Die Störche Oberschwabens



Scheer

2023, 07. Juli, Manfred Stützel:
Bereits im fünften Jahr ist das Nest auf dem Scheerer Schloß durch ein unberingtes Storchenpaar besetzt. Nachdem die Störche in heimischen Gefilden überwinterten (zeitweise im Ennetacher Nest), haben sie ab Mitte Februar wieder den alten Horst bezogen.  Um den 24. März begannen sie zu brüten und ab dem 25. April schlüpfte ein stattlicher Nachwuchs von 4 Storchenküken. Bei der Beringung durch Ute Reinhard mit der Firma Stahl am 31. Mai konnte ein Gewicht der 5-wöchigen Jungstörche von 2300g bis 2500g festgestellt werden.

August: In Scheer sind alle 4 Jungstörche ausgeflogen.

2022, 25. Juni, Manfred Stützel:
Das unberingte Storchenpaar auf dem Giebelnest des Scheerer Schlosses überwinterte in heimatlichen Gefilden und das Ennetacher Nest wurde wiederum als Winterquartier bevorzugt. Ende März (31.3.) begann es mit der Brut und ab dem 2. Mai schlüpften vier Jungstörche. Bis zum Alter von 4 Wochen hielt abwechselnd ein Altstorch Wache während der andere auf Nahrungssuche ging, um die hungrigen Schnäbel zu "stopfen". Dabei wird das Futter in die Nestmulde ausgewürgt und von den Jungvögeln von Anfang an selbständig aufgenommen. Die Jungen wachsen rasch heran, sie stehen mit 6 Wochen erstmals aufrecht und sind nach etwa 9 Wochen flügge.

2021: Bereits im dritten Jahr bewohnt das unberingte Storchenpaar das Nest auf dem Schlossgiebel. Die beiden Störche überwinterten, bis auf zwei kurze Unterbrechungen Anfang Januar und Februar bei geschlossener Schneedecke, wiederum in Scheer und Ennetach. Um den 18. Februar nahmen sie das Scheerener Nest endgültig in Besitz, das im vergangenen Herbst neu hergerichtet wurde. Ende März (27.3.) begannen sie mit der Brut und ab dem 28. April schlüpften drei Jungstörche, denen die feucht-kühle Witterung im Mai bisher nichts anhaben konnte.

2020: Dieses Jahr belegen wiederum die zwei unberingten Störche das Nest auf dem Schlossgiebel. Gemeinsam haben beide im Brutgebiet überwintert und sind nicht weggezogen. Ab Ende Oktober bis Anfang Februar richteten sie ihr Winterdomizil vorwiegend im Nest auf der Ennetacher Kirche ein. Während dieser Zeit waren sie häufig Gäste auf den Bühl-Wiesen in Mengen und auf der Pferdekoppel der Tierarztpraxis Pfefferle. Ab Ende März (26.3.) begannen sie mit der Brut.
Ende April/Anfang Mai wurde es betriebsam auf dem Schloss. Vier kleine Storchenschnäbelchen waren zu füttern. Das Quartett überstand vollzählig die Eisheiligen, doch der heftige Regen am 23. Mai war dann für den Kleinsten doch zu viel. Drei Jungstörche wurden aber gesund und munter am 8. Juni von den Zimmermännern der Fa. Stahl für einige Minuten vom Dach geholt, erhielten ihren Ring und haben mittlerweile erfolgreich die Mutprobe ihres ersten Flugs hinter sich gebracht. Bald geht's auf große Reise.

2019: Die Schweizerin ist dieses Frühjahr nicht zu ihrem Scheerer Horst zurückgekehrt, was ist ihr zugestoßen?
Ihre Stelle an Seite des unberingten Männchens hat jetzt eine ebenfalls unberingte Storchendame eingenommen, die um den 10. Mai erschienen ist. Da man sich erst noch etwas kennenlernen musste, wurden die Eier im Nest auf dem Scheerer Schloss dieses Jahr etwas später gelegt als sonst in Scheer üblich. Anfang Mai schlüpften aus dem Gelege des neu vermählten Paars zwei Jungvögel, die das schlechte Wetter Mitte Mai weitgehend schadlos überstanden.

01.07.2019: Am 12. Juni war es dann wieder soweit. Die Zimmermänner der Fa. Stahl rückten an, um die beiden Jungstörche kurzzeitig vom Nest zu holen. Und dieses mal klappte es, obwohl das Nest mittlerweile eine stattliche Höhe erreicht hat und einer der knapp sechswöchigen Jungvögel sich mal wieder partout nicht totstellen wollte, sondern sich putzmunter gebärdete und mit dem Schnabel Hiebe austeilte. Auf dem Dachboden des Schlosses erhielten sie ihren Personalausweis, den schwarzen Ring mit der individuellen weißen Nummer, mit der man sie überall als die Scheerer Störche des Jahres 2019 identifizieren kann. Sie wogen knapp unter und knapp über drei Kilogramm, machten einen guten Eindruck, und nach einer kleinen Streicheleinheit vom Zimmermanns-Nachwuchs wurden sie wieder in ihr heimisches Nest gesetzt. Müll (Schnüre, Plastikfetzen, Gummiringe o.ä.) gab es dieses Jahr im Wohnzimmer der Störche erfreulicherweise keinen, allerdings beschloss man einen Rückbau des Nestes im Herbst, da man kaum mehr an die Jungstörche herankommt und das Nest mittlerweile ein erhebliches Gewicht aufweisen dürfte, mit einer Tonne ist man da schnell dabei.
Wünschen wir nun dem diesjährigen Nachwuchs weiterhin viel Glück und einen erfolgreichen ersten Ausflug. Und im August – lange ist es nicht mehr bis dahin – natürlich eine wunderbare Reise in den Süden.

