Adler"-Küken pellten sich einige
Tage später aus den Eiern. Und so tummelte sich schließlich in beiden
Horsten jeweils ein kleines Storchen-Quartett. Die acht kleinen
Störchlein überstanden die erste Kälte- und Nässeperiode Anfang der
dritten Maidekade recht gut, das folgende Wetter Ende Mai und Anfang
Juni war dann aber doch zuviel. Die Spanhalden-Jungen starben alle, auf
dem Adler überlebte von den Vieren nur ein Einziger. Hoffen wir, dass
diesem in den nächsten Tagen nicht auch noch übel mitgespielt wird,
denn er hat seine kritische Zeit bis zur vollen Gefiederentwicklung
noch nicht überstanden. Am Samstag, den 15. Juni soll er, sofern das
Wetter mitmacht, beringt werden. Die Gögginger Bürger werden das
Ereignis gebührend feiern, haben sie doch immerhin noch einen kleinen
Storch, welches Glück vielen umliegende Gemeinden wie zum Beispiel
Meßkirch und Wald nicht mehr beschieden ist.
August: Das Wetter war sonnig, der
Beringung und dem Fest mit Pizza, Limo und Bier stand nichts im Wege.
Es wurden kleine Reden geschwungen und Neuigkeiten über die
oberschwäbische Storchenwelt ausgetauscht. Es dauerte von da an aber
noch fast sechs Wochen, bis die Gögginger Bürger ihren Jungstorch
fliegen sehen konnten und das Nest erstmals verlassen war. Bald wird
sich der junge Gögginger anderen jungen Adebaren anschließen und sich
mit ihnen auf seine erste weite Reise begeben. Alles wird neu für ihn
sein, was er wohl erleben wird?
2012: In Göggingen ist dieses Frühjahr richtig was
los!
Anfang März kamen im Abstand von drei Tagen zwei Störche in Göggingen
an. Es waren ein unberingtes Weibchen, vermutlich dasselbe wie im
vorigen Jahr, und ein ebenfalls unberingtes Männchen. Der in Waldbeuren
geborene,
letztjährige Brutstorch, wegen seiner bei einem Kampf erlittenen
Verletzung in Göggingen kurz "Humpelstorch" genannt, war also noch
nicht aus seinem Winterquartier zurückgekehrt.
Wie immer etwas spät (deshalb zog er auch letztes Jahr in seinem
damaligen Brutort Rulfingen
den Kürzeren und musste nach Göggingen ausweichen), nämlich am 20. März
erschien aber dann der Horstinhaber und fand seinen Platz besetzt. Zwar
war seine Verletzung inzwischen gut verheilt, von Humpeln keine Spur,
doch zog er es wohl wegen der letztjährigen üblen Erfahrungen vor, den
Kampf um seinen Horst nicht über Gebühr ausufern zu lassen. Er
entschied sich, in Göggingen einfach noch einen Horst zu bauen. Und
dann geschah etwas, was in der Welt Adebars eigentlich ungewöhnlich
ist: Seine frühere Angetraute verließ ihren angestammten Horst und ihr
neues Männchen und zog mit ihm.
Die beiden bauten daraufhin ein Nest auf einem Mast im Roten Flügel
beim Rathaus, das heißt, eigentlich fingen sie sogar gleichzeitig mit
dem Bau zweier Nester auf zwei verschiedenen benachbarten Masten an.
Inzwischen hatte der Unberingte auf ihrem alten Horst nach etwa einer
Woche Einsamkeit ein neues Weibchen zur Gesellschaft, eine noch ganz
junge, erst zweijährige Störchin aus Beuren an der Aach.
Aber damit nicht genug: Es erschien ein fünfter Storch, ebenfalls
zweijährig und im Landkreis Konstanz (Böhringen bei Radolfzell)
gebürtig, ließ sich auf einem der angefangenen Nester des Roten Flügels
nieder und machte dem dortigen alten Gögginger Paar Konkurrenz. Ob er
deren zweites Nest im Roten Flügel zerstört hat, oder dieses vom Wind
heruntergekippt wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Jedenfalls war dieses Nest bis auf wenige zurückgebliebene Äste abends
plötzlich nicht mehr vorhanden. Wenige Tage später, am Ostermontag, war
aber auch das andere Nest, auf dem sich der Böhringer niedergelassen
hatte, durch eine Windbö abgestürzt.
Unser altes Paar ließ sich´s nicht verdrießen und fing noch einmal mit
dem Bau eines Nestes an, diesmal auf dem Dach der Gaststätte Adler. Zu
Beginn sah der Bau recht abenteuerlich aus, denn es gab ja hier keine
Nistunterlage, und die Äste rutschten anfangs ständig vom Giebel ab.
