Die Störche Oberschwabens



Großtissen



2023: Es brüten wieder der Scheerer und die Uznacherin, und dieses Mal ist richtig was los im Großtissener Nest. Vier kleine Störche tummelten sich auf dem Dachfirst, und alle vier wurden erfolgreich flügge. Jetzt sind sie schon unterwegs in den Süden. Wünschen wir ihnen viel Glück auf ihrer ersten großen Reise.

2022: Der Rohrdorfer ist verschollen, die Uznacherin ist aber wieder da. Ihr neuer Gatte ist wieder ein Oberschwabe – er stammt aus Scheer –, ist aber zwei Jahre älter als der vorige, also 2017 aus dem Ei geschlüpft. Von vier geschlüpften Jungvögeln überleben zwei, beringt am 15. Juni.

2021: Die bisherigen Großtissener Brutstörche haben Großtissen wohl endgültig den Rücken gekehrt. Das Großtissener Brutmännchen, der Storch aus Ölkofen, hat ein Nest auf dem Kirchturm in Moosheim bezogen, seine damalige Partnerin, die Störchin aus Esenhausen, ist bisher nirgends aufgetaucht. Die neuen Großtissener Horstinhaber sind nun ein blutjunger, knapp zweijähriger Storch aus Rohrdorf und eine junge Schweizerin. Bei der letzten Horstbeobachtung am 7. April hatte das junge Paar noch nicht mit der Brut begonnen.

Sommer: Juni: Also schließlich wurde es doch noch was. Gegen Ende Mai pellte sich ein einzelner Jungvogel aus seinem Ei im Nest von Großtissen und genoss die Aufmerksamkeit seiner jungen Eltern, für die dies sicher der erste Nachwuchs war, den sie zu versorgen hatten. Das junge Paar erbrütet einen Jungvogel, der am 30. Juni beringt wird. Bei einem Fremdstorchangriff am 4. Juli wird er allerdings aus dem Nest gestoßen, kann aber gerettet werden. Mit einer Gehirnerschütterung kommt er zur Pflege in die Vogelschutzstation in Mössingen und kann wiederhergestellt am 15. September bei anderen Störchen auf einer Wiese bei Riedlingen freigelassen werden.

2020: Das ständige Hin und Her der Störche im benachbarten Moosheim, die Nistplatzsuche und die dortigen Kämpfe haben anscheinend auch eine gewissen Nervosität der Großtissener Störche bewirkt. Jedenfalls will man in Großtissen dieses Frühjahr nicht mit dem Brutgeschäft beginnen, denn bis Ende April hat sich in dieser Hinsicht auf dem Großtissener Nest immer noch nichts getan. Mal sehen wie das weitergeht.

2019: Etwas früher als im letzten jahr, nämlich schon um die Monatswende Februar/März kamen unsere beiden Großtissener aus dem Süden zurück. Es war unser altbekanntes oberschwäbisches Paar, er aus Ölkofen und sie aus Esenhausen, beide jetzt knapp sieben Jahre alt. Ende März wurde das erste Ei ins Nest gelegt und bald darauf mit der Brut begonnen. Mal sehen, wieviele Storchenküken dieses Frühjahr aus dem Gelege schlüpfen werden.

Juni: Es waren drei kleine Küken, die sich Ende April aus den Eierschalen pellten. Mitte Mai am Ende der Eisheiligen war das Trio noch komplett, nach Ende der Regenperiode fehlte allerdings das Nesthäkchen.. Immerhin zwei kleine Jungstörche wurden aber bei der Beringung am 5. Juni putzmunter im Nest angetroffen und brachten jeder knapp drei Kilogramm auf die Waage; neben ihnen lag noch ein unbefruchtetes Ei.

Die beiden Jungvögel fliegen erfolgreich aus, leider kommt jedoch einer der beiden am 27. Juli an einem Mittelspannungsmast bei der Biogasanlage Moosheim durch einen Stromschlag ums Leben.

2018: Gleich nach der Kälteperiode, am 6. März erschienen sie, unsere beiden Großtissener Adebare. Das Nest auf dem Dachfirst des Nachbarhauses wurde endlich angenommen, nachdem man auf den Stromdachständer weitere umfangreiche Abweisevorrichtungen angebracht hat. Sie besserten erstmal fleißig das Nest aus, bauten auch noch etwas an, klapperten und turtelten, und dann war es auch schließlich soweit: die Störchin legte das erste Ei ins Nest, es war kurz vor Ostern. Jetzt wärmen sie abwechselnd das Gelege, mal sehen wieviele kleine Störche sich Ende April / Anfang Mai in Großtissen aus den Eiern pellen werden.

Um die Monatswende regte sich etwas im Großtissener Nest; nach und nach erblickten drei kleine Störche das Licht der Welt. Die Eltern umsorgten sie liebevoll, sodass alle drei gediehen. Schon im Alter von vier Wochen ließen die Altstörche sie manchmal allein und gingen gemeinsam auf Futtersuche. Gelegentlich brachten sie Wasser mit zur Tränkung, ab und zu war auch zur Abkühlung eine kleine Dusche fällig.