2018: Das Nest auf dem Schoss in Scheer ist wieder vom altbekannten Paar belegt. Die Schweizerin und ihr unberingter Gatte setzten sich abwechselnd schon eine Woche vor Ostern auf ihre ersten Eier, aus denen Ende April insgesamt mindestens vier Junge schlüpften. Da die Nahrungsgebiete in Scheer nicht schlecht sind – Scheer ist ja berühmt für seine Blumenwiesen – und sich die Scheerer Storcheneltern immer sehr liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern, werden es wahrscheinlich auch alle bis zum Ausflug schaffen. Allerdings sollten die Altstörche nicht allzuviel Energie für den Kampf mit den Sigmaringendorfern verwenden. Im vorigen Jahr hatten sie nämlich die Storchenfamilie auf dem neuen Nest dort immer wieder angegriffen (denn die Sigmaringendorfer Störche nutzen teilweise dasselbe Nahrungsgebiet), und das kostet Zeit, die dann bei der Futtersuche fehlt.

Vielleicht verwendeten die Altstörche zuviel Zeit und Energie auf den Konflikt mit den Sigmaringerdorfern; jedenfalls überlebte das Nesthäkchen seine ersten Lebenswochen nicht. Bei der (beabsichtigten) Beringung mit Hilfe der Zimmermänner der Fa. Stahl am 30. Mai zeigte sich die Jungschar recht aufmüpfig und wehrhaft. Ziemlich sicher aufgrund des sehr schwülen Wetters war man gar nicht „gut drauf“. Einer der Zimmermänner wurde, als er den Kopf übers Nest streckte, gleich mal gehörig angefaucht und angegriffen, von Totstellreflex keine Spur. Um nicht zu riskieren, dass uns einer der Jungstörche vor Aufregung aus dem Nest kippt, wurde die ganze Aktion abgebrochen. Die Scheerer Jungstörche werden diesmal also ohne Personalausweis in den Süden ziehen. Immerhin hatten wir beim Horstbesuch festgestellt, dass es den Dreien gut ging und sich das Nest in einem ordentlichen Zustand befand. Plastik, Schnüre oder anderer gefährlicher Müll wurden dieses Jahr nicht entdeckt.

Der Scheerer Nachwuchs hat inzwischen dauerhaft das Nest verlassen und ist vermutlich schon unterwegs in sein Winterquartier. Der weitere Aufenthaltsort der Jungstörche bleibt, auch in den kommenden Jahren, ihr Geheimnis.

2017: In Scheer auf dem Schloss residieren wieder der Unberingte mit seiner Schweizerin. Ziemlich frühzeitig um den 20. März begannen sie mit der Brut, ihre Jungen schlüpften somit schon vor dem plötzlichen Wintereinbruch mit fast drei Tagen Schnee. Auch in der ersten Maidekade war es noch kalt und zeitweise auch ziemlich nass, da waren sie schon zwei bis drei Wochen alt und hatten damit eine Größe erreicht, in der manche Junge bereits nicht mehr von ihren Eltern ausreichend gehudert werden, weshalb einige der Jungvögel, die im selben Alter waren wie die Scheerer, Anfang Mai umgekommen sind. Nicht aber die Scheerer Jungschar! Sie wurden sehr sorgfältig von ihren Eltern geschützt, und die Scheerer Störche fanden in nächster Nähe wohl immer noch etwas Futter. Alle drei geschlüpften Jungvögel überstanden diese kritische Zeit und konnten am 31. Mai mit Hilfe der Männer der Fa. Stahl vollzählig beringt werden.
Erstaunlich eigentlich, denn dieses Frühjahr war das Scheerer Brutpaar von Störchen in der Nachbarschaft abgelenkt: In Sigmaringendorf ließen sich Adebare nieder und nutzten einen Teil des Nahrungsreviers der Scheerer Störche. Denen gefiel das natürlich ganz und gar nicht und sie versuchten immer wieder, die Störche vom Sigmaringendorfer Nest zu vertreiben. Gott sei Dank vernachlässigten sie nicht deshalb ihre eigene Brut und werden das auch hoffentlich nicht in den kommenden Jahren tun.