Schließlich verfingen sie sich jedoch in einem Metallhaken und bildeten
eine Grundlage zum Weiterbau. Der Unberingte auf dem alten Horst bekam
diese Aktionen mit, war das neue Nest doch in seiner Sichtweite.
Begeistert war er wohl nicht davon, denn immer, wenn das alte Paar
gerade mal auf der Wiese war und nicht aufpasste, flog er das begonnene
Dachfirst-Nest an und klaute dort Äste, die er seinem eigenen Horst
einverleibte. Der Stabilität des begonnenen Nestes waren diese
Aktivitäten natürlich nicht gerade zuträglich, aber die Alten blieben
hartnäckig, bauten eifrig weiter, und schließlich bildete sich ein
zusehends vertrauenswürdig aussehendes Konstrukt.
Der Böhringer Storch, der übrigens inzwischen auch Gesellschaft
bekommen hatte von einem ebenfalls zweijährigen Storch aus Hasenweiler,
kehrte
allerdings Göggingen erst einmal den Rücken. Er wurde zwei Tage nach
Ostern noch zusammen mit seinem Partner auf den Wiesen unterhalb Ablach
gesehen, war dann aber zusammen mit diesem abgezogen. Die kürzlich
errichtete Nistunterlage auf einem Ablacher Haus hat sie offensichtlich
nicht interessiert.
Das ganze Tohuwabohu – am Ostersonntag waren nämlich nochmals acht
weitere Störche kurzzeitig in Göggingen (!!) – scheint sich verzögernd
auf den Brutbeginn des Unberingten und seiner Vermählten aus Beuren
auszuwirken. Denn auch bei der letzten Horstkontrolle am 12. April
waren noch keine Anzeichen einer begonnenen Eiablage bei dem immerhin
schon einen Monat vereinten Paar festzustellen.
Vielleicht ist es für den Leser
dieser Zeilen hilfreich, nochmals die Paarkonstellationen in der
Übersicht aufzuführen:
- Alter
Horst auf Mast: neuer unberingter Storch und neues Weibchen aus Beuren.
- Horst auf Adler: letztjährige
unberingte Brutstörchin mit letztjährigem Brutstorch, dem
"Humpelstorch" (der jetzt nicht mehr humpelt)
- Abgezogen: Böhringer Storch und
Partner aus Hasenweiler,
die sich kurzzeitig im Roten Flügel auf einem vom letztjährigen
Brutpaar frisch begonnenen Nest aufhielten, das aber dann abgestürzt
ist.
Anfang Juni: Um Mitte April wurde
schließlich doch noch in Göggingen gewissenhaft gebrütet. Und zwar
sowohl auf dem Mast als auch auf dem Dach des Gasthofes. In beiden
Nestern sind mittlerweile die Jungen geschlüpft. Da man mit der Brut
spät dran war, beschränkten sich die Storcheneltern in der Anzahl der
gelegten Eier. Auf dem Gasthof schlüpften daher drei Junge, im
Masthorst waren es nur zwei. Diese kleinen Störche können nun aber
optimal versorgt werden, und wenn ihnen die möglicherweise noch
bevorstehende Schafskälte nicht übel mitspielt, stehen ihre Chancen gut.
August: Einer der fünf kleinen
Störche hat es nicht geschafft. Offensichtlich unterernährt überstand
einer der beiden Jungstörche des Mastnestes den lang anhaltenden Regen
am 12. Juni nicht und lag zwei Tage später tot unterhalb des Horstes.
Auch sein Geschwister erwies sich bei der Beringung als Leichtgewicht.
Ganz im Gegensatz zu Adeline (so wurde der kleine vom Mastnest von den
Gögginger Bürgern bei der Beringung getauft) waren die kleinen Störche
auf dem Adler ziemlich gut im Futter. Und das, obwohl sie sich die
Nahrung, die Papa und Mama auswürgten, durch drei Schnäbel teilen
mussten. Lisa, Jan und Samy flogen auch schon in der letzten Juliwoche,
während Adeline zu dieser Zeit gerade die ersten noch nicht sehr
überzeugenden Flugübungen auf dem Horst unternahm. Sie (oder er? denn
man weiß das ja nicht so genau) wird wohl beim Jungfernflug mindestens
zwölf Wochen alt sein.
Die Beringung war übrigens ein großes Fest in Göggingen. Viele
Storchenfreunde waren gekommen, schauten zu, was mit ihren kleinen
Störchlein da geschah, gaben ihnen Namen (Männlein/Weiblein auf
Verdacht, versteht sich), labten sich an der vom Gasthof Adler
spendierten Pizza und erfuhren dabei einiges Wissenswertes über die
Storchenwelt Oberschwabens. Der für die Pizza von den Zuschauern
entrichtete Obulus dient einem guten Zweck, er kommt dem Gögginger
Storchenschutz zugute.