Bei der Beringung erwiesen sich alle drei als gesund und putzmunter. Mittlerweile beherrschen sie das Fliegen tadellos, und bald werden sie sich zusammen mit anderen Störchen Oberschwabens in Thermikschläuchen hoch und höher schrauben bis unser Auge sie kaum noch erkennen kann, und ab geht's in den Süden.

2017: Schon am 12. Januar erschien der erste Storch in Großtissen, und – o Schreck – das Nest auf dem Dachständer, welches hier nicht bleiben kann und für das eine Ersatznistunterlage auf dem Nachbarhaus installiert worden war, war immer noch nicht entfernt. Es war aber vermutlich nicht das letztjährige Brutmännchen (welches erfahrungsgemäß sehr viel später aus dem Winterquartier zurückkommt), bis zur Ankunft der Großtissener Störche dauerte es glücklicherweise noch eine ganze Weile. Dennoch brauchte es gehörigen Druck, dass der Energieversorger rechtzeitig mit der Beseitigung des alten Nestes und dem Anbringen einer wirksamen Abweiser-Vorrichtung fertig wurde. Knapp vor Ankunft des Paares am 25. Februar war es dann tatsächlich geschafft. Das Paar nahm zur großen Erleichterung der Großtissener das neue Nest problemlos an. Das Männchen, das schon seit Januar das Revier besetzt hatte, gab dieses aber nicht kampflos auf. Ob dieses Männchen vielleicht doch das Großtissener war und die Angetraute mit einem Neuen kam oder das am 25. Februar erschienene das Großtissener Paar war, darauf können wir erst nächstes Frühjahr je nach Ankunftszeit des Großtissener Männchens einen Hinweis finden. Jedenfalls stand nach Klärung der Sachlage in Großtissen das Paar vom letzten Jahr auf dem Nest: das Männchen aus Ölkofen und das Weibchen aus Esenhausen, beide nun fünf Jahre alt.
Mit der Brut begannen die beiden Ende März. Bei der letzten Nestbeobachtung am Maifeiertag wurden drei kleine Junge im Nest gesehen, die offensichtlich die Schneetage in Oberschwaben einigermaßen gut überstanden haben.  

Juli: Alles ging gut im Großtissener Nest bis zum 31. Mai. Bei der Beringung am Tag zuvor wurde der Nachwuchs noch vollzählig angetroffen, auch lag noch ein zusätzliches, offensichtlich unbefruchtetes Ei im Nest. Dann aber wagte sich der kleinste vermutlich beim Abkoten zu weit an den Nestrand und purzelte hinaus. Diesen Sturz überlebte er nicht. Den beiden älteren kann so etwas jetzt nicht mehr passieren, denn die Nestgebundenheit haben sie weitgehend hinter sich. Ihre Schwingen tragen sie in die Lüfte, bald lassen sie ihren Geburtsort weit hinter sich.

2016: In Großtissen bei Bad Saulgau hatte sich letztes Jahr erstmals ein Storchenpaar niedergelassen, jedoch nicht gebrütet. Das Nest bauten sie auf einem Stromdachständer, schon wegen des jährlich zunehmenden Gewichts kein geeigneter Platz für einen Storchenhorst. Nach Abzug der Störche beseitigte man daher das Nest und errichtete auf dem Nachbardach einen Ersatzhorst.
So weit, so gut.
Am 14. März erschien dann das Storchenmännchen vom letzten Jahr, ein Vierjähriger, gebürtig in Ölkofen, und ließ sich tatsächlich auf dem Ersatzhorst nieder. Nach ein paar Tagen überlegte er es sich jedoch anders und siedelte plötzlich wieder auf den Stromdachträger um, wo er sogleich Äste auflegte und auch sehr schnell ein veritables Nest zusammen hatte. Tja, Umsiedlungsversuch mangels wirksamem Abweiser auf dem Dachständer also erstmal gescheitert.
Gesellschaft bekam der Storchenmann am 20. März. Es war aber nicht seine letztjährige Partnerin (damals eine Schweizerin), sondern eine Oberschwäbin aus Esenhausen, im selben Alter wie er, die im Jahr zuvor auf dem Leuze-Verlag in Bad Saulgau residiert hatte. Man verstand sich ziemlich schnell, und so lagen am 1. April bereits die ersten Eier im Nest. Mitte Mai - die Eisheiligen waren fast vorbei - fütterte einer der Altstörche zwei Junge, die hoffentlich immer noch putzmunter sind.

Juli: Der Großtissener Storchennachwuchs hat tatsächlich alle Wetterkapriolen schadlos überstanden. Beide Jungstörche konnten am 14. Juni im Alter von sechs Wochen beringt werden, erwiesen sich dabei zwar als leicht untergewichtig, waren aber ansonsten wohlauf. Sie trainieren inzwischen fleißig ihre Flugmuskulatur, die Luftsprünge über dem Nest werden immer höher. Es wird ja auch langsam Zeit für den ersten Ausflug, denn schon in einem Monat sammeln sich die Jungstorch-Trupps, um bald darauf gemeinsam die Reise in den Süden anzutreten.

2015: Erstbesiedlung auf einem Stromdachständer durch ein Ölkofer Männchen, 2012 geboren und ein 2011 geschlüpftes Storchenweibchen aus der Schweiz (Uznach). Keine Brut in diesem Jahr.

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