Beringung

Bei der Beringung auf dem Dachboden des Schlosses (2007). Fotografin: Jutta Hoffmann, Schloss Scheer


2016: In Scheer auf dem Schloss geht bei Adebars alles seinen gewohnten Gang. Der Unberingte und die Schweizerin ziehen seit Ende April drei Junge groß. Und wie bei der Scheerer Familie auch nicht anders zu erwarten, konnten ihnen weder die Eisheiligen noch die kalten Tage danach etwas anhaben. Die Scheerer sind sorgsame Eltern, und der beträchtliche Anteil nur wenig gedüngter blumenreicher Wiesen mit seinem Reichtum an Nahrungstieren in nächster Nähe erleichtert die Jungenaufzucht im Scheerer Storchennest nicht unwesentlich.

Juli: Am 6. Juni war es soweit. Die Schlossherrin öffnete die Tore, und der Chef der Fa. Stahl sowie zwei seiner Mitarbeiter und die Beringerin erklommen samt Rüstzeug den Dachboden des Schlosses. Auch der Bürgermeister war dabei. Die jungen Störche wurden von den Zimmermännern aus dem Nest geholt und im Dachboden mit ihrem neuen Personalausweis versehen und gewogen; außerdem mussten sie noch die übliche "Schnabliküre" über sich ergehen lassen (das Säubern des Schnabels von Lehm und Gras).

Inzwischen sind die drei kaum noch von ihren Eltern zu unterscheiden. Schnäbel und Beine färben sich nach und nach orange. Und in der zweiten Juliwoche wagten sie erstmals den Sprung vom Nest, der aus dieser Höhe nicht wenig Mut erfordert. Jetzt sieht man die ganze Familie gemeinsam auf den Scheerer Wiesen. Lange werden sie nicht mehr zusammen sein, denn schon in wenigen Wochen machen sich die Jungstörche Oberschwabens, die ja vor den Altstörchen abziehen, auf zu ihrer großen Reise in den Süden.

2015: Der Horst auf dem Scheerer Schloss ist wieder vom altbekannten Storchenpaar besetzt: dem Unberingten und seiner mittlerweile 16-jährigen Schweizer Partnerin. Die beiden standen kurz vor der Brut, ihrem Verhalten nach war vermutlich gerade das erste Ei ins Nest gelegt worden, da wurden sie massiv von Fremdstörchen belästigt, die sie aber schließlich erfolgreich verjagen konnten. Einer erfolgreichen Brut steht nun erstmal nichts mehr im Wege, seit den letzten Märztagen sitzen Storchenmann und Storchenfrau abwechselnd auf einem Gelege.

Reichlich Nachwuchs in Scheer! Aus den Eiern schlüpften fünf Junge. Das Nesthäkchen lebte zwar noch Mittte Mai, war aber zu diesem Zeitpunkt schon deutlich kleiner als seine vier Geschwister und bekam bei dem Gedränge folglich nicht genug Futter ab. Anfang Juni lag es tot am Nestrand. Vier Jungstörche wuchsen jedoch auf, wurden am 8. Juni beringt und trainierten fortan fleißig ihre Flugmuskulatur. Die Hitze der letzten Tage und Durst leitete einen der Jungstörche auf einem seiner ersten Flüge an die Donau, wo er vermutlich abrutschte und sich in den Schlingpflanzen verfing. Glücklicherweise wurde es bemerkt und der Storch rechtzeitig und noch lebend aus der Donau gefischt. Beim Tierarzt bekam er eine Aufbauspritze, wurde sodann einige Tage gepflegt und soll demnächst auf den Scheerer Wiesen freigelassen werden.

2014: Frühlingsgefühle trieben die Scheerer Störchin dieses Frühjahr schon drei Wochen früher zu ihrem Gatten auf den Scheerer Horst, Mitte Februar war sie aus dem Winterquartier angekommen. Ende März wurden die ersten Eier gelegt, und seitdem wird auf dem Scheerer Schloss sorgfältig gebrütet.

Juni: In den letzten Apriltagen vergrößerte sich die Scheerer Storchenfamilie von zwei (den beiden Altstörchen) auf fünf. An den Eisheiligen muss es auf dem Schlossdach aber wohl ziemlich kalt gewesen sein und ordentlich gezogen haben. Das Nesthäkchen fand nicht genügend Schutz, wurde vielleicht von den Geschwistern abgedrängt und starb. Den beiden anderen geht es aber gut, sie brachten bei der Beringung sogar ein ganz ordentliches Gewicht auf die Waage. Jetzt werden sie von den Eltern allerdings etwas auf Abmagerungskur gesetzt, damit sie den Mut aufbringen und den Sprung vom hohen Scheerer Schloss wagen.

2013: Am Vormittag des 19. März, die Schweizer Zugstörchin war gerade zehn Tage da, herrschte ziemlich stürmisches Wetter in Scheer. Ihr Männchen, der in Süddeutschland überwinternde Unberingte, lag flach ins Nest geschmiegt, um sich vor dem Wind zu schützen. Sie war unterwegs gewesen, um sich auf den Donauwiesen was zu Futtern zu holen. Ja, und jetzt wollte sie auf ihr Nest zurück. Gar nicht so einfach bei den heftigen Böen, denn das Nest auf dem hohen Schloss liegt sehr exponiert. Sie versuchte es immer wieder, kreiste und flog neu an, keine Chance. Das Männchen stand ab und zu kurz auf, konnte ihr aber natürlich auch nicht helfen. Fast eine halbe Stunde lang beobachtete ich die Versuche der Störchin, die vom Wind hin und her getrieben wurde. Endlich legte der Wind eine nur wenige Sekunden lang dauernde Atempause ein und diese kurze Pause nutze sie und schaffte es. Und dann steigt doch tatsächlich ihr Gatte sogleich auf sie auf! Wäre ihm bei den Böen aber fast schlecht bekommen. Er kippte nämlich bei der Akrobatik beinahme vom Nest und konnte sich gerade noch fangen.
Hoffentlich haben die beiden auf ihrem hohen Horst auf ihr Gelege gut Acht gegeben, denn sie brüten schon seit Ende März, als es noch sehr kalt war.