Man darf gespannt sein, was das nächste Jahr den Göggingern bringt. Ob
das Brutmännchen des Adler-Horstes (der sogenannte "Humpelstorch")
endlich dazugelernt hat und nächstes Jahr früher aus dem Winterquartier
zurückkehrt? Sonst könnte es sein, dass sein mühsam und sehr kunstvoll
gebautes Nest wieder von einem anderen Männchen besetzt wird und er
sich schon wieder eine neue Bleibe bauen muss. Ob es dann tatsächlich
noch einen dritten Horst in Göggingen geben wird?
2011: "Storchennest" heißt ein Kindergarten in
Göggingen. Bei den Touren von meinem Wohnort ins Oberschwäbische fahre
ich oft daran vorbei. Jetzt haben die Gögginger ein echtes
Storchennest. Und sie freuen sich, die Gögginger Bürger, ob des
Geklappers, das auf einmal in ihrem Ort an der Ablach erschallt.
Die Gögginger Störche wurden auch gleich Medienstars. Im Radio wurde
von ihnen berichtet, auch im Fernsehen waren sie schon präsent. Auch Göggingen zeigt sie auf der
homepage.
Die beiden Störche bauten sich nahe des Ortskerns ein Nest auf einem
Niederspannungsmast (wie es seit einigen Jahren bei den hiesigen
Störchen Mode zu sein scheint). Das Weibchen trägt keinen Ring, weshalb
man keine Aussagen über ihre Herkunft machen kann, auch verrät sie uns
nichts über ihr Alter.
Der männliche Storch ist allerdings kein unbeschriebenes Blatt. Er hat
nämlich schon mehrfach in Oberschwaben gebrütet. Geboren wurde er im
Jahr 2004 in Waldbeuren.
Vermählt hat er sich mit drei Jahren erstmals in Ölkofen,
damals ebenfalls mit
einer Unberingten. Ein Jahr später befreundete er sich in Ölkofen
jedoch mit einer Munderkingerin
an, mit der er bis letztes Jahr zusammenblieb. Allerdings brütete das
Paar in den letzten beiden Jahren nicht mehr in Ölkofen, sondern in Rulfingen.
Im letzten Jahr
kam er allerdings ziemlich spät zu seinem Horst in Rulfingen zurück und
musste seine Rechte auf Heim und Weib gegen ein anderes Männchen
erkämpfen.
Dieses Jahr kam er zwar ein paar Tage früher, trotzdem war es schon
wieder Anfang April, und wieder hatte ein anderer seinen Platz
eingenommen. Im Vergleich zu seinem Rivalen 2010 war dieser Konkurrent
jedoch noch einige Wochen früher am Rulfinger Horst gewesen, und die
Bindung des neu verbandelten Paars war bereits sehr stark. Sie standen
kurz vor der Brut. Er hatte keine Chance mehr. Anstatt ihm zu helfen,
stellte sich seine ehemalige Angetraute vermutliche gegen ihn und er
musste das Feld räumen, nicht ohne Blessuren davonzutragen (siehe Rulfingen).
Die neue Liebe auf dem selbst erbauten Gögginger Horst tröstet ihn
sicher über die erlittene Schmach und Verletzung hinweg, auch wenn er
immer noch etwas humpelt.
Juni: Als Letzte in Oberschwaben
schlüpften die Jungen im Gögginger Nest. Es war der 24. Mai, als auf
einmal eine Eierschale unterhalb des Horstes lag. Die Gelege von
Spätbrütern sind normalerweise kleiner als die der früh brütenden
Störche, und so schlüpften in Göggingen nur zwei Junge. Das ist auch
gut so, denn zum Einen müssen sich die Altstörche erst mit dem neuen
Nahrungsgebiet vertraut machen und zum Anderen ist der Storchenvater
nicht voll einsatzfähig, denn er humpelt immer noch auf seinem
verletzten Bein. Hoffen wir, dass sie trotz dieser Schwierigkeiten ihre
beiden Zöglinge gut über die Runden bringen.
Anfang August: Die
Gögginger Storcheneltern hatten bei der Aufzucht ihrer beiden Jungen
anscheinend keine Schwierigkeiten, denn die Jungstörche erwiesen sich
bei ihrer Beringung am 29. Juni als gut genährt. Anlässlich des
"freudigen Ereignisses" gab es unterhalb des Storchennestes ein kleines
Fest, bei dem die Gögginger Bürger viel Wissenswertes über ihre neuen
Mitbewohner erfuhren. Noch am letzten Julitag flogen die Gögginger
Jungstörche erstmals frei über Dächer und Wiesen und ließen ihre
Nestgebundenheit hinter sich. Bald wird es ruhiger werden in Göggingen,
die Anwohner werden das nun schon gewohnte Klappern vermissen. Aber es
wird ja irgendwann wieder Frühjahr, und die Gögginger Störche werden
sicherlich wiederkommen.
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