Juni: Trotz der Kälte und des exponierten Horstes haben es die Scheerer Brutstörche geschafft. Das Gelege wurde gut gewärmt und offensichtlich auch stets sorgfältig gewendet. Und so erblickten drei kleine Störche Ende April auf dem Scheerer Schloss das Licht der Welt. Bis Ende Mai hielten alle Drei tapfer durch. Dann kam die letzte ziemlich üble Schlechtwetterperiode, die Ende Mai begann und bis in den Juni hinein anhielt. Für das Nesthäkchen waren die andauernden, teils sturzbachartigen Güsse und die zugige Kälte zuviel und es starb. Immerhin überlebten jedoch die beiden Ältesten, und sie konnten am 3. Juni, als das Wetter endlich wieder besser wurde, mit Hilfe der Zimmermänner der Fa. Stahl auf dem Dachboden des Schlosses beringt werden.
Mittlerweile sind sie schon recht groß, Wind und Wetter können ihnen nichts mehr anhaben, und bald werden wir sie bei ihren ersten Flugübungen beobachten können.

August: Die beiden Scheerer Jungstörche brauchten insgesamt doch noch ganz schön lange, bis sie sich erstmals vom Schlossgiebel wagten. Es gehört auch eine ganze Portion Mut dazu, denn seine Höhe ist ganz beträchtlich. So dauerte es vom Schlupf der Küken bis zu ihrem Ausflug mehr als elf Wochen, dann aber hatten sie es geschafft. Bald wird es wieder ruhig werden im Scheerer Horst, denn die Jungen ziehen demnächst los, und auch die Brutstörchin wird sich einige Zeit später auf den Weg in den Süden machen.

2012: Der Scheerer Unberingte, vermutlich ein Männchen aus dem Elsass, hat den Winter in Süddeutschland verbracht. Seine langjährige Gattin, die Schweizerin, kam mit dem Sonnenschein der ersten Märztage an. Man fackelte nicht lange, denn man kennt sich ja gut. Und so lag schon zu Beginn der letzten Märzdekade das erste Ei im Nest.
Hoffen wir, dass sie diesmal nicht wieder irgendwelchen Mülll in der Landschaft finden und ins Nest eintragen, damit ihr Nachwuchs dieses Jahr ohne Blessuren aufwachsen kann.

Mitte Juni: Alles bestens dieses Jahr. Im Scheerer Horst pellten sich drei Junge aus den Eiern, denen Wind und Wetter nichts anhaben konnten. Es gab auch keinen Müll im Nest, die Beringung Ende Mai verlief daher ohne Zwischenfälle. Alle Jungstörche werden es bis zu ihrem Ausflug schaffen.

August: Anfang Juli nahm der erste der Scheerer Jungstörche seinen ganzen Mut zusammen und wagte den Sprung vom hohen Schlossgiebel. Seine Flügel trugen ihn, und seine Geschwister taten es ihm bald gleich. Da sie früh dran waren, hatten sie noch viel Zeit zum Üben und Futtern, beste Voraussetzungen also für einen erfolgreichen ersten Zug.

2011: Das alteingesessene Paar hat sich wieder auf seinem Horst in luftigster Höhe auf dem Schlossgiebel eingefunden. Das Nest wurde im letzten Herbst samt Nistunterlage von Herrn Löw vom Nabu Mengen und Zimmermännern der Fa. Stahl vollständig abgetragen und neu aufgebaut. In der neuen Wohnstatt am alten Platz liegen seit Ende März die ersten Eier.

Juni: Ob es von Anfang an nur einen Jungstorch im Scheerer Horst gab, oder ob mehrere Junge geschlüpft waren und in ihren ersten Tagen starben, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Da man nur aus beträchtlicher Entfernung einigermaßen in den Horst sehen kann und die Luft dieses Jahr oft sehr stark flimmerte, überdies einige Papierfetzen oder ähnliches ins Nest eingetragen worden waren, die wie Köpfchen aussahen und sich manchmal auch im Wind bewegten, war die Unterscheidung kleiner Nestlinge äußerst schwierig. Anfangs hatte ich den Eindruck, es seien drei Junge im Nest, doch gab es keine Erklärung dafür, warum zwei gleich hätten sterben sollen, zumal die Scheerer Eltern fürsorgliche Brutstörche sind. Am 10. Mai war ich mir jedenfalls sicher, dass sich nur ein kleiner Storch im Nest tummelte.
Bei der Beringung am 1. Juni gab es eine böse Überraschung. Ins Nest war ein großer, alter vergammelnder Sack als Nistmaterial eingetragen worden, der Jungstorch hatte sich darin verstrickt und musste von den Zimmermännern der Fa. Stahl regelrecht aus dem Nest geschnitten werden. Das rechte Bein des kleinen Storchs war oberhalb des Fersengelenks völlig eingeschnürt, das Bein stark angeschwollen. Es war der Mittwochabend vor einem Feiertag und kaum ein Tierarzt erreichbar. Schließlich fand ich eine Assistenzärztin, die sich mit Unterstützung einer telefonischen Beratung durch einen weiter entfernten Experten an die Sache herantraute. Eineinhalb Stunden wurde das Bein behandelt, Schnur und Plastikreste (zum Teil kaum sichtbar) aus der tiefen Wunde entfernt und die Wunde gereinigt. Das Bein war zwar noch durchblutet, konnte aber infiziert sein, benutzen konnte der Storch es jedenfalls zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Über Nacht – es war inzwischen 23.30 Uhr – , kam der Storch in Pension zur Eimühle in einen kleinen leeren Hühnerstall mit Heu und Futter, welches er auch tatsächlich bis zum nächsten Morgen vollständig aufgefressen hatte. Gleich am frühen Morgen kamen dankenswerterweise wieder die Männer der Fa. Stahl und setzten den kleinen Storch wieder ins Schlossnest. Hätten wir damit länger gewartet, hätte die Gefahr bestanden, dass die Altstörche den leeren Horst verlassen.
Zunächst fremdelten die Altstörche, umkreisten den Horst, landeten aber nicht. Schließlich kümmerten sie sich aber wieder um ihren Nachwuchs, und wir waren erleichtert. Nun kam es darauf an, ob der Jungstorch in nächster Zeit sein Bein würde wieder gebrauchen können. Nach ein paar Tagen sah es ganz gut aus, der kleine Storch stand kurzzeitig auf zwei Beinen, humpelte sogar durchs Nest. Er schien auch sonst ganz munter zu sein. Dann kam anscheinend ein Rückschlag, denn er saß zwei Wochen lang fast nur noch auf den Fersen, wenn er versuchte aufzustehen, musste er sich mit den Flügeln abstützen. Just als ein Arzt organisiert war, der sich das Bein direkt vor Ort auf dem Schloss nochmals ansehen wollte, besserte sich der Zustand auf einmal merklich. Seit ein paar Tagen steht der Storch nun immer wieder auf zwei Beinen und braucht die Stütze der Flügel nicht mehr. Wird er sich vollständig erholen?
Fotos von Jutta Hoffmann zu dieser Episode
An all unsere Leser richte ich hiermit eine dringende Bitte: Lassen Sie keinen Müll in der Landschaft. Er wird nicht nur kleinen Störchen, sondern auch vielen anderen Tieren zum qualvollen Verhängnis. Sollten Sie Schnüre oder ähnliches herumliegen sehen, packen Sie sie bitte ein (sofern Sie eine Tüte oder ähnliches bei sich tragen) und entsorgen Sie die gefährlichen Utensilien in einem Mülleimer. Im Namen der Störche möchte ich mich für Ihre Umsicht bedanken.

Anfang August: Er hat es tatsächlich geschafft! Die Wunde ist – soweit man das aus der Ferne beurteilen kann – gut verheilt, das Bein völlig abgeschwollen. Und im Alter von elf Wochen konnte der Scheerer Jungstorch fliegen. Nochmal Glück gehabt! Wünschen wir ihm eine gute Reise und ein langes Leben. Wer weiß, vielleicht werden wir ihn ja eines Tages wiedersehen.

2010: An den ersten beiden Märztagen sind die Scheerer Störche aufs Schloss zurückgekommen. Es ist unser altbekanntes Paar. Bisher gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Mit der Brut begannen sie um die Monatswende März/April.

Juni: Mit Beginn des Mais schälten sich die ersten Küken aus den Eierschalen. Anfangs war es gar nicht einfach, festzustellen, wieviele es denn nun sind, denn die Eltern hatten den Horst wegen des kalten Windes randlich ziemlich zugebaut. Schließlich wurden aber dann doch vier Junge entdeckt, die immerhin noch am 26. Mai vollständig gesehen wurden. Als die Zimmermänner der Fa. Stahl jedoch am 4. Juni die Jungen für kurze Zeit zur Beringung auf den Dachboden des Schlosses holten, fanden sie nur noch drei im Nest vor. Diese drei waren jedoch im Gefieder ziemlich gut entwickelt, der Größte wog fast 3 kg und war auch schon recht aufmüpfig.

Juli: Das heiße Wetter macht auch unseren Störchen etwas zu schaffen. Mit offenem Schnabel und wenig erpicht auf Flugmuskulatur-Training waren die Jungstörche während der heißen Wochen oft auf dem Horst zu sehen, die Beine weiß bestrumpft (d.h. zur Kühlung mit Kot bespritzt). Mitte Juli wagte sich dann aber doch der erste vom hochgelegenen Horst auf dem Schloss und drehte eine Runde um den Schlossgiebel. Wenn man zum Scheerer Horst hochsieht, wird einem klar, dass eine gehörige Portion Mut dazugehört, diesen ersten Schritt über das sichere Nest hinaus zu wagen und sich ganz und gar den Lüften anzuvertrauen, denn eine Bruchlandung könnte tödlich sein oder erheblichen Verletzungen zur Folge haben. Diese Mutprobe muss jedoch jeder der Scheerer Jungstörche bestehen; umso tragischer, wenn das gerade beginnende Leben der schönen Vögel bei ihren ersten Ausflügen an einer Freileitung endet (wie es vor ein paar Jahren der Fall war, als sämtlichen Scheerer Jungstörche durch Stromschlag ums Leben kamen; auch kommen fast jedes Jahr einige Jungstörche Oberschwabens auf dem Zug durch mangelhaft gesicherte Strommasten um). Hoffen wir, dass die Scheerer Störche wohlbehalten in ihrem Winterquartier in Spanien oder im westlichen Afrika ankommen werden, und wir sie irgendwann bei uns wiedersehen.

2009: Ab Ende Februar konnte ein Storchenpaar auf dem Scheerer Schloss beobachtet werden. Die Storchendame stellte sich nach Ringablesung jedoch nicht als die letztjährige Störchin, sonder als die Brutstörchin von Beizkofen heraus. Das neue Glück wurde aber bald gestört, denn die Horstinhaberin ließ nicht lange auf sich warten. Noch in der ersten Märzdekade erschien sie und verjagte die Fremde von ihrem Nest. Die Nebenbuhlerin gab klein bei und verkrümelte sich wieder nach Beizkofen. Im Scheerer Nest pflegte man daraufhin wieder die alte Freundschaft und begann in den letzten Märztagen mit der Bebrütung eines Geleges.

Juni: Diesmal machen es sich die Scheerer etwas gemütlich, denn sie brüteten nur zwei Küken aus. Zwei Junge zu schützen und zu versorgen ist natürlich leichter als vier oder fünf und so geht es den beiden recht gut.

Juli: Am 5. Juni war es dann soweit: Die beiden Jungstörche wurden vom Juniorchef der Fa. Stahl zusammen mit einem Mitarbeiter vom Dach geholt und erhielten ihre persönliche Kennzeichnung ans linke Bein (alle Störche werden in ungeraden Jahren wie 2009 stets links, in geraden Jahren rechts beringt). Der größere der Beiden war mit seinen fast 3,4 kg ein richtiger "Brummer", der kleinere brachte 2,8 kg auf die Waage. Der kleinere verhielt sich etwas komisch, röchelte und sabberte. Nach eingehender abendlicher  Beobachtung des Jungstorchs war jedoch zu unserer Erleichterung klar, dass er völlig gesund war und sich lediglich kurz vor der Beringung gerade den Kropf mit Futter vollgeschlagen hatte.
Anfang Juli wagte der erste den Flug vom hohen Schloss, und alles ging gut. Jetzt heißt es, fit werden, denn bald kommen die Jungstorchtrupps vorbei, und dann möchte man schließlich mit auf die Reise gehen.

2008: Anfang März trafen die Scheerer Horstinhaber auf dem Schloss ein. Die Scheerer Störche waren eines der wenigen Brutpaare, die im letzten Jahr Nachwuchs hatten, sie brachten immerhin ein Junges zum Ausflug. Seit ca. Ende März bebrüten sie wieder ein Gelege und wechseln sich am Horst regelmäßig ab.

Juni: Drei flaumige Küken schlüpften im Scheerer Horst Ende April / Anfang Mai. Sie wurden gut mit Futter versorgt und zeigten sich bei der Beringung als stramme Jungs und Mädels (wer von ihnen zum einen oder zum anderen Geschlecht gehört, haben sie mir jedoch nicht verraten). Schon in wenigen Wochen wird man sie zusammen mit ihren Eltern auf den hübschen Blumenwiesen in Scheer nach Heuschrecken, Mäusen und anderen Leckereien schnappen sehen.

Juli: Es ist soweit. Um den 10. Juli trauten sich die Scheerer Jungstörche das erste Mal von ihrem hoch über Scheer gelegenen Nest auf dem Schlossgiebel. Alles klappte problemlos bei ihrem Jungfernflug, und so steht der baldigen Reise nach Spanien und vielleicht Westafrika (falls hoffentlich nicht wieder eine Stromleitung dazwischenkommt) nichts mehr im Wege.

2007: Der Unberingte und seine Schweizerin sind wieder auf dem Scheerer Schloss eingetroffen. Schon Ende März haben sie mit dem Brutgeschäft begonnen und derzeit schlüpfen die ersten Jungen. Hoffen wir, dass diesmal alles gut geht, und sich nicht wieder – wie im letzten und vorletzten Jahr – Dramen abspielen.

Juni: Dieses Jahr teilten sich zwei Junge den Scheerer Horst. Da sie schon um den 25. April geschlüpft waren, hatten sie an Pfingsten ein Alter von ca. 5 Wochen erreicht. Ihre kritische Nestlingszeit war zu dieser Zeit also noch nicht ganz überstanden, und da sie sich den Schutz unter dem Altstorch teilen mussten, überlebte der kleinere der Beiden das üble Wetter nicht. Ihren Ring erhielten sie schon eine Woche zuvor mit Hilfe der Zimmermänner der Fa. Stahl, die die Störche aus dem Nest holten und zur Dachluke des Schlosses hineinreichten.

Ungewöhnlich lange bewachten die Eltern dieses Jahr ihren verbliebenen Nachwuchs. Fast bis zum Ausflug war stets einer der Altstörche am Nest, häufig wurden Zärtlichkeiten zwischen Alt- und Jungstorch augetauscht. Anfang Juli schließlich wurde der Scheerer Jungstorch flügge. Und so konnte ich am 8. Juli die ganze Familie in einer hohen, wunderschön bunt blühenden Wiese in Nähe der Straße nach Mengen bei der Futtersuche beobachten, ein idyllisches Bild.

2006: Auf dem Horst des Schlossgiebels in Scheer trafen Anfang März die Störche ein. Sehr wahrscheinlich sind es unsere alten Bekannten (das Männchen ist wie im letzten Jahr unberingt und deshalb nicht eindeutig zu identifizieren).
Seit Anfang April wird ähnlich wie in vielen anderen Horsten Oberschwabens auch im Scheerer Horst gebrütet.

Juni: Um den 5. Mai schlüpften die ersten Störche auf dem Scheerer Schloss. Es wurden insgesamt vier Küken, die noch am 29. Mai alle lebend beobachtet wurden. Allerdings war zu dieser Zeit bereits eines der Jungen in der Entwicklung zurückgeblieben. Es überlebte die nächsten Tage nicht, denn am 2. Juni wurden nur noch drei Junge auf dem Horst gesehen. Die Beringung des Trios fand am 7. Juni statt, dabei wurde auch der tote Nestling vom Horst geholt. Den dreien kann bis zum Ausflug jedoch nichts mehr passieren, Regen und Kälte können ihnen nun nichts mehr anhaben, denn im Alter von 6 Wochen ist ihr Gefieder voll entwickelt.

Wie in Saulgau und Herbertingen so passierte es dieses Jahr auch in Scheer, dass einer der Jungstörche – in Scheer war es der Älteste – sich zu früh vom Nest traute oder möglicherweise auch bei Flugübungen durch eine Windbö vom Nest abgetrieben wurde. Nur endete für diesen Scheer Storch die Geschichte in völlig unsinniger Weise tragisch: Noch nicht ganz flugfähig, schlitterte der Storch das Dach der Metzgerei Schmuker hinab und blieb im Schneegitter hängen. Mit Blessuren, die aber nicht lebensbedrohlich waren – Abschürfwunden an den Beinen, einige abgebrochene Schwanzfedern – konnte er gerettet werden und wurde zum Spezialisten Dr. Haas gebracht. Dort wurde er verarztet und danach ins Vogelschutzzentrum Mössingen zur Pflege gegeben, wo er aufgepäppelt wurde und in einer Voliére das Fliegen üben konnte. Nach wenigen Wochen, am 27. Juli, wurde er dort abgeholt und freigelassen. Geplant war zunächst, ihn bei seiner Scheerer Storchenfamilie wieder auszusetzen. Da man aber diese trotz stundenlanger Suche nicht finden konnte, ließ man ihn bei den Beizkofener Störchen frei, die sich gerade auf einer frisch gemähten Wiese an den ausgemähten und deckungslosen Mäusen und Heuschrecken gütlich taten. Der etwas schüchterne Scheerer Jungstorch wurde von der Beizkofener Familie nicht vertrieben im Gegensatz zur übrigen Scheerer Familie, die auf einmal am Himmel erschien und sich ebenfalls auf der Wiese niederließ. Der freigelassene Jungstorch blieb in Hohentengen-Beizkofen und hielt sich am Abend des 29. Juli auf dem Hohentengener Sportplatz auf. Und dort geschah dann etwas Unfassbares. Ein Vollidiot – anders kann man diese Person nun wirklich nicht bezeichnen – erschoss den Storch mit einem Schrotgewehr. Gegen 21 Uhr, der Storch blutete noch, fand man ihn mit 20 Einschusslöchern tot neben einem Schotterweg. Wer für diese vollkommen unsinnige Tat verantwortlich ist, wird man wohl kaum herausfinden, da man bei Schrotkörnern auf die Waffe keine Rückschlüsse ziehen kann. Hoffen wir, dass der Schütze sich wenigstens der Dummheit seiner Tat durch die nachfolgenden Presseartikel bewusst geworden ist; den Scheerer Storch hat sie sein gerade begonnenes Leben gekostet.

2005: Das Scheerer Weibchen, seit 2003 neu im dortigen Horst, setzte dieses Frühjahr eine Gewohnheit des bis dato in Scheer brütenden Weibchens fort: Es besuchte für einige Zeit das Mengener Männchen und vermählte sich sogar mit diesem. Nach ein paar Tagen verließ es allerdings den gerade erst neu eroberten Gatten und zog wieder auf den Scheerer Horst um. Dort wartete schon seit einiger Zeit ein unberingter Storch auf Gesellschaft, also nicht der Schweizer vom letzten Jahr; die Beiden taten sich zusammen und brüten jetzt seit Anfang April.
Traurige Nachrichten gibt es übrigens von der bis 2002 in Scheer brütenden Störchin:
Nachdem sie durch das jetzige Weibchen vom Scheerer Horst vertrieben wurde, wurde sie nirgends mehr gesichtet. Jetzt wissen wir warum. Im Februar fand man bei Aufräumarbeiten in einer nun seit eineinhalb Jahren stillgelegten Mengener Ziegelei hinter den Trockenkammern einen mumifizierten Storch, dessen Ring ihn als die frühere Scheerer Störchin auswies. Das Tier muß in einen Kamin gefallen und dort bei hohen Temperaturen verendet und ausgetrocknet sein.

Juni: Die Scheerer Storchenfamilie in diesem Jahr zu beobachten macht wirklich gute Laune. Vier Junge – eines etwas größer, die übrigen etwa gleich stark – sitzen im Nest auf dem Schlossgiebel und bilden bei der Fütterung ein Kleeblatt, so dass jeder der Familie etwas vom ausgewürgten Futter abbekommt. Entsprechend gut geht es den Vieren, die am 8. Juni unter Mithilfe von Zimmermännern der Fa. Stahl beringt werden konnten.

August: Um den 11./12. Juli wurden die Scheerer Jungen flügge. Anfang August spielte sich dann jedoch ein Trauerspiel ab, das wieder einmal zeigt, dass wir nicht nur auf den Zugwegen, sondern auch in unserem Land noch viel tun müssen, um unseren Störchen ein Überleben zu sichern. Drei der Scheerer Jungstörche verunglückten an Strommasten, die nach alten Richtlinien zwar als gesichert gelten (Büschelabweiser, mittlere Abdeckhauben), bei den Weißstörchen jedoch immer wieder Opfer fordern. Eine entsprechende Nachrüstung dieser Masten ist dringend erforderlich. Hoffen wir, dass es wenigstens dem vierten Jungstorch gut geht, denn auch er wurde seitdem nicht mehr gesehen.

2004: In Scheer ging im letzten Frühjahr ein schweizerisch-deutsches Bündnis in die Brüche. Der 1998 in Kreuzlingen in der Schweiz geborene Storchenmann vermählte sich erstmals mit einer ein Jahr jüngeren, ebenfalls in der Schweiz (Altreu) geborenen Störchin; seine frühere Gattin, die aus Riedlingen stammte, wurde vertrieben.
Auch in diesem Jahr ist das Schweizer Paar wieder auf dem Scheerer Schloss. Gegen Ende März wurde mit der Brut begonnen.
3 junge Störche schauen seit Anfang Mai vom Schlossgiebel auf Scheer hinab. Schlechtes Wetter konnte ihnen bisher genausowenig anhaben wie eine hartnäckige Krähe, die immer wieder wie auch schon im letzten Jahr Sturzflüge auf das Nest unternimmt und die Altstörche manchmal ganz schön zu nerven scheint.

Juli: Kurz vor der Beringung Anfang Juni starb allerdings das Nesthäkchen an einer Pilzinfektion, die seine Lunge befallen hatte und durch einen schlechten Ernährungszustand gefördert wurde. Den übrigen beiden geht es jedoch gut. Ihr erster Abflug vom Schlossgiebel wird in den nächsten Tagen erwartet.

2003: Auch in Scheer überwinterte einer der beiden Störche in Oberschwaben. Das Scheerer Weibchen ist im Winter gelegentlich zusammen mit dem Mengener Männchen auf den Wiesen um Scheer/Mengen zu sehen und verbringt wie dieses die kältesten Tage am Bodensee (hier lässt es sich in Böhringen durchfüttern).
Das Männchen ist das selbe wie im letzten Jahr. Das in diesem Jahr auf dem Scheerer Schloss brütende Weibchen ist ein anderes als letztes Jahr, es handelt sich um einen Schweizer Storch. Das vertriebene Weibchen hatte sich kurzzeitig mit dem Mengener Männchen zusammengetan, wurde aber auch hier schließlich vom angestammten Weibchen verjagt.
Ca. Ende März begannen die beiden mit dem Brutgeschäft. Um den 12. Mai schlüpften in Scheer zwei Junge, die am 12. Juni beringt werden konnten.


2002: Storchpaar dasselbe wie im letzten Jahr:

geboren 1984 in Riedlingen (BC), geboren 1998 in CH-Kreuzlingen (TU).

Ende April 2002 schlüpften 4 Junge, von denen das erste bei den Unwettern an Pfingsten ums Leben kam, die übrigen 3 Jungen starben Ende Mai. Die Tiere konnten erst ca. eine Woche später vom Dach des Schlosses geholt werden, so dass aufgrund des Zersetzungsgrades die Todesursache nicht mehr eindeutig geklärt werden konnte. Bei dem noch am besten erhaltenen Kadaver stellte man einen Futterwickel im Magen fest, ein Hinweis auf Unterernährung.